Mother of Pearl / Da wird ja der Hund in der Chinapfanne verrückt.

Fiktive Postkarten: Chinapfanne am Alex (Muttertag-Edition) © Kai von Kröcher, 2018/2025

 

In flesh of ash and silent movies I walked that boulevard again. +++ Nun hat es wohl doch noch geklappt mit dem Muttertag, alle kalendarischen Wirrungen scheinen beseitigt. +++ Das Foto hatte ich am 31. Januar 2018 „geschossen“, wie man flapsig so sagt. Der Tagesspiegel hat dann am darauffolgenden 20. Februar darüber berichtet. Nicht über mein Foto, sondern über den vietnamesischen Imbiss-Betreiber Hai Phan-Vam. Die Schweizer Agentur Velvet nämlich hatte zur 68. Berlinale ein Plakat entworfen, das den Berliner Bären an obiger Imbiss-Oase zeigt. Was mir im Moment meines Fotos natürlich ebensowenig bewusst war wie dem Imbiss-Betreiber Hai Phan-Vam himself. +++ Die Berliner Zeitung schob dann übrigens noch am 15. März selbigen Jahres einen Bericht über Hai Phan-Vam und seinen Imbiss hinterher. +++ Allen Müttern nur das Beste zum Muttertag – und lassen Sie uns alle Mensch bleiben!

 

Überschrift inspired by: Mother of Pearl © Roxy Music, 1973

Überschrift also inspired by: Chinapfanne am Alex am Haus der Statistik (Karl-Marx-Allee)

Lyrics: I Want to Be a Machine © Ultravox, 1977

Imbiss-Oase | Karl-Marx-Allee 1 | 10178 Berlin

68. Berlinale vom 15. – 25. Februar 2018

Le pont maléfique / Das Verschwinden der Leere.

Oktapolare Fotografie: Bösebrücke mit Sohn © Kai von Kröcher, 2025 (Rohfassung)

 

Mummy come back ´cause the water’s all gone. +++ Könnte durchaus passieren – wenn man aus Trotz weiterhin immer nur auf die falschen Leute hört. +++ Aber da ich auch in diesem Jahr wieder glaubte, am 8. Mai sei Muttertag. Und mich wie jedes Jahr wunderte, wie, gegen jegliches Gesetz der Natür, dieser 8. Mai tatsächlich immer genau auf einen Sonntag fallen kann. Obwohl heute zwar Feiertag, doch gleichzeitig aber nur Donnerstag ist. Und warum wir diesen Muttertag dazu immer ausgerechnet noch am Tag der Kapitulation von Karlshorst damals feiern. Von daher lassen wir das heute mit dem Wasser und der Klugscheißerei, beides erscheint müßig und anstrengend. +++ Jedenfalls hatte ich gestern gerade das Bild oben (vorläufig) fertiggestellt. Ein Bild, das ich Anfang April fotografiert habe und seitdem, mit kürzeren Unterbrechungen und längeren Verzweiflungsschüben, stetig daran gearbeitet hatte. Das meinen Sohn unter der Bösebrücke zeigt, fälschlicherweise gerne Bornholmer Brücke genannt. +++ Nach Michael Bornholm übrigens, der das Lied seinerzeit sang: Dänen lügen nicht. +++ (Wer sich erinnert, dürfte heute so zwischen sechzig und zweiundachtzig sein.) +++ Das Bild jedenfalls, dachte ich gestern bei mir ganz im Stillen, möchte ich Ottos Mutter zum Muttertag widmen. Weil es ja ihren Sohn zeigt, und sie das Bild noch nicht kennt. Und vermutlich auch nicht die Brücke von unten. +++ Und wenn ich mich recht erinnere, war der Grenzübergang Bornholmer Straße am 9. November damals der erste, der den Schlagbaum für Berliner aus dem Ostteil der Stadt Richtung Westen öffnete. Nach meiner Kenntnis sofort und unverzüglich. Und obwohl ich nur etwa dreihundert Meter entfernt auf West-Berliner Seite in der Eulerstraße im Wedding wohnte, hatte ich mich erst am folgenden Morgen um halb acht von dem historischen Schauspiel überzeugen können – da ich ausgerechnet in dieser, wie gesagt, historischen Donnerstagnacht hatte Nachtschicht schieben müssen an einer prosaischen Aral-Tankstelle nahe des Schlosses Charlottenburg. Ich weiß noch, mindestens einem Trabi- oder Wartburgfahrer habe ich damals in freudiger Anerkennung und voller geschichtlicher Ergriffenheit auf das Dach geklopft und dazu einige Hände geschüttelt. +++ Ein weiterer Grund, weshalb ich schon heute und nicht erst am Sonntag zum Muttertag poste: Ich möchte auf eine Ausstellung hinweisen, die morgen in der Inselstraße 7 eröffnet wird, und an der die französische Hälfte des deutsch-französischen Elektro-Pop-Duos Interhotel beteiligt ist. Cécile Dupaquier nämlich, und die Ausstellung heißt The Disappearance of Emptiness. Direkt am U-Bahnhof Märkisches Museum in der, wie gesagt, Inselstraße 7 – Beginn ist um 19:00 Uhr. +++ I want to be a machine: Erinnert mein Sohn Sie auf eine Art nicht an den jungen John Foxx? +++ Und weil ich ja gerne ein sentimentaler Mensch bin, möchte ich das Bild oben unbedingt auch meiner eigenen Mutter widmen, die sich zweifellos irrsinnig gefreut hätte, ihren Enkel kennenlernen zu dürfen.

 

Überschrift inspired by: Bösebrücke – 1916 als Hindenburgbrücke eröffnet, erhielt ihren heutigen Namen 1948 nach dem kommunistischen Widerstandskämpfer Wilhelm Böse und verbindet Wedding und Prenzlauer Berg

Überschrift also inspired by: The Disappearance of Emptiness | zwischen nichts und unberührt viel | Gruppenausstellung | Inselstraße 7 | 10179 Berlin

The Disappearance of Emptiness | Die Möglichkeit einer Insel – avec Cécile Dupaquier | Eröffnung: Freitag, 09.05.2025, 19:00 Uhr

Lyrics: Glass Spider © David Bowie, 1987

Karlshorst © Sind, 2020

Michael Holm (* 29. Juli 1943 in Stettin, Pommern als bürgerlich Lothar Bernhard Walter), dt. Schlagersänger, Komponist, Musikproduzent 

Tränen lügen nicht © Michael Holm, 1974 (dt. Version des italienischen Intrumentals Soleado

Dänen lügen nicht © Otto Waalkes, 1976

Günter Schabowski (* 4. Januar 1929 in Anklam; † 1. November 2015 in Berlin), dt. Journalist und Politiker, Chefredakteur des Zentralorgans der SED Neues Deutschland, ab 6. November 1989 Sekretär des ZK der SED für Informationswesen 

I Want to Be a Machine © Ultravox, 1977

3-5-7-9 on a double white line / Das Fahrrad.

2 – 4 – 6 – 8 – Motorway: Oktapolare Fotografie feat. Greta Kurita (Messe-Süd) © Kai von Kröcher, 2021

 

Liebe lässt von Liebe nicht, ob sie schon muss weichen. +++ Sollten Sie irgendwann dieser Tage zufällig einmal in den Livestream zum sogenannten Autobahnteilabriss („Rückbau Ringbahnbrücke / A100“) hineinzappen, werden Sie sich exakt in dem Streckenabschnitt der Fotografie oben wiederfinden. Nur aus der genau anderen Richtung gefilmt, vom Dach des ICC höchstwahrscheinlich. Schade um diese Auffahrt, auf der wir da stehen. Die vom verkehrstechnischen Nutzen zwar wie ein Blinddarm war. Eine einzigartig distopische Gegend allemal aber – unter dem Gewirr aus Beton- und Asphalttrassen lebten unzählige Obdachlose in parallelweltlichen Kolonien in unmittelbarer Nachbarschaft einer West-Berliner Laubenpieper-Idylle, leerstehend darüber thronend der Panzerkreuzer Charlottenburg. +++ Beunruhigende Zeiten sind das momentan, ich sagte es schon. Jeder Tag wartet mit neuen Fragen auf. Zum Beispiel ist es mir unmöglich herauszufinden, was für ein Lied das ist, gleich zu Beginn des DEFA-Filmdramas Das Fahrrad – vielleicht kennt sich da jemand aus? +++ Apropos. +++ Wie sich nur wenige von Ihnen erinnern, habe ich nach dem Abitur 1985 während der sogenannten „Kampagne“ in der Zuckerfabrik Wierthe gejobbt. Kampagne ist die Zeit rund um die Zuckerrübenernte, das dauerte insgesamt so etwa drei Monate. Da wurde in Schichten rund um die Uhr gearbeitet, die Wochenenden waren gestrichen. Das zog sich bis Weihnachten, bei jedem Wetter stand man draußen im Dreck. Jedenfalls waren wir eine kleine Brigade, vielleicht sechs, sieben Mann. Ein Typ, der hatte so einen roten Seemannsbart. Kurz zuvor erst war er mit seiner Familie aus der DDR ausgereist und hier im goldenen Westen, in der Gemeinde Vechelde, gestrandet. Was wollte ich jetzt erzählen? Irgendwann jedenfalls fragte ihn der eine junge Hilfsarbeiter: „Und, wie is‘ es so in der DDR?“ Man müsste vielleicht noch dazusagen, der war jetzt nicht gerade der Allerhellste unter den Hilfsarbeitern. Doch ich habe das damals schon als zutiefst sinnbildlich empfunden, für was auch immer. Er fragte den Rotbärtigen also: „Und, wie is‘ es so in der DDR?“ Und bevor Barbarossa auch nur reagieren konnte, schob er die Antwort gleich selbst hinterher: „Scheiße, wa?!“ +++ Heute früh übrigens hatte ich eine Art seherische Erleuchtung: Donald Trump wird, anders als von den meisten erwartet, auf dem elektrischen Stuhl enden.

 

Überschrift inspired by/Bildunterschrift: 2 – 4 – 6 – 8 Motorway © Tom Robinson Band, 1977

Überschrift also inspired by: Das Fahrrad (DEFA-Drama, Gruppe Babelsberg) © Evelyn Schmidt (Drehbuch/Regie), DDR 1982

Lyrics: vermutl. von Peter Rabenalt (aus dem DEFA-Drama Das Fahrrad, siehe oben)

Sechsunddreißig in 36 / Where the grass is green and the girls are pretty.

Berlin, Kottbusser Tor (Oktapolare Fotografie) © Kai von Kröcher, 2020

 

Wie du mich seh’n willst, genau so will ich sein. +++ Insider werden schon ahnen, was es mit dieser ominösen Rechenaufgabe in der Überschrift da oben wieder auf sich zu haben scheint: Heute, auf den Tag genau, vor sechsunddreißig Jahren – am 3. April 1989 nämlich, kam unser freundlicher Autor mit ein paar Taschen beladen in der Mauerstadt an – und erst mal bei seinem Kumpel, dem Russen, unter. Paul-Lincke-Ufer 25a, zweites Hinterhaus, zweiter Stock. Im alten Zustellbezirk SO 36 in Kreuzberg. Und während sein Kumpel, der Russe, tagtäglich beflissen zur Freien Universität runter nach Dahlem fuhr, scharwenzelte der Autor ein wenig umher, schnupperte den Frühling und die neu empfundene Freiheit, erkundete die unbekannte, verheißungsvolle Umgebung. +++ „Weit bin ich seitdem nicht gekommen, doch was soll ich hier?“ Um, glaube ich, ausnahmsweise Heinz Rudolf Kunze hier einmal falsch zu zitieren. +++ Während der Russe also studierte, studierte ich meine Umgebung. Sagte ich ja bereits. Und erinnere mich, wie ich in meinem Polo gerne die Hochbahntrasse entlang fuhr. Bei Hitradio 100, oder wie auch immer der Sender hieß, ich kannte mich ja null aus. Anscheinend der totale Kommerzfunk, aber sie spielten Paradise City – in dem Moment unter der Hochbahntrasse wie die Faust aufs Auge natürlich. +++ Und eines schönen Tages in diesen Apriltagen unter besagter Hochbahntrasse hörte ich zum allerersten Mal in meinem Leben dann auch die Pixies: Monkey Gone to Heaven, das hat sich eingebrannt, damals – heute ist schon beinah morgen!

 

Überschrift inspired by: alte Bezeichnung des Berliner Postzustellbezirks Südost 36 – landläufiger Name für den nordöstlichen Teil Kreuzbergs, kurz: 36

Überschrift also inspired by: Paradise City © Guns & Roses, 1988

Lyrics: Was kann ich tun © Marianne Rosenberg, 1975

Paul-Lincke-Ufer 25a | 1000 Berlin 36

Mit Leib und Seele © Heinz Rudolf Kunze, 1986

Monkey Gone to Heaven © Pixies, 1989

Zeit macht nur vor dem Teufel halt © Barry Ryan, 1972

Art for Art’s Sake / Money for God’s Sake.

Do you remember your POTUS, do you remember the bills you have to pay – or even yesterday © Kai von Kröcher, 2025

 

Schicket Schwedt oben an der Oder: im Sommer fahr’n wir Cabrio, im Winter Skoda.

 

 

Überschrift inspired by/also inspired by: Art for Art’s Sake © 10cc, 1975

Bildunterschrift inspired by: Young Americans © David Bow

Lyrics: Schickes Schwedt © unbekannt, ca. 1999 (Seeed-Cover)

Donald John „Jump“ Trump (* 14. Juni 1946 in New York City), 45. und 47. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika

Der Mann mit zwei Gehirnen / It’s just a silly phase I’m going through.

Fiktives Vinyl: DJ Schkopau – Wenn es nicht aufhoert © Kai von Kröcher, 2022/2023

 

Ich heiße so und so und ich gehör‘ zu dem und dem. +++ Ich war mal auf einem Udo-Lindenberg-Konzert. Ziemlich direkt nach seinem Comeback. Da lief die überwiegende Mehrheit der männlichen Zuschauer als Udo Lindenberg verkleidet herum. Ist das nicht schrecklich? Vielleicht sitzen die dann sogar zu Hause so rum. Die Frau steht in der Küche, und der wehrte Herr sitzt als Udo-Lindenberg-Look-alike schön auf dem Sofa und guckt Morden im Norden. +++ Zurzeit befinde ich mich in einer Rudi-Völler-Phase, früher sprach mich ständig einer auf Steve Martin an: „Ey, du siehst aus wie Steve Martin!“ Aber ich kann mich auch erinnern, da habe ich mich selbst aus Versehen mal für Christian Kohlund gehalten, den Schweizer Schauspieler. Kennen die Älteren noch aus der Schwarzwaldklinik. Im Film ist der heute Privatdetektiv und lebt in einem stylischen amerikanischen Airstream-Wohnwagen, wo er gern kocht – einer Art National Guitar auf Rädern. +++ Ohne hier meine Geheimnisse verraten zu wollen, habe ich das Foto (oben) am Kaufhaus des Westens geschossen, und zwar mit dem Chinesen-Handy: DJ Schkopau aus Schwarze Pumpe, ganz guter Typ. Das Bild werden Sie vermutlich vergeblich suchen, wenn Sie morgen zur Ausstellungseröffnung kommen. +++ Mit dem Kohlund seinerzeit, das war so: Da war ich im damals noch längst nicht im Niedergang befindlichen Karstadt am Hermannplatz unterwegs. Erdgeschoss, irgendwo zwischen Apotheke und Schreibwarenabteilung. Rannte da durch die Gänge und Trauben von Menschen. Plötzlich kommt mir der Kohlund entgegen. Ich so zu mir: „Das ist ja der Kohlund!“ +++ Die Modersohnstraße in Friedrichshain übrigens ist nach dem Maler Otto Modersohn benannt, da fühlt man sich gleich in guter Gesellschaft. Obwohl oder gerade weil seine Frau heutzutage ungleich bekannter ist. Sie (die Straße/Anm.d.Red.) führt direkt auf die Modersohnbrücke, da kann man den Sonnenuntergang über der Stadt sehen, habe ich nie gemacht. +++ Jedenfalls war das letztlich dann gar nicht der Kohlund, da bei Karstadt am Hermannplatz – ich war nur auf einen Spiegel zugelaufen. +++ Die Geschichte habe ich schon tausend Mal erzählt.

 

Überschrift inspired by: The Man with Two Brains (Komödie mit Steve Martin) © Carl Reiner (Regie), USA 1983

Überschrift also inspired by: I’m Not In Love © 10cc, 1975

Lyrics: Gute Leute © Die Höchste Eisenbahn, 2016

Was hat die Zeit mit uns gemacht? © Udo Lindenberg, 2008

Morden im Norden – dt. Vorabend-Krimiserie © ARD, seit 2012 

Christian Kohlund (* 17. August 1950 in Basel), Schweizer Schauspieler

Schkopau, Einheitsgemeinde im Saalekreis (Sachsen-Anhalt)

Schwarze Pumpe (niedersorbisch Carna Plumpa), Ortsteil der brandenburgischen Stadt Spremberg im Landkreis Spree-Neiße

Otto Modersohn (* 22. Februar 1865 in Soest, Westfalen; † 10. März 1943 in Rotenburg, Wümme), Mitbegründer der Künstlerkolonie Worpswede

Fiktives Vinyl | Galerie im RuDi | Modersohnstr. 55 | Berlin-Friedrichshain | Vernissage: Fr., 28.3., 18:00 Uhr

 

Journeys to Glory / Es gibt nur zwei Rudi Völler.

Fiktives Vinyl: Klassenfeind – Wenn die Kirschbäume blüh’n © Kai von Kröcher, 2017/2022

 

There’s a cry that is heard in the city. +++ Sonntagnachmittag bin ich spontan mal im Brauhaus Spandau gewesen, saß da versonnen am Fenster und schaute auf die Zinnen des Juliusturms hinter den alten Baumkronen. Draußen lag spürbar der Frühling in der Luft, und irgendwann hatte ich dann auch mal genug aus dem Fenster geguckt, zahlte, stand auf und ging. Steuerte auf den Tisch eines älteren Ehepaares zu, ließ ihn links liegen, wollte gerade straight aus der Tür. Als in diesem Augenblick dann der Mann seiner Frau trocken zuraunte: „Rudi Völler!“ +++ Wie neulich schon kurz erwähnt, zeige ich mein Fiktives Vinyl nun noch einmal, und zwar im Friedrichshainer Rudolfkiez. Freitagabend um 18:00 Uhr ist Vernissage. Getränke werde ich kaltstellen, die BVG fährt auch wieder, es darf gern ein geselliger Abend werden. Vom U-Bahnhof Warschauer Straße sind es zu Fuß übrigens vielleicht gerade mal sechs, sieben Minuten, ansonsten gibt es an der Ecke der Galerie direkt die Bushaltestelle Modersohnstraße des 347ers. +++ Die Bilder werden dann bis Mitte Mai dort hängen. +++ Apropos „so versonnen am Fenster“: War ich da nicht möglicherweise den Faraway Eyes ein Stück weit näher auf die Spur gekommen – im Sinne von „versonnen, entrückt“? Google hatte es letztens noch mit „weit entfernte Augen“ übersetzt, was keinen wirklichen Sinn ergibt – jemand Muttersprachliches hier?

 

Überschrift inspired by: Journeys to Glory © Spandau Ballet, 1981

Überschrift also inspired by: Rudolf „Rudi“ Völler (* 13. April 1960 in Haunau), dt. Fußballweltmeister als Spieler, Vize-Weltmeister als Trainer und Fußballfunktionär

Lyrics: Bus Stop © Tin Machine, 1989

Fiktives Vinyl | Galerie im RuDi | Modersohnstr. 55 | Berlin-Friedrichshain | Vernissage: Fr., 28.3., 18:00 Uhr

Einundsechzig in 61 / Ich glaub, es geht schon wieder los.

Fiktives Vinyl: Palermo Drontheimer – Erwiesen extrem © Kai von Kröcher, 2023

 

And if you’re downright disgusted and life ain’t worth a dime – get a girl with faraway eyes. +++ Teile meiner Überschrift heute mögen Ortsunkundigen vorkommen wie eine krytische Zauberformel Catweazles. Insider aber wissen: Wo wir wohnen, ist 61 nahe am Wasser gebaut – und gerade mal einen Katzensprung von 36 entfernt! +++ „Einundsechzig – bist du deppert!“ (Harald Krassnitzer als Oberstleutnant Moritz Eisner im Tatort aus Wien) +++ „Techno im Alter kann etwas sehr Schönes sein“, wiederum empfindet Westbam zum Beispiel! +++ Womit wir auch schon bei einer weiteren Nachricht wären: meine fiktiven Schallplattencover werden ab kommender Woche noch einmal an anderer Stelle ausgestellt. Waren Vernissage & Finissage neulich in Treptow zwar äußerst gut besucht, gibt es doch immer noch Kunstsympathisanten, die die Bilder noch immer nicht gesehen haben. Von daher ab 28. März drüben in Friedrichshain noch einmal die Chance: Etwas versteckt hinten im Rudolf-Kiez unweit der Modersohnbrücke. U-Bahnhof Warschauer Straße und S-Bahnhof Ostkreuz, beides ein bisschen zu laufen – niemand hat gesagt, es würde einfach! +++ Letzte Nacht etwa um zwei wurde ich wach. Palermo Drontheimer neben mir atmete kaum registrierbar den Schlaf eines Gerechten. Nachbarn ließen, mittels raffiniert instrumentalisierter Zeitschaltuhr, nehme ich an, ein größeres Haushaltsgerät laufen. Das untergründige Brummen ergoß sich ungeniert in mein Schlafzimmer. Und wie ich da so nicht wieder einschlafen konnte, gingen mir Gedanken über die Dinge des Lebens durch den Kopf: Was zum Beispiel wäre die treffende Übersetzung von „Faraway Eyes“? Als ich so gegen fünf wieder eingeschlafen sein muss, hatte ich noch immer keine Antwort gefunden. +++ Das größte Geschenk meines Lebens ist mir vermutlich vor sechseinhalb Jahren gemacht worden, und als ich Palermo Drontheimer heute zur Schule in Friedrichshain drüben gebracht hatte, saß mir im Schienenersatzverkehr diagonal in der tiefstehenden Frühjahrsmorgensonne eine junge Frau mit Kopfhörern gegenüber, Abiturientin vielleicht: Da waren sie also, die Faraway Eyes!

 

Überschrift inspired by: Kreuzberg 61 – umgangssprachliche Bezeichnung für den größeren Teil des Berliner Ortsteils Kreuzberg, im Gegensatz zum kleineren Kreuzberg 36

Überschrift also inspired by: Ich glaub es geht schon wieder los © Roland Kaiser, 1988

Lyrics: Faraway Eyes © The Rolling Stones, 1978

Catweazle (Fernsehserie um einen angelsächsischen Magier, mit Geoffrey Bayldon) © nach Richard Carpenter, UK 1970 – 1971

Tatort – Dein Verlust (die 1264. Tatort-Episode – mit Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser) © ORF, AT 2024

Westbam (* 4. März 1955 als bürgerlich Maximilian Lenz in Münster), dt. DJ, Produzent und Veranstalter

Die Dinge des Lebens (Les choses de la vie mit Michel Piccoli, Romy Schneider u.a.) © Claude Sautet (Regie, Drehbuch), F/I/CH 1970

Fake Records – Fiktives Vinyl | Galerie im RuDi | Modersohnstraße 55 | Berlin-Friedrichshain

Vernissage: Freitag, 28. März 2025 | 18:00 Uhr

I’m stuck with a valuable Friend / The Man with the Child in His Eyes.

The Man with the Child in his Eyes: Those were the Days, my Friend © Sabine Steinort, 2012

 

With twenty years of drugs and drink I thought the time had come to think. +++ Okay, der Sohnemann ist heute krank und braucht meine Zuwendung. Deshalb kurz nur so viel: Nach meiner Finissage neulich, an einem verblassenden Sonntagnachmittag, saß ich allein zu Hause und fürchtete mich vor einer dieser sagenumwitterten PODs, einer „Post Opening Depression“, in diesem Falle korrekterweise einer Post Closing Depression. +++ Wie auch immer. +++ Plötzlich fand ich mich scrollend auf meinem alten club49-Blogspot wieder (bitte anklicken). Und zum ersten Mal nach Jahren, zum ersten Mal, seit ich mich aus der Szenegaststätte der Herzen zurückgezogen hatte, verfiel ich tatsächlich in eine Art nostalgische Sentimentalität. +++ Super Geschichten, super Fotos, super Leute, super Ort, eine tolle Zeit! +++ Der Sohnemann meckert, ich muss Schluss machen. +++ Heute Abend feiert der club49 seinen zwanzigsten Geburtstag, um 18:00 Uhr öffnen die Türen, halten Sie mir einen Barhocker frei!

 

Überschrift inspired by: Ashes to Ashes © David Bowie, 1980

Überschrift also inspired by: The Man with the Child in His Eyes © Kate Bush, 1978

Bildunterschrift inspired by: The Man with the Child in His Eyes © Kate Bush, 1978

Bildunterschrift also inspired by: Those Were the Days © Mary Hopkins, 1968 (basierend auf dem russischen Lied Дорогой длинною)

Lyrics: Ant Rap © Adam and the Ants, 1981

club49 | Ohlauer Straße 31 | 10999 Berlin

It ain’t over `til it’s over / Where were you while we were getting high.

Fiktives Vinyl: The fabulous Supernova – Vor- und Nachteil eines taktischen Atomschlags © Kai von Kröcher, 2013/2022

 

1990 gab es einen Sänger, jedes Kind und jeder alte Mann kannte seine Songs. In jedem Haus gab’s Platten, Cassetten und Video-Filme von ihm. In jedem Wohnsilo gab’s ein Fanbüro. Er erzählte in seinen Science-Fiction-Liedern von der Ruine New York City und vom Atomkrieg aus Versehen. Er sang von den Selbstmordwellen in den Ghettos der Automatenstädte und von der Sexualroboterin Amoureen. +++ So sieht es aus. +++ Morgen Abend ab 18:00 Uhr dann legt die fabulöseste aller Supernovae genuine Vinyl-Schallplatten auf – zur Feier meiner Finissage in der Galerie Kungerkiez: Fake Records / Fiktives Vinyl – Karl-Kunger-Straße 15, drüben in Treptow. +++ Das Ende ist nah: Wer sich erinnert, war nicht dabei!

 

Überschrift inspired by: It Ain’t Over `til It’s Over © Lenny Kravitz, 1991

Überschrift also inspired by: Champagne Supernova © Oasis, 1995

Lyrics: Gene Galaxo/1990 © Udo Lindenberg & das Panikorchester, 1976

Fake Records : Fiktives Vinyl | Finissage | Galerie Kungerkiez | Karl-Kunger-Straße 15 | 12435 Berlin | Sa., 1. Merz 2025 | 18:00 Uhr

Bus 194 – Haltestelle Bouchéstraße (direkt vor der Tür)

Bus M43 – Haltestelle Heidelberger Straße (ca. 250m Fußweg)