Sex & Drugs & Rock ’n‘ Roll / Mein schönstes Ferienerlebnis.

Stadion An der Alten Försterei: In ist, wer drin ist © Kai von Kröcher, 2024 (Handyfoto)

Olympiastadion Berlin: DFB-Pokal-Finale Bayer 04 Leverkusen gegen den 1. FC Kaiserslautern © Kai von Kröcher, 2024 (Handyfoto)

 

Keep your silly ways or throw them out the window. +++ Hier direkt eine Spoilerwarnung, wie man neu-deutsch so sagt: Auch der heutige Post wird keine (oder zumindest nur geringe) Spuren von Sex, Drugs oder Rock ’n‘ Roll enthalten – einmal mehr dreht sich alles um Fußball und Kinder. +++ Und Rudi Dutschke. +++ Kurz erzählt, hatten mein Sohn Otto und ich uns zum letzten Spieltag der Bundesliga aufgemacht in die Wuhlheide. Für Union ging es um die Wurst, der Abstieg war zum Greifen nah. Natürlich hatten wir keine Karten, das Stadion war ausverkauft wie immer, die Karten werden unter den Mitgliedern verlost. Vorm Stadion futterten wir eine Stadionwurst, setzten uns auf einen Baumstamm im Wald und lauschten den Gesängen von drinnen. Aufs Handy schaute ich nicht, wir zogen die Nummer Old School mäßig durch. Meinen Sohn nahm ich auf die Schultern, achtzehn Kilo, gefühlt fünfzig, und wir stellten uns an den Zaun an der Stelle, wo man, wenn man bei irgendwem auf den Schultern sitzt, zumindest einen Blick auf ein winziges Stückchen Rasen erheischen kann. Otto kommentierte für mich: „Jetzt laufen sie da hinten.“ Wir bekamen mit, dass Union einen Elfer verschoss – wie es auf den anderen Plätzen aussah, wussten wir nicht. +++ Um die Geschichte auf Sportschau-Länge zusammenzuschneiden, springen wir zur Mitte der zweiten Halbzeit: Es dürfte die sechzigste Minute gewesen sein, da trat von innen ein älterer Herr im Anzug zu uns an den Zaun. Nicht zu einem der anderen dreißig oder vierzig Fans da draußen – nein, zu uns: „Wollt ihr reinkommen?“ Er habe noch eine Karte übrig, die brauche er nicht – wir müssten nur rüber zum Einlass kommen, er ließe uns rein. Ich zauderte: „Aber wir sind doch zwei?!“ Er meinte, egal, Otto käme schon so rein. +++ Das war die Geschichte, unglaublich – wir waren tatsächlich drin! Gerade als wir Richtung Tribünen gingen, konnte ich über den Köpfen der Leute den oberen Winkel des Tores sehen, Latte und Pfosten, und genau in dieser Sekunde schlug der Ball in den Maschen ein – 1:0 für Union! Ich sprang dem Mann um den Hals, ob er ein Bier möge. Wir stießen an. Wo wir her seien, wollte er wissen, er komme aus Luckenwalde: „Da, wo Rudi Dutschke geboren ist.“ Dann zeigte er nach oben zum VIP-Bereich über der Haupttribüne: „Ich muss mal zurück zu meinen Freunden!“ +++ Kurz vor Schluss glich Freiburg noch aus. Union musste jetzt in die Relegation, bekam in der Nachspielzeit aber noch einen zweiten Elfmeter. Viel konnte ich nicht sehen, nur, dass den irgendeiner wieder verschoss – Schockstarre, das konnte nicht wahr sein! Sekunden später ein Schrei aus zwanzigtausend Kehlen: der Nachschuss war drin, Union war gerettet. +++ Der Post heute geht etwas länger, gegen Ende tritt dann sogar Rudi Völler auf. +++ Am Tag nach dem Spiel fuhren wir spontan zum Endspiel der Frauen um den Berliner Pokal – 1. FC Union gegen Viktoria 1889, Volksparkstadion Mariendorf. Wir standen gerade am Bierstand an, da traf Christian Arbeit im Stadion ein und gesellte sich zu zwei Frauen direkt hinter uns in der Schlange. Er erzählte von seinem Abend nach dem Freiburg-Krimi: „Beim Aufwachen hatte ich eine Taxiquittung auf meinem Handy – ich kann mich weder erinnern, dass ich eines bestellt habe, noch dass ich in einem gefahren bin.“ +++ (Christian Arbeit ist der Pressesprecher von Union, bekannt u.a. aus dem tollen Kinofilm Die besten aller Tage.) +++ Gestern Nachmittag stieg ich irgendwo in die U-Bahn ein. Alles war voll mit Fans des 1. FC Kaiserslautern und ein paar versprengten Leverkusenern. DFB-Pokal-Endspiel. Die Lauterer sahen aus, wie man sich gemütliche pfälzer Familienväter mit ihren Muttis vorstellt, alle tranken Weinschorle aus Dosen und grölten gutgelaunt Fußballlieder: „Wir lieben dicke T*tten und den Suff, wir gehen drei Mal täglich in den Puff!“ Die Stimmung war harmlos aufgeladen – beide Fanlager neckten und unterhielten sich friedlich. Ich ließ mich anstecken und fuhr spontan mit bis Olympiastadion. (Achtung, jetzt kommt der Brüller!) Als ich aus dem Waggon stieg, kam gerade ein Haufen Leverkusener auf mich zu marodiert. Ein glatzköpfiger, zwei Meter großer Anführer zeigte auf mich und brüllte begeistert: „Und jetzt kommt da auch noch der Rudi Völler – wun-der-bar!!!“

 

Überschrift inspired by/Lyrics: Sex & Drugs & Rock & Roll © Ian Dury, 1977

Überschrift also inspired by: Mein schönstes Ferienerlebnis

Alfred Willi Rudi Dutschke (7. März 1940 in Schönefeld, Landkreis Jüterbog-Luckenwalde; † 24. Dezember 1979 in Aarhus, Dänemark), dt. Soziologe und Aktivist

Die besten aller Tage (Dokumentation über die Urs-Fischer-Jahre des 1. FC Union) © Annekatrin Henkel, D 2024

Rudi Völler (* 13. April 1960 in Hanau), dt. Fußballspieler, Nationalspieler und -trainer, Weltmeister, Geschäftsführer Sport bei Bayer 04

Es gibt nur ein‘ Rudi Völler © La Rocca, 2002

 

 

S.P.A.N.D.A.U. / Ich soll Sie schön grüßen.

Fiktive Postkarten: Spandau – Siemensstadt grüßt Jack Johnson © Kai von Kröcher, 2024

 

Soon the water will be lost in the well, lost in the well, mm, mm. +++ Wieso eigentlich ausgerechnet Jack Johnson? Im Radio vorhin lief gerade dieser Special-Lee-Scratch-Perry-Mix, als ich an der Schrift herumbastelte (oben). Und weil Jack Johnson immer so schön laid back war, ließ ich ihn einfach mal grüßen, warum nicht. +++ Tja, der Sohn sitzt zurzeit an der Nordsee – und sein Lieblingsverein spielt in Köln gleich im Radio gegen den Abstieg. Von daher werde ich mich heute kurzfassen und gleich, was ich sonst eigentlich nie mache, mit Kopfhörern aus dem Haus gehen. +++ Apropos: Kai Heimberg mit La Selmer live gestern bei radioeins fand ich ganz super, großartige Chäräkter! Ich hatte, was ich sonst eigentlich nie mache. Ich hatte Kopfhörer im Ohr und spazierte über einen menschenverlassenen Friedhof in Baumschulenweg oder so. Menschenverlassen im Sinne von von lebenden Menschen verlassen. Irgendwo stand auch ein abgemeldeter silberner, komplett eingestaubter alter Ford zwischen den Bäumen herum, das fand ich recht merkwürdig. Autofriedhof vielleicht. Jedenfalls war es toll – und im Radio sprachen La Selmer und Heimberg über ihr Buch. Eigentlich wurde mir erst in diesem Zeitfenster die Größe ihres Projekts bewusst. Falls Sie der Fotoband mit den künstlich generierten Bildern auch interessiert und Sie es vielleicht gar kaufen möchten – ich verlinke hier jetzt mal die entsprechende Seite: ifthennow.de

 

Überschrift inspired by: S.P.A.N.D.A.U. © Icke & Er, 2007

Überschrift also inspired by: Ich soll Sie schön grüßen © Möbel Hübner, Berlin (Werbeslogan)

Lyrics: Traffic in the Sky (Lee-Scratch-Perry-Dub) © Jack Johnson, 2023 (2003)

IF THEN NOW (Fotoband) © Kai Heimberg & Ulla Selmer, 2024

1. FC Köln – 1. FC Union | Müngersdorfer Stadion | 15:30 Uhr

Die besten aller Tage / I Just Wanna Be Your Dog.

Fiktive Postkarten: Gruß aus Berlin (Grand Hotel Viktor Orbán) © Kai von Kröcher, 2024

 

You’d better run, run, run, boy, faster than the past. +++ Vorweg heute zunächst einmal eine Frage an die Community: Sind Ihnen die Bilder hier tendenziell eigentlich eher zu dunkel? Weil, ich habe jetzt nämlich gesehen, die Monitorhelligkeit auf meinem Gerät ist hoch bis zum Anschlag gepitched. Das verunsichert mich gerade ein bisschen, da fehlt mir jegliche Referenz. +++ Weil ich, wie Sie ja wissen, gerne mit meiner Old-School-Mentalität kokettiere – wissen Sie, was ich gestern gemacht habe? Ich bin rüber nach Köpenick, habe in dem Union-Laden dort Tickets gekauft für das Derby der Frauen in der Alten Försterei Ende April: Eisern Union gegen die Alte Dame Hertha. Ottos erstes Mal im Stadion, das wollte ich nicht über das Internet machen. Habe mich freundlich beraten lassen: Mittlere Gegengerade fernab des Ultra-Blocks, Stehplätze Mutter, Papa, Kind für insgesamt faire zehn Euro. +++ Im Anschluss habe ich dann einen verzeihlichen Fehler gemacht, bin spontan mit dem Bus rauf nach Kaulsdorf-Nord. Ich will mir nicht anmaßen, einen objektiven soziokulturellen Einblick mitgenommen zu haben. Was aber auffiel: die meisten Mütter und Väter dort sprachen mit ihren Kindern, als wären es ihre Hunde. +++ Was mir ein guter Freund (und dito spätgebärender Vater) neulich bei einem Pils-Bier als Erziehungsphilosophie mitgab: „Dein Alltag ist ihre Kindheit!“, mutmaßlich auch in Kaulsdorf-Nord. +++ Ottos Lieblingsverein nach Union übrigens Hertha BSC – gefolgt vom unvermeidlichen FC Bayern, dem BTSV Eintracht aus Braunschweig und schließlich dem VfL Wolfsburg.

 

Überschrift inspired by: Die besten aller Tage (Dokumentation) © Annekatrin Hendel (Regie), D 2024

Überschrift also inspired by: I Wanna Be Your Dog © The Stooges, 1969 

Lyrics: Run Run Run © The Libertines, 2023

Ulrich Gagarin / Was Sie Anchovis so mögen.

Fiktives Vinyl: Ulrich Gagarin – Die wirkliche Realität © Kai von Kröcher, 2014/202

 

Sweet Caroline, oh, oh, oh. +++ Ist Ihnen zufällig aufgefallen, wie gestern das Endspiel der Frauen ausging? Im Vergleich dazu vorher mein Tipp? +++ Nicht schlecht. +++ Und sowieso toll, alles – Svenja Huth ab! Nia Künzer san nia, aber am Ende gehört das Ding diesmal wohl einfach nach England – sag ich als Fußball-Analytiker jetzt mal! +++ Und als Mensch. +++ Dazu die Überleitung: Ulrich Gagarin ein Chauvi? Seit ’84 wohnt er Allee der Kosmonauten in Berlin-Hellersdorf, doch was sagt das aus? Seine Platte ist gut, bringt aber kein Licht ins Dunkel seiner Person. +++ Seine Platte in Berlin-Hellersdorf, haha. +++ Wie eigentlich nennt man das Gegenteil von polarisierend? So von wegen, nicht das Trennende suchen, sondern mehr so das positiv Vereinende, das sich gegenseitig Befruchtende? +++ Apropos: Fanden Sie die Ferien des Monsieur Hulot auch so unfassbar unlustig? Ich hatte den vor einigen Jahren einmal im Fernsehen gesehen – keine Miene verzogen, ganz im Ernst. Fand das Schützenfest dagegen aber zum Totlachen! +++ Mein Sohn jedenfalls, als wir zum Olympiastadion neulich fuhren. Und das meine ich mit das Gegenteil von polarisierend: Er möchte sich jetzt nämlich auch das Stadion vom 1. FC Union einmal angucken. Da ist er der Yin-und-Yang-Typ, immer das Ergänzende suchen. Nicht einfach nur England aufs Maul, Deutschland aufs Maul. Hertha aufs Maul, Union aufs Maul. Dortmund aufs Maul, Schalke aufs Maul. Bayern aufs Maul, Sechzig aufs Maul. Volkswagen aufs Maul, Opel aufs Maul. Jagger aufs Maul, Lennon aufs Maul. Neil Diamond aufs Maul, Neil Armstrong aufs Maul. Apple aufs Maul, Windows aufs Maul. Geha aufs Maul, Pelikan aufs Maul. 36 aufs Maul, 61 aufs Maul. Gleisdreieck aufs Maul, Görli aufs Maul. U-Bahn aufs Maul, S-Bahn aufs Maul. Lawrow aufs Maul, Baerbock aufs Maul. Biden aufs Maul, Trump aufs Maul. +++ Trump aufs Maul, Trump aufs Maul. +++ Spaß muss sein. +++ Am S-Bahnhof Olympiastadion stieg ich mit meinem Sohn anschließend in die S3. Ich meinte, wenn man hier jetzt einfach immer weiter fährt – nach geschätzt 41 Minuten ist man direkt an der Wuhlheide: Alte Försterei, 1. FC Union. Einmal nur quer durch die Stadt, direkte Verbindung. +++ Kita macht Ferien – and so does the Blog.

 

Überschrift inspired by: Juri Gagarin (* 9. März 1934 in Kluschino, Oblast Smolensk, UdSSR; † 27. März 1968 bei Nowosjolowo, Oblast Wladimir, UdSSR), sowjetischer Kosmonaut und erster Mensch im All 

Überschrift also inspired by: Anchovis – andere Bezeichnung für die Europäische Sardelle

Lyrics: Sweet Caroline © Neil Diamond, 1969

Fußball-EM der Frauen | Wembley-Stadion, London | Finale | England – Deutschland 2:1 n.V.| gestern, 18:00 Uhr

Svenja Huth (* 25 Januar 1991 in Alzenau), dt. Nationalspielerin beim VfL Wolfsburg, Europa-Vizemeisterin

Nia Künzer (* 18. Januar 1980 in Mochudi, Botswana), dt. Fußballweltmeisterin und Fernsehexpertin der ARD

Die Ferien des Monsieur Hulot (Les Vacances de Monsieur Hulot) © Jacques Tati (Drehbuch, Regie), F 1953

Tatis Schützenfest (Jour de fête) © Jacques Tati (Drehbuch, Regie), F 1949

Michael Platini / Die Synchronizität der Ereignisse.

Fiktives Vinyl: Ronnie – Gute People am Start © Kai von Kröcher, 2014/2022

 

I don’t want to be adored, don’t want to be first in line. +++ „Ein Luftreiniger also“, werden Sie sagen: „Wein predigen und Wasser trinken – den Laubbläser will er uns schlechtreden, selbst aber den Luftreiniger AC 0820/10 von Philips!“ +++ Bevor Sie jetzt mehr zu meinen Beweggründen erfahren, kurz noch was anderes: Gestern war ein ausgesprochen produktiver Sonntag in der Historie des fiktiven Vinyls. Nicht nur, dass Michael Platini sein Debütalbum („Das Verlangen“, VÖ voraussichtlich noch diesen Monat). Dass nicht nur Platini seine erste Platte also angekündigt hat; vor allem die Nachfolge-LP von Ronnie hatte es mir angetan: You’ll Dream Me in the End, allein schon das Cover – in meinen Augen ein Meisterwerk, sensationell! Diese verträumte Melodie der Melancholie – das erinnert natürlich an Hopper. +++ Ich hatte die Schallplattenhülle von Ronnie also gerade fertig – da kam über einen privaten Messangerdienst die persönliche Nachricht vom Gentleman of the Year: Ronnie Hellström gestorben, zweifellos einer meiner Torhüterhelden der WM ’74! Hellström, Maier, Tomaszewski – und jetzt tot. Die Farben der Schweden damals wie heute blaugelb – wie die von Brasilien natürlich, der Ukraine, dem Braunschweiger Turn- und Sportverein Eintracht e.V. +++ Meinen Sie, es gibt Krieg? Könnte man als Künstler, ernsthafte Frage. Könnte man sagen, lassen Sie mich in Ruhe mit Ihrem Krieg? +++ Der eigentliche Fußball-Schock in diesem Jahr allerdings – Fußball interessiert mich prinzipiell ja nur noch zutiefst peripher. Der eigentliche Schock für mich aber war, das gebe ich zu: der vollkommen unerwartete Wechsel von Kruse nach Wolfsburg. Das kam auch an einem Sonntag letztens, kurz vor dem Tatort, in der Tagesschau abends. Als Romantiker hatte ich bis dahin gedacht: beinah schon märchenhaft, wie das da passt in der Wuhlheide – die sympathischen Underdogs und der Kruse! Als Profifußballer aber hat man mit Märchen natürlich wenig am Hut. Ich kenne Max Kruse ja nicht, also jetzt nicht persönlich. Aber vielleicht gefällt ihm Wolfsburg ganz einfach besser. So als Stadt, meine ich, das könnte man ja verstehen: Die Shoppingmöglichkeiten, die Infrastruktur, das Freizeitangebot, der Italiener in der Fußgängerzone, das Zentrum, der Altersaufbau der Bevölkerung, die Jahreswagen von VW – vielleicht sagt er sich, die City ist einfach geil. +++ Und seiner Frau gefällt es auch besser in Wolfsburg als im verfickten Berlin.

 

 

Überschrift inspired by: Das Verlangen © Michael Platini, 2022

Überschrift also inspired by: Carl Gustav Jung (* 26. Juli 1875 in Kesswil, Schweiz; † 6. Juni 1961 in Küsnacht, Kanton Zürich), Begründer der analytischen Psychologie

Lyrics: Hamburg Song © Keane, 2006

Edward Hopper (* 22. Juli 1882 in Nyack, New York; † 15. Mai 1967 in New York City), US-amerikanischer Maler

Folke „Ronnie“ Wallentin Hellström (* 21. Februar 1949 in Malmö; † 6. Februar 2022 in Beddingestrand), schwedischer Nationaltorhüter

Josef Dieter „Sepp“ Maier (* 28. Februar 1944 in Metten, Niederbayern), dt. Nationaltorhüter

Jan Tomaszewski (* 9. Januar 1948 in Breslau), polnischer Nationaltorhüter, Politiker

Max Bennet Kruse (* 19. März 1988), dt. Fußball- und Nationalspieler

Retrospektive / Vom Feeling her more than a Feeling.

Alexanderplatz, zwei Jährchen her © Kai von Kröcher, 2018/2020

 

Ich seh‘ die Welt wie ’n Stummfilm und schreib‘ Untertitel. +++ Gesucht hatte ich nicht, aber dann fielen mir zufällig diese Fotos vom 15. April in die Hände – dem 15. April des Jahres 2018. +++ Wie viele Songs der Beatgruppe Boston könnten Sie spontan jetzt hier aufzählen? +++ Das würde mich echt interessieren. +++ Ich fand das damals übrigens vielleicht etwas kühn, auf einmal Gladbach-Fan zu sein. Vielleicht sogar etwas snobistisch. Das müssen Sie sich so vorstellen: Heute ist das ja keine Kunst mehr, da laufen die Kids bunt durcheinandergewürfelt herum – in den Trikots der unterschiedlichsten Geiervereine. Jedenfalls in Berlin: Hertha, Dortmund, Schalke, Bayern – und neuerdings zum Glück auch Union. Damals, im Braunschweiger Land allerdings, da war das noch etwas ganz anderes, da war das undenkbar. Da gab es bei uns dann nur noch den Sohn der Dorfschlachterei, der war schon ein bisschen älter: Der fuhr mit dem Auto immer nach Hamburg zum HSV – Kaltz, Kargus, Hrubesch und Magath. Ansonsten aber kam man als Fan der Braunschweiger Eintracht zur Welt, und dann war das halt so! +++ Um das hier einmal in den historischen Kontext zu stellen. +++ Das Spezielle an diesem 15. April ist ja überhaupt, da feiert eine junge Frau heute Geburtstag, die kam Anfang der Neunziger von Boston her über die Zwischenstation Barcelona ins Nachwende-Berlin. Paar Jahre später lernte ich sie in der U2 auf dem Weg ins Olympiastadion kennen: Hertha gegen Leverkusen, glaube ich, damals mit Deisler – Basti Fantasti! +++ Das ist nun schon eine Weile her – ich würde sie als eine treue Wegbegleiterin bezeichnen, wenn mir das zusteht. Der Geburtstagsgruß, liebe Karen, geht jetzt hier raus – und dann die anderthalb Kilometer gemächlich am Landwehrkanal entlang Richtung Osten. +++ Alles Gute! +++ Ganz nebenbei hier vielleicht noch ein Gruß an Martin nach Mecklenburg: ein Bildergruß, sozusagen. Der wird das wohl eher kaum mitbekommen. Und dann versteht diesen „Hint“ wieder nur einmal mehr der Gentleman of the Year. +++ Und dann laufen die Leser davon. +++ Dann haben wir den Salat!

 

Überschrift inspired by/Lyrics: Erste Schritte / Retrospektive © Freundeskreis, 1999

Überschrift also inspired by: More Than A Feeling © Boston, 1976

Sebastian Deisler (* 1980 in Lörrach), ehemaliger Fußballspieler