Schwarz Rot Senf / Die Schmach von Córdoba.

Duck Face (revisited): Ein Azubi startet durch © Berliner Verkehrsbetriebe, 1992/93

 

For I’m the type of guy who gives the girl the eye, everybody knows. +++ Schmach ist immer noch besser als Schande. +++ Seit meinem Umzug neulich liegt dieser abgelaufene Ausweis auf meinem Küchentisch (oben). Heute nahm Otto ihn in die Hand, imitierte das Duck Face und sagte – na, was könnte er denn wohl zum ersten Mal in seinem Leben gesagt haben?! +++ Gute Frage. +++ Heute kreierte Ottilie außerdem eine kulinarische Raffinesse: Sein Vollkornbrot mit Sonnenblumenkernen nämlich ließ er sich mit einem zarten Hauch von Butter, Hummus und feinem Senf bestreichen – und am Ende dick natürlich mit schwarzem Pfeffer bestreut. +++ Was er denn nun gesagt hat? Das interessiert Sie jetzt wirklich: Er zog, wie gesagt, dieses Duck Face, zeigte aufs Foto und … sagte: „Papa!“ +++ Er hat Papa gesagt! +++ Die letzten Tage saß ich mit ihm oft am Wasser, am Urbanhafen, hier vor der Tür. Inmitten der Zweiergruppen, in denen man sich nicht infizieren kann. Neulich flogen zwei Vögel vorbei, die gehörten nicht zu denen, die wir kannten: „Das könnten Kormorane sein“, sagte ich – „keine Ahnung, warum.“ Otto sah mich ernst an, dann schenkte er mir wieder einmal dieses Nicken. +++ Es waren dann, das habe ich recherchiert: Tatsächlich waren es Kormorane, die mag ja nicht jeder. +++ Einmal, da schlief er, wir hatten uns auf die Admiralbrücke gesetzt. Es dämmerte leicht. Der Himmel während Corona, das ist sicherlich Einbildung: Ich finde den meistens Hammer, fantastisches Blau. Dazu dieser Supermond über den Häusern, und in diesem Moment genau fliegt ein Fischreiher durch das Bild. +++ Der Typ auf dem Ausweis – warum hat der eigentlich nichts aus seinem Leben gemacht?

 

Überschrift inspired by: Schwarz Rot Gold (Fernsehserie mit Uwe Friedrichsen) © NDR, 1982 – 1996

Überschrift also inspired by: Deutschland – Österreich 2:3 | WM Argentinien | 21. Juni 1978

Lyrics: Wherever I Lay My Hat (That’s My Home) © Paul Young (Cover), 1983

„Die Schande von Gijón“: Deutschland – Österreich 1:0 | WM Spanien | 25. Juni 1982

Das Damen / Butterfahrt mit Marc Hosemann.

Otto, Frühwerk: Don’t Let the System Get You Down © Kai von Kröcher (Repro), 2020

Otto, Hochstuhl: hoch © Kai von Kröcher, 2020

Otto, Hochstuhl: zusammengeklappt (die Osteraussichten) © Kai von Kröcher, 2020

 

La familie Leroc est sur le balcon. +++ Die „Maßnahmen“ der Merkelregierung werden als fadenscheiniger Vorwand dazu dienen, die diesjährigen Maifeierlichkeiten am O-Platz faschistoid niederzuschlagen. +++ Gab es die Familie Leroc im Französischbuch damals wirklich? Jedenfalls: die Überschrift hier beim letzten Mal – da stand das Französisch bibelfestmäßig doch auf eher wohl wackligen Beinen, kann das sein? Hätte es vom Feeling her nicht eher „du“ Kottbusser Tor heißen müssen? Oder wäre „de la“ richtig gewesen? +++ Das sind jetzt aber echt Fragen… +++ Von früheren Nachbarn neulich hatte der Bub einen Hochstuhl bekommen. Ein formschönes Holzmodell aus VEB-Produktion: lässt sich extrem praktisch zusammenklappen, verwandelt sich schwuppdiwupp in einen Kinderstuhl mit integrierter Arbeitsfläche. Ottilie jedenfalls war begeistert – und malte direkt gleich sein erstes Bild (oben). +++ Vielleicht bringt der Osterhase in diesem Jahr sogar Buntstifte! +++ Im Schlaf neulich befasste mein Unterbewusstsein sich erstmals mit einer Pandemie namens Corona: Am Messegelände am Funkturm war ich mit Leuten unterwegs, der Schauspieler Marc Hosemann war komischerweise auch im Traum mit dabei. Die Messe selbst allerdings war ein Bahnhof, da fuhren längst keine Züge mehr. Bedeutungsschwer stellte die eine Frau aus der Gruppe fest, wir seien in einem Alter angekommen, wo es für uns nur noch Butterfahrten gebe – ich verstehe da immer noch nicht den Zusammenhang. +++ Die Schwarmintelligenz neulich hatte übrigens einen Hinweis geliefert: Das Problem mit dem Dialogfenster und dem Speichern hat möglicherweise nichts mit Photoshop im Speziellen zu tun, sondern eher was mit dem Systemabsturz selbst. +++ Das Damen: War das eigentlich Neunzigerjahre-Westküsten-Jägermeister-Rock damals, odes was war das für eine Band? Und was sollte der Quatsch mit dem Namen? +++ Osterhase® ist eine Erfindung der Merkeldiktatur.

 

Überschrift inspired by: Marshmellow Conspiracy © Das Damen, 1988

Überschrift also inspired by: Marc Hosemann (* 1970 in Hamburg), dt. Schauspieler

Überschrift also inspired by: Als Butterfahrt wird umgangssprachlich eine Einkaufsfahrt auf einem Ausflugsschiff bezeichnet, die von etwa 1953 bis 1999 angeboten wurde und über die auf See gelegene Zollgrenze von Deutschland hinausführte. (Wikipedia)

Bildunterschrift u.a. inspired by: Big City Life © Mattafix, 2005

Lyrics: Französischbuch, 7. Klasse?

It’s a Drug like Any Other / Les sourds de Kottbusser Tor.

Das Wetter vor 15 Jahren: Kottbusser Tor au Printemps (Triptychon) © Kai von Kröcher, 2019

 

My shadow must find a window in the wall. +++ Okay, die Fotos sind vom April letzten Jahres, und bei der Taube hab‘ ich geschummelt. +++ Ich hätte heute mal eine Frage an die Schwarmintelligenz – mein Korrekturprogramm kennt das Wort gar nicht. „Herdenimmunität“ übrigens auch nicht. Jedenfalls habe ich da schon eine Weile ein blödes Problem, das geht mir wahnsinnig auf den Keks. Ich kokettiere ja gerne damit, dass ich Photoshop mäßig eher so der Neandertaler bin. Was eigentlich blöd ist für einen, der kontemplativ an seinem Durchbruch als Nachwuchsfotograf werkelt. +++ Muss dabei gerade an das Frost-Palais seinerzeit denken, Sie erinnern sich: Das war damals um die Ecke vom Potsdamer Platz – das einzige Haus in der Gegend, das Zweiten Weltkrieg und Mauerbau überlebt hatte. Ein einstmals prachtvoller Palast im Dornröschenschlaf. +++ Worauf ich hinaus will? +++ Ein Freund, mittlerweile verstorben, der hat damals eine große Ausstellung in dem Palast organisiert. Nicht nur Kunst in dem Sinne – auch Waslawska zum Beispiel ist damals dort in den wahnsinnig kalten Räumen uraufgeführt worden. Konzerte gab es dort auch, so sollte eine gar nicht ganz unbekannte Sängerin von der Küste dort auftreten. Und da kam besagter Kumpel dann bei mir an, ob ich der Frau für den Gig nicht zufällig ein Gesangsmikrofon besorgen kann, die hätte nämlich keins. Und er ließ lapidar einen Satz fallen, über den muss ich mich heute noch innerlich bekringeln: „Kein Mikrofon – was’n das für ’ne Sängerin?!“ +++ Jedenfalls habe ich ein nervendes Photoshop-Problem, und eben gerade habe ich mich endlich getraut, die Adobe-Hotline anzurufen – bloß geht da am Wochenende natürlich keine Sau ran. +++ Okay, worum geht’s? +++ Es geht darum, dass, wenn ich Bilder bearbeite und die abspeichern will – normalerweise macht man das ja über den Tastaturkurzbefehl oder wie das heißt – manche sagen auch Shortcut. Oder man geht im Menü einfach auf „Speichern unter“. Und genau da passiert bei mir neuerdings nichts mehr. Absolut nichts, das Dialogfenster ploppt nicht mal mehr auf. Alles seit diesem Drecksabsturz dank Catalina – selbst Carlos Santana konnte mir da nicht helfen! +++ Jedenfalls: Kennt irgendwer das Problem und weiß einen Rat? +++ „Bitte ruf mich an – die Nummer kriegst du von meiner Platten-Company!“ +++ Oder E-Mail an foto@kaivonkroecher.de oder Facebook…

 

Überschrift inspired by: The Buzz © The Pretenders, 2020

Überschrift also inspired by: Kottbusser Tor | 10999 Berlin

Bildunterschrift inspired by: Das Wetter vor 15 Jahren (Roman) © Wolf Haas, 2006

Lyrics: The Magic © Joan As Policewoman, 2011

Voßpalais | Voßstraße 33 | 10117 Berlin

Waslawska © Ralph Meiling (Regie), D/F 1999/2008

Radio Song © Udo Lindenberg und das Panikorchester, 1976

Mitsubishi der Angst / Never Mess with German Humour.

Corona Days: the martians could land in the car park and no one would care © Kai von Kröcher, 2020

The dude’s world’s collapsing, just you wait and see. +++ Der gewiefte Pop-Journalist wird es vielleicht einen „Killer“ nennen – ich nenne es meinen Soundtrack, mein Surfbrett durch die Coronazeit: Les anti-héros von Tati und Cécile. Der beste Song, den ich sicherlich in diesem Jahr bisher gehört habe – und hier noch einmal der Link! +++ Auch und gerade in diesen Tagen sollte und darf der Humor nicht zu kurz kommen, ganz klar. Als ich mit Otto am Kanal gestern einen Spaziergang wagte und für mich feststellen musste: den mündigen Bürger kannste getrost in der Pfeife rauchen. Da setzte sich also diese fixe Idee in meinem Kopf fest, einen augenzwinkernden Witz speziell für die Coronazeit wollte ich entwerfen und eine seziermesserscharfe Pointe dafür herausarbeiten. Es ging um den Sicherheitsabstand während der freiwilligen Ausgangsbeschränkung. Ich malte mir aus, als Knallbonbon würde möglicherweise ein gut getimter Schenkelklopfer funktionieren. Ich sagte zu Otto: „Bei dem, was die da für einsfünfzig halten, da haben die bestimmt alle auch ein riesiges Ding in der Hose.“ +++ Nein, das habe ich nicht gesagt. +++ Da fällt mir ein Spruch ein – zu dem müssen Sie aber unbedingt sächseln, dann packt man sich weg: „Lang ist er nicht … (hier eine minimale dramaturgische Pause)…, aber üüüüünheimlich dünn!!!“

 

Überschrift inspired by: Augen der Angst (Peeping Tom – mit Karl-Heinz Böhm) © Michael Powell (Regie), GB 1960

Überschrift also inspired by: Ashes to Ashes © David Bowie, 1980

Bildunterschrift inspired by: Nothing Ever Happens © Del Amitri, 1989

Lyrics: Les anti-héros © Graf Tati & Cécile Dupaquier, 2020

Sam Hawkens & das Halbblut Apanatschi / So wurde Johann Lafer seine Knieschmerzen los.

Damals in Braunschweig: Galeria Kaufhof, Damenabteilung im Mai © Kai von Kröcher, 2019/20

 

Buy yourself a drink. Stop thinking. You’re the only one. +++ Leben Sie auch schon im Orwell-Staat?

 

Überschrift inspired by: Winnetou & das Halbblut Apanatschi (mit Pierre Brice, Lex Barker, Ralf Wolter, Uschi Glas) © Rialto Film, Berlin/Jadran-Film, Zagreb, D/I/YU 1966 

Überschrift also inspired by: Johann Lafer (* 27. September 1957 in St. Stefan im Rosental, Steiermark), Fernsehkoch

Lyrics: Les anti-héros © Graf Tati & Cécile Dupaquier, 2020

1984 (Roman) © George Orwell, 1949

Johns Hopkins, private Universität in Baltimore, Maryland/USA

There’s no more time for us / … et les anti-héros.

Friedrichstraße: Notre-Dame casts a long lonely shadow © Kai von Kröcher, 2019/2020

 

Recommence à zéro: la mélancholie, l’isolation, la resignation – je kiffe les anti-héros. +++ Und kurz noch ein bedingungsloser Anspieltipp für während der Krise, falls Sie bitte verstehen möchten: Les anti-héros by Graf Tati & Cécile Dupaquier (anklicken)!

 

Überschrift inspired by/Bildunterschrift: A Song For Europe © Roxy Music, 1973

Überschrift also inspired by/Lyrics: Les anti-héros © Graf Tati & Cécile Dupaquier, 2020

Tage des letzten Schnees / Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band.

Corona Days: Böcklerpark © Kai von Kröcher, 2020

 

 

Corona Days: Urbanhafen © Kai von Kröcher, 2020

 

Corona Days: Prinzenstraße © Kai von Kröcher, 2020

 

Corona Days: Prinzenbad © Kai von Kröcher, 2020

 

Corona Days: Hallesches Tor © Kai von Kröcher, 2020

 

Corona Days: Hallesches Tor © Kai von Kröcher, 2020

 

Corona Days: Hallesches Tor © Kai von Kröcher, 2020

 

Corona Days: Gleisdreieck © Kai von Kröcher, 2020

 

Corona Days: Kottbusser Tor / Görlitzer Bahnhof © Kai von Kröcher, 2020

 

Corona Days: Kottbusser Tor © Kai von Kröcher, 2020

 

Is it nice in your snow storm, freezing your brain – do you think that your face looks the same. +++ Zwei Beobachtungen abseits des Virus‘: a) Otto besteht neuerdings immer auf Pfeffer – auf allem. b) Menschen überall heute fotografierten den Schnee – als wäre es Justin Bieber!

 

Überschrift inspired by: Tage des letzten Schnees (Hörbuch, gelesen von Matthias Brandt) © Jan Costin Wagner (Romanvorlage), Argon/Berlin, 2014

Überschrift also inspired by: Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band © The Beatles, 1967

Lyrics: Sweet Thing (Reprise) © David Bowie, 1974

Justin Bieber (* 1994 in London)

(Fotos vom 30.3.2020)

The Blue Mask / One of these Days.

Jet: I thought the only lonely place was on the moon © Kai von Kröcher, 2020*

 

Piano echoes and the perfume still lingers but you fell through my fingers like sand with a distant smile.

 

Überschrift inspired by: The Blue Mask © Lou Reed, 1981

Überschrift also inspired by: One Of These Days © Bastian Günther (Drehbuch/Regie), D/USA 2020

Bildunterschrift inspired by: Jet © Wings, 1973

Lyrics: Distant Smile © Ultravox, 1977

(* Foto: Freitag, 27.3.2020)

Der Räuber und der Prinz / Sleep comes like a Drug in God’s Country.

Kurz nach Zwölf Uhr mittags: Rue des Princes (Metropolitain) © Kai von Kröcher, 2020

 

Heute wird wohl kein Schiff mehr geh’n, und keiner geht vor die Tür.

 

Überschrift inspired by: Der Räuber und der Prinz © Deutsch Amerikanische Freundschaft, 1981

Überschrift also inspired by: In God’s Country © U2, 1987

Bildunterschrift inspired by: Zwölf Uhr mittags (High Noon, mit Gary Cooper, Grace Kelly) © Fred Zinnemann (Regie), USA 1952 

Lyrics: An Land © Element of Crime, 1993

In Between Days / When you see them I’ll be there.

Crime Scene: From Langley Park to Memphis © Kai von Kröcher, 2020

 

Try to remember the kind of September when grass was green and grain was yellow.

 

Überschrift inspired by: In Between Days © The Cure, 1985

Überschrift also inspired by: Seasons in the Sun © Terry Jacks, 1974

Bildunterschrift inspired by: From Langley Park to Memphis © Prefab Sprout, 1988

Lyrics: Try to Remember © The Kinston Trio (Cover), 1965