Johnny Infantilo / One Love, one Heart.

Fiktives Vinyl: Messias Jair – Bolzenschuss © Kai von Kröcher, 2011/2022

 

Und du streichst schon wieder deine Wände, schneidest dein Haar – deine Tapeten sprachen zu viele meiner Bände. +++ Haben Sie sich denn schon Gedanken über eine stimmungsvolle Weihnachtsdekoration im Innen- und Außenbereich gemacht? +++ Mein Sohn sang neulich plötzlich den Alpina-Chorus der Gruppe SIND vor sich hin. Das Video dazu finde ich super – man sollte es wirklich bis zum allerletzten Frame schauen, sehr modern. Aber googeln Sie übrigens mal „Alpina Weiß Sind“ – da dürfte sich selbst Moskaus Geheimdienst die Zähne dran ausbeißen. +++ WM momentan ist ja recht schwierig, die letzten zwei Nächte aber habe ich ohne Quatsch davon geträumt: Fußball-Weltmeisterschaft im club49 mit Weedmann und Hardy und allen – träumen wird wohl noch erlaubt sein. +++ Natürlich werde ich Sie hier nicht hängen lassen, man ist ja kein Schwein: der Link zum Alpina Weiss-Video, checken Sie’s aus. Gedreht, wenn ich nicht irre (bin), dahinten an der Sonnenallee draußen. Und Platz der Luftbrücke natürlich – oder doch eher Fehrbelliner Platz, sieht ja irgendwie alles gleich aus? Inkl. Guitar Tutorial übrigens (Chords + Picking)! +++ Für besagte Weihnachtsverlosung bleiben Ihnen noch exakt vierzehn Tage. Sind definitiv zu kurz, um alles zu erleben – ein schickes Plattencover Ihrer Wahl aber zu gewinnen, dafür könnte es durchaus reichen (Ihr seid solche Fucker berichtete)…

 

Überschrift inspired by: Johnny Infantilo (* 23. März 1970 in Brig, Wallis), schweizerisch-italienischer Fussballfunktionär

Überschrift also inspired by: One Love © The Wailing Wailers, 1965

Lyrics: Alpina Weiss © SIND, 2018

14 Tage © Fehlfarben, 1983

Stiebel John Elton / All the Young Girls Love Alice.

Fiktives Vinyl: Walter Boarding – Schmetterling in Aspik © Kai von Kröcher, 2021/2022

 

God, it looks like Daniel – must be the clouds in my eyes. +++ Virenbedingt werde ich heute Abend wohl passen müssen. Was die Szenegaststätte der Bürgerinnen und Bürger angeht – das gebe ich offen zu. +++ Wenn man Elon Musk ein „i“ hinzufügt, heißt er auf einmal Elon Musik. Kauft man dann noch ein „t“: Elton Musik! +++ Wussten Sie das? +++ Heute Nacht oder am Morgen, wenn man seit Tagen entkräftet im Bett liegt: Grenzen verschwimmen. Da war der Blog kurz wieder noch einmal weg, dann war er auf einmal wieder da. Statt meine Seite anzuzeigen, wurde kurzzeitig für Sanitärsachen und so was geworben. Dieses leidige Thema hatte allerdings auch einen positiven Nebeneffekt: In zahlreichen Telefonaten „mit meinem Anbieter“ nämlich sind wir auch meine ganzen Verträge einmal etwas genauer durchgegangen. Und darauf gekommen, zwei Drittel davon kann man einfach mal kündigen. +++ Apropos: Hatten auch Sie Bolsonaros Geheimdienst hinter dem Hackerangriff auf meinen Blog hier vermutet? Direkt vor der Wahl – der Verdacht drängt sich auf! +++ Ob dieser Lula oder Luna – ob der da jetzt allerdings einen Cut zieht, was die Abholzungen angeht? Ob der korrupt ist oder nicht, das ist mir am Ende völlig egal – Hauptsache, er bringt den Scheiß da unten wieder in Ordnung. +++ Apropos: das Plattencover (oben) könnte Ihnen heute ein bisschen bekannt vorkommen, es handelt sich um die gründerzeitliche Rückansicht des Grand Hotel Urban. Dort wurde mein Sohn geboren, dort wurd‘ ich am Herzen operiert – Nieren, Schlaganfall, pipapo. Ich mag den Laden. Meinen simplen Virus-Effekt allerdings trage ich stoisch zu Hause aus. +++ Infekt, kleiner Scherz. +++ Die Platte von Walter Boarding übrigens ist gar nicht mal schlecht: Wenn ich irgendwas ja nun echt mal nicht ausstehen kann, dann ist das definitiv Minimal Techno – oder das jedenfalls, was ich dafür zu halten glaube. Walter Boarding jedoch okkupiert diesen Sound, lässt ihn in seinen düster-narrativen Visionen den Pulsschlag simulieren, verrührt ihn mit endzeitlichen Rückkopplungsorgien. +++ Als das Kind Kind war: Als ich ein Kind war, und so wird es gewesen sein. Als ich ein Kind war, hatten wir einen Badeofen von Stiebel Eltron, einen riesigen Durchlauferhitzer. Möchte man gar nicht mehr wissen, wie hoch der Energieverbrauch damals war. Ich aber habe, wenn ich als Kind in der Badewanne saß. Den recht spezifischen Geruch des blaufarbenen Badedas hab‘ ich noch heute vor Augen. Wenn man krank ist, kommt die Erinnerung hoch. Ich musste dann immer an Elton John denken – Elton John war damals sehr gut, als ich noch Kind war. Irgendwie aber auch rätselhaft: Hätte es besser nicht John Elton gehießen?

 

Überschrift inspired by: Stiebel Eltron – Unternehmen aus dem Bereich der Elektroindustrie mit Firmensitz in Holzminden

Überschrift also inspired by: All the Girls Love Alice © Elton John, 1973

Überschrift also inspired by: Alice Weidel (* 6. Februar 1979 in Gütersloh), dt. Politikerin

Lyrics: Daniel © Elton John, 1973

Bernie Taupin (* 22. Mai 1950 in Ruskington, East Kesteven Rural District ), englischer Lyriker, Liedtexter und Maler

club49 | Ohlauer Straße 31 | Berlin-Kreuzberg | Jubiläumsparty | heute ab 19:00 Uhr

Elon Musk (* 28. Juni 1971 in Pretoria , Südafrika ), kanadisch-südafrikanischer Unternehmer

Lula da Silva (* 27. Oktober 1945 in Caetés, Pernambuco als Luiz Inácio da Silva), brasilianischer Präsident

Peter Poelzig (* 6. August 1906 in Breslau; 26. Januar 1981 in Duisburg), dt. Architekt

Partielle Finsternis / Smash.

Fiktives Vinyl: Gerrit Kadyrow – Ihr immer mit eurem Sex © Kai von Kröcher, 2008/2022

 

Standing in the door of the Pink Flamingo, crying in the rain. +++ Das war ja schon irgendwie komisch: Den „alten“ Gesundbrunnen, wenn man das überhaupt so sagen darf. Der alte Gesundbrunnen, so wie ich ihn gekannt und geliebt habe – das waren ja auch nur Behelfsbauten der Nachkriegszeit. Eine chemische Reinigung hat es gegeben, wenn ich mich recht erinnere. Ich glaube, auch einen „Chinesen“ – und die Musik-Kneipe White Wedding natürlich! Vor Augen habe ich auch einen Schrauber, der mit dutzenden alten DS handelte – der Göttin! +++ Der noch einmal ältere Gesundbrunnen, wie Otto Nagel ihn vielleicht noch gezeichnet hat, der noch verschwundenere Gesundbrunnen – alles längst gar nicht mehr wahr. +++ Die partielle Sonnenfinsternis gestern empfand ich als Eingriff in meine Persönlichkeitsrechte, ich habe nicht daran teilgenommen. +++ Und erst der Bahnhof Gesundbrunnen selbst – ein verwunschener Traum! Der hatte ja zwei oder drei uralte Bahnsteige, von denen wurde nur noch der eine genutzt, wegen der Mauer. Alles andere überwuchert, dazu die alte S-Bahn. +++ An dieser Stelle möchte ich an meine beiden Petitionen erinnern: „Baureihe 483/484 FUCK OFF!“ – und nicht zu vergessen die Petition, eine Tötung Bolsonaros als Möglichkeit in Betracht zu ziehen. +++ Okay – der neue Bahnhof Gesundbrunnen ein beschissener Klotz, das Gesundbrunnen-Center eine architektonische Ohrfeige. Über die Leute da mag man nichts sagen, als erstes streunte einer mit Ramsan-Kadyrow-Bart umher, im Vergleich zu dem tschetschenischen Original aber weitaus weniger freundlich-gemütlich. Und dann stand mir halt tatsächlich der Anton Hofreiter gegenüber. Vom Typ her meinem Lieblingsdeutschlehrer in seinen Cordhosen damals verblüffend ähnlich – und ich dachte, der Hofreiter wird das kaum sein, eher ein Doppelgänger. Deshalb habe ich den nicht angeschaut, weil den das natürlich nervt. +++ Das Jugendwort des Jahres übrigens, Sie haben es gestern gehört: das Jugendwort ist in diesem Jahr „Smash“ – eine Nachrichtensprecherin im Radio erklärte das in etwa mit „Sexhaben“.

 

Überschrift inspired by: Partielle Sonnenfinsternis – gestern Mittag über der BRD

Überschrift also inspired by: Smash – Jugendwort des Jahres 2022

Lyrics: Say Hello, Wave Goodbye © Soft Cell, 1981

Otto Nagel (* 27. September 1894 in Berlin-Wedding; † 12. Juli 1967 in Berlin-Biesdorf), deutscher Maler – seit 1970 postum Ehrenbürger von Berlin

White Wedding © Billy Idol, 1982

Citroën DS: Modellreihe der frz. Automobilmarke Citroën, gebaut vom 4. Oktober 1955 bis zum 24. April 1975

Anton Gerhard „Toni“ Hofreiter (* 2. Februar 1970 in München), deutscher Politiker und Biologe

Ramsan Achmatowitsch Kadyrow (* 5. Oktober 1976 in Zentoroi, Tschetscheno-Inguschische ASSR), russischer Politiker und Präsident der Teilrepublik Tschetschenien

Wishing Well / Dawn of the Court Rider.

Fiktives Vinyl: Kolkmeyer – Hit und Ruinen © Kai von Kröcher, 2019/2022

 

It’s just a photograph of someone that I knew. +++ Eine Hommage (oben) heute an meinen Lieblingsdeutschlehrer, sehr guter Mann. +++ Das Haus auf dem Bild kennt man in Braunschweig als „Affenfelsen“, Studentenwohnheim der TU. Wenn man sich auf der Linksabbiegerspur einordnet und an der folgenden Ampel dann rechts – wenn die Erinnerung da nicht trügt, man müsste auf diesem Wege direkt zum Eintracht-Stadion kommen. +++ Sonntagnachmittag stieg ich ganz ohne Not Bahnhof Gesundbrunnen aus, einfach nur so – Berlin-Gesundbrunnen, auch eine Art alte Heimat. Vielleicht haben Sie beim Affenfelsen (oben) schon gedacht, wer hat denn diesen Scheiß da zusammengezimmert. Dann waren Sie in Ihrem Leben vermutlich nie am Gesundbrunnen-Center, das tut jedes Mal weh. +++ Ein junges Paar kam mir entgegen, schob einen Buggy vor sich her. Ich sah dem Mann kurz ins Gesicht, innerlich schrie ich mich an: „Nicht hinstarren!“ +++ Heute Mittag soll’s ja eine partielle Sonnenfinsternis geben, zumindest hier in Berlin – davon will ich nichts wissen. +++ Wie ging es denn nun eigentlich weiter mit dem Pärchen mit Buggy? Der Mann hatte die gleichen Cordhosen an wie damals mein Deutschlehrer (oben), groben grau-grünen Cord – deshalb komm‘ ich da drauf. Was mich komplett allerdings aus der Bahn warf: der Mann war Anton Hofreiter. +++ Stimmt nicht.

 

Überschrift inspired by: Wishing Well © Free, 1972

Überschrift also inspired by: Dawn of the Dead © George A. Romero (Drehbuch, Regie), USA/I 1978

Lyrics: New York Mining Disaster 1941 © The Bee Gees, 1967

Affenfelsen: Hochhaus mit maximal 14 Stockwerken und 672 Wohneinheiten, bestehend aus 1- bis 3-Zimmer- und einigen WG-Wohnungen – 1975 im Stile des Brutalismus erbaut

Alpina Weiß / Schau in den Lauf, Hase.

Fiktives Vinyl: Eloise Golodkowski – Ich habe so vieles geahnt © Kai von Kröcher, 2013/2022

 

Ein kleines Zeichen auf deinem Handgelenk, dein neues Tattoo: Bitte sag mir, dass da nicht Carpe Diem steht. +++ Ich könnte jetzt googeln, aber es gibt doch, wenn man da unten von Karlsbad reinkommt. Thüringen oder Sachsen. Da gibt es doch einen Ort, der ist nach dem Kosmonauten Jähn benannt, Sigmund Jähn – war das nicht Jänschwalde? +++ Und wo wir gerade schon dabei sind: Was ist eigentlich aus meiner Anregung geworden, Bolsonaro einen Lauf in den Rachen zu drücken? Man sollte das Thema nicht auf die lange Bank schieben, ich sag es ja nur. +++ Zur Sicherheit habe ich die Sache jetzt mal gegoogelt, ich muss da wohl etwas durcheinandergebracht haben: Zwar gibt es (natürlich) einen Ort, in dem Sigmund Jähn zur Welt gekommen ist – aber anscheinend doch keinen, der nach ihm benannt ist. In einigen Gemeinden ist Jähn wenigstens Ehrenbürger; Straßen, Schulen und sogar Schiffe sind nach ihm benannt. Es war in der DDR damals übrigens von den Medien nicht darüber berichtet worden, dass Jähn kurz vor dem Start seines Raumfluges ein Enkel geboren war: Die Großvaterrolle habe nicht zu dem Image des verwegenen Weltraumhelden gepasst, heißt es bei Wikipedia. +++ Wahrscheinlich ist es für Sie jetzt ein Schock, aber die Musikgruppen und Stars auf den fiktiven Schallplattenhüllen sind alle ausgedacht, das heißt, es gibt sie in Wirklichkeit nicht. Deshalb trägt die Serie den Titel Fiktives Vinyl – „fiktiv“ nämlich in etwa bedeutet so viel wie „das stimmt nicht“.

 

Überschrift inspired by/Lyrics: Alpina Weiß © SIND, 2017

Überschrift also inspired by: Schau in den Lauf, Hase © Die Höchste Eisenbahn, 2013

Sigmund Jähn (* 13. Februar 1937 in Morgenröthe-Rautenkranz; † 21. Septemberg 2019 in Strausberg), erster Deutscher im Weltall

Eloise © Barry Ryan, 1968

Karlovy Vary (deutsch: Karlsbad), Kurort im Westen der Tschechoslowakei

Jair Messias Bolsonaro (* 21. März 1955 in Glicério/São Paulo), Präsident Brasiliens

Königsmord / Yaşasin, I’m not a moody guy.

Fiktives Vinyl: Assassination – X (4AD) © Kai von Kröcher, 2015/2021

 

We came from the farmlands to live in this city, we walked proud and lustful. +++ Meine Frau Baerbock jetzt mal hin oder her – was ist eigentlich aus meinem Denkanstoß geworden, sich einmal mit der Idee einer Tötung des brasilianischen Quasidiktators Bolsonaro intensiv anzufreunden? Das BKA hat sich auch immer noch nicht gemeldet, man nimmt mich anscheinend nicht ernst. +++ Der britische Rockmusiker David Bowie, und das wissen Sie: Bowie hatte 1979 das finale Album seiner sogenannten Berlin-Trilogie herausgebracht, Lodger nämlich, da wohnte er schon am Genfersee irgendwo. Spielt aber auch keine Rolle, den Song Yassassin jedenfalls hatte er noch in Berlin über die dortigen türkischen Gastarbeiter geschrieben. Okay, sagt man nicht mehr – aber den Titel (Yassassin/Anm.d.Red.) soll er der Legende nach jedenfalls ständig auf irgendwelche Hauswände geschmiert gesehen haben. +++ David Bowie – ein Begriff?! +++ Auf jeden Fall hatte damals direkt irgendein Spitzfindiger festgestellt, ‚Yassassin‘ schreibe man nur mit einfachen Essen. Also nicht mit zwei Doppel-S, meine ich. Der britische Rockmusiker war da anscheinend aber ein bisschen so drauf wie Adenauer einst – er meinte nur, was kümmere ihn sein Geschwätz von gestern. +++ Auf dem Cover von Lodger irgendwo findet sich auch der handgeschriebene (?) Hinweis, Yassassin heiße auf Türkisch so viel wie ‚Long Life‘. +++ ‚Long Kowie‘ fände ich auch gut – kleiner Insider-Joke! +++ Yaşasin jedenfalls habe ich jetzt einfach mal in den Google Translator eingetippt – und sehen Sie selbst! +++ Auf den englischen Ausdruck ‚Assassination‘ übrigens war ich zufällig im Internet gestoßen, ging um das Attentat auf Reinhard Heydrich: Assassination bedeutet anscheinend in etwa so viel wie die Ermordung Prominenter, prominenter Politiker, Staatsoberhäupter und so in der Art – ham wa im Deutschen nich, oder lüjick? +++ Falls Sie Google Translate und generell Google völlig zu Recht boykotieren: die Übersetzung von Yaşasin hier wäre ‚Daumen hoch!‘

 

Überschrift inspired by: Assassination – X (4AD) © Kai von Kröcher, 2015/2021

Überschrift also inspired by / Lyrics : Yassassin © David Bowie, 1979

Jair Messias Bolsonaro (* 21. März 1955 in Braunschweig), rechtsextremer, frauenfeindlicher, homophober, korrupter, rassistischer, antiwissenschaftlicher, klimazerstörender Präsident Brasiliens

Konrad Hermann Joseph Adenauer (*. 5. Januar 1876 in Köln am Rhein; † 19. April 1967 in Rhöndorf), dt. Bundeskanzler

Reinhard Tristan Eugen Heydrich (* 7. März 1904 in Halle an der Saale; † 4. Juni 1942 in Prag), SS-Obergruppenführer und neben u.a. Hauptorganisator des Holocausts

Roddy Frame / Race for the Prize.

Vom Feeling her more than a feeling: Aliens incognito, S-Bhf. Friedrich-Merz-Stiftung (No. 3691) © Kai von Kröcher, 2019

 

Yesterday I heard you say, everything will sort itself if I get to L.A. +++ Wie ungefähr sagte Nick Hornby in, ich glaube, High Fidelity? „In Bruce-Springsteen-Songs hast du immer ganz genau zwei Möglichkeiten: Entweder du haust ab aus deiner Kleinstadt, um dann irgendwo zu verbrennen – oder du bleibst dort und versauerst.“ +++ Man muss vielleicht nicht gleich allem den Rücken kehren – vielleicht macht es einfach auch schon der richtige Rahmen. +++ Ich habe es mir endgültig abgewöhnt, Diktatoren zu beurteilen – aber wie steht es denn eigentlich mit meinem Aufruf, Bolsonaro zu töten?! +++ Ein tropfender Wasserhahn raubt einem den Nerv, aber das mit den farbigen Rahmen könnte das ganz große Ding sein. +++ Kennt von Ihnen da draußen zufällig einer Nagano? +++ Mit diesem Brüller zum Schluss verabschiede ich mich und sage bye, bye.

 

Überschrift inspired by: Roddy Frame (* 29. Januar 1964), schottischer Singer/Songwriter, Gründer von Aztec Camera

Überschrift also inspired by: Race for the Prize © Flaming Lips, 1999

Bildunterschriften inspired by: More Than a Feeling © Boston, 1976

Bildunterschriften also inspired by: Friedrich Merz (* 11. Novemberg 1955 in Brilon, Sauerland), dt. Lobbyist und Politiker

Lyrics: Super Sad Generation © Arlo Parks, 2019

High Fidelity (Roman) © Nick Hornby, 1995

Hungry Hearts © Bruce Springsteen, 1980

Jair Messias Bolsonaro (* 21. März 1955 in Glicério, Bundesstaat São Paulo), brasilianischer Politiker 

Kent Nagano (* 22. November 1951 in Berkeley, Kalifornien), US-amerikanischer Dirigent

Irene Wilde © Ian Hunter, 1976

When the wild wave comes and we’re swept away / Polar Horses stellen keine Fragen.

Geborgenheit ist auch immer nur ein Gefühl: Messe-Nord © Kai von Kröcher, 2020*

 

There’s a way that you don’t ever have to be a lunatic or an error or a prisoner of your terror. +++ Viel Message hier heute, Message-Nord. +++ Bevor man Bolsonaro die Schusswaffe in den Hals schiebt. Damit das am Ende nicht eine komplett bierernste Geschichte wird, sozusagen. Derjenige welcher jedenfalls könnte zum Beispiel sagen: „Lutsch mal hier dran!“

 

Überschrift inspired by / Lyrics: The Violent Sun © Everything Everything, 2020

Überschrift also inspired by: Polar Bear © Man Behind Tree, 2015

*) unter Verwendung eines Textzitats des Songs Yard of Blonde Girls, geschrieben von Audrey Clark, Lori Kramer und Inger Lorre, 1998 posthum veröffentlicht in einer Version von Jeff Buckley auf dem Album Sketches For My Sweetheart the Drunk

Yard of Blonde Girls © Jeff Buckley, 1998 (Cover)

 

Camargue Avenue / Shadows of Brilliant Things.

Café Moskau: In der Popularmusik spielte Karl Marx, soweit ich weiß, keine entscheidende Rolle © Kai von Kröcher, 2020

 

She realised she’d never ride through Paris in a sports car with the warm wind in her hair. +++ Aus politischen Banalitäten halte ich mich ja am liebsten heraus. Aber ich lag heute früh, das muss ich Ihnen erzählen. Da lag ich um 6:24 Uhr knallwach im Bett, draußen setzten die Hundstage bereits wieder zum Sprung an. Rekordverdächtig schlecht geträumt hatte ich. In meinem Alptraum war ich irgendwie Bolsonaro begegnet. Das muss so furchtbar gewesen sein, dass ich mich an nichts weiter erinnern kann – periodische Amnesie sagt man dazu. Wie gelähmt lag ich wach. Ich dachte, was für eine Lüge: Da führen wir heute den herzensreinen, lieben Otto in seine Naturkita Löwenzahn ein und gaukeln ihm eine sorglose Welt vor. THERE IS A HAPPY LAND WHERE ONLY CHILDREN LIVE, und so weiter. Und gleichzeitig schauen wir seelenruhig zu, wie ein einzelnes egomanisches Nazischwein unserer aller Lebensgrundlage und so weiter. Oder dealen mit dieser menschlichen Ratte auch noch überflüssige Handelsabkommen aus. Der Planet geht meiner Meinung nach unrettbar den Bach hinunter. In spätestens achtzig Jahren ist hier alles im Eimer, und keine Sau unternimmt heute etwas. Man muss ihn ja nicht gerade nackt an den Eiern durchs Dorf schleifen. +++ Man könnte die GSG9 schicken und ihm einfach das Hirn aus dem Kopf blasen. +++ Das wäre ernsthaft mein Vorschlag! +++ Die „Einschulung“ heute war toll. Super Kita! Otto bekam zur Begrüßung zwar gleich einen aufs Maul, nein: Feuertaufe bestanden – er wurde am Anfang nur einmal zu Boden geschubst und brach vor Schreck kurz in Tränen aus. Dann aber mischte er sich unter seine neuen Kumpanen und ward eine Zeitlang nicht mehr gesehen. +++ Achtung: Karl-Marx-Straße nicht mit Allee verwechseln!

 

Überschrift inspired by: Franz Marc (* 8. Februar 1880 in München; † 4. März 1916 gefallen bei Verdun)

Überschrift also inspired by: Hunter and the Hunted © Simple Minds, 1982

Lyrics: The Ballad of Lucy Jordan © Marianne Faithful, 1979

There Is A Happy Land © David Bowie, 1967

Sie blöde Sau / … und die Brandstifter.

Berliner Verlag: Rückansicht mit Treppenhaus © Kai von Kröcher, 2020

 

Rolling numbers, rock and rollin‘, got my KISS records out. +++ Als ich da Montagabend jedenfalls unter den Bäumen vorm Eastgate Einkaufszentrum am Rande Marzahns gedankenverloren herumsaß – ich habe Ihnen das mit der Musik und dem Hören ja versucht zu erklären: Jedenfalls kam mir I Want You to Want Me von Cheap Trick in den Sinn – und dass ich jahrelang auf den Song reingefallen war. Ein billiger Hütchenspielertrick, sozusagen. Nämlich hatte ich früher immer geglaubt, tonal bewege das Stück sich von Anfang bis Ende immer weiter nach unten. Eine Endlosspirale, und ich seinerzeit hatte mich immer gefragt, wie lang wohl die Basssaiten von denen sein müssen. +++ Dreiundzwanzig Jahre ist das jetzt übrigens her, dass ich da auf dem Foto oben damals gearbeitet hab: Berliner Verlag, die Fotoredaktion dürfte im dreizehnten Stock gewesen sein. Mit den Kollegen jedenfalls hing man immer mal wieder im Treppenhaus ab, das ist eine der wenigen Erinnerungen daran. Und viele der älteren Mitarbeiter wohnten Allee der Kosmonauten. +++ Neulich im bildungsbürgerlichen Nachtprogramm lief Fitzcarraldo. Als Spätgebärender war ich leider schon fix und alle, und nach zwanzig Minuten ging ich ins Bett. Was ich mich als konsumkritischer Mensch aber gefragt habe: Wie hätte Kinski zum Beispiel den brasilianischen Präsidenten begrüßt, wäre der ihm damals im Dschungel begegnet? +++ Die Allee der Kosmonauten waren ja nicht nur eine christliche Band – sie führt einen letztendlich auch nach Marzahn. Und da schließt sich der Kreis: Ich hatte den vorigen Post nämlich gerade gepostet, da lief kurze Zeit später im Hintergrund hier in der Küche das Radio. Eine Moderatorin, deren Name mir neu war, kündigte an: kommenden Sonntag den ganzen Tag lang die 100 besten Songs der 70er Jahre. Sie meinte, einer der Songs, die ganz knapp an der Hundertermarke vorbeigeschrammt seien, wäre I Want You to Want Me auf Platz 106, und dann wälzte sie noch ein bisschen was zu der Historie dazu aus. Da kam ich mir vor wie ein Scharlatan – falls Sie verstehen, warum.

 

Überschrift inspired by: Mein liebster Feind (Dokumentarfilm) © Werner Herzog (Drehbuch/Regie), UK/D/FIN/USA 1999

Überschrift also inspired by: Biedermann und die Brandstifter (Drama) © Max Frisch, 1948

Lyrics: Surrender © Cheap Trick, 1978

Klaus Kinski (* 1926 in Zoppot/Danzig; † 1991 in Lagunitas/Kalifornien, USA)