Wet Sun Between My Toes / Geschichten aus dem Paulanergarten.

Fiktive Postkarten: Olympiastadion Berlin © Kai von Kröcher, 2024

 

I’m in another body who’s in somebody else. +++ Was mir allerdings neu ist: Mit dem Slogan aus dem Werbespot jener Münchner Brauerei oben („Geschichten aus dem Paulanergarten“/Anm.d.Red.) werden auf Social-Media-Plattformen neuerdings Beiträge kommentiert, deren Inhalt man eher so für Fake-News hält. +++ Mit meinem Sohn, Sie ahnen es schon, bin ich am Montag im Berliner Olympiastadion gewesen. Natürlich fand gerade kein Fußballspiel statt. Stattdessen wurde der Rasen gemäht, das war lustig: Da kamen tatsächlich zwei Männer mit je einem gewöhnlichen Handrasenmäher und scherten zu Fuß ein um die andere Bahn – Handarbeit par exellence. Wir waren fast ganz allein im schönsten deutschen Oval, doch überall wurde gehämmert, gebohrt und geschweißt – die Fußball-Europameisterschaft steht vor der Tür. +++ Zu Hause bei uns steht neben der Union-Tasse von neulich aus Köpenick jetzt aus Charlottenburg auch eine Hertha-Tasse im Schrank – einmütig wie die Klaviertasten bei Stevie Wonder und Paul McCartney seinerzeit, nur nicht so schwülstig. +++ Zudem mache ich mir etwas Sorgen wegen des Logos auf der Postkarte oben – meinen Sie, ich werde wieder verklagt? +++ Und wie Sie sehen, sind wir anschließend noch eingekehrt und haben uns draußen vorm Stadion jeder eine ansonsten auf dem Index stehende Portion Pommes gegönnt – der eine rot, der andere weiß…

 

Überschrift inspired by: Feel It © Ciara Lea, 2023

Überschrift also inspired by: Geschichten aus dem Paulanergarten (Fernsehwerbespots) © Paulaner-Brauerei München, 2000er Jahre ungefähr

Lyrics: Alesis © mk.gee, 2024

Ebony and Ivory © Paul McCartney & Stevie Wonder, 1982 

Remnants of Technology / Wir hätten genauso gut tot sein können.

Oktapolare Fotografie: Winterlandschaft mit Hund (Grand Hotel Viktor Orbán) © Kai von Kröcher, 2024

 

I couldn’t live with no one else. +++ „Und – was machen Sie so?!“ „Na, mit Techno.“ „Ach, wie geil.“ +++ Letzte Nacht träumte ich, oktapolare Fotografie gäbe es wirklich. Und dass ich in Frankfurt war, Frankfurt am Main. Und Frankfurt am Main war gar nicht so schlecht, ganz idyllisch – wie man sich Heidelberg vielleicht vorstellt, Rothenburg ob der Tauber. +++ Das Bild oben, irgendwie war das ein Glückstreffer. Ein paar Tage vorher hatte ich das gleiche schon einmal gemacht (guckst du hier): Aufgewacht, aus dem Fenster geschaut, draußen lag etwas Schnee. Die Dämmerung schon fast über den Punkt, dass die Nacht zu Staub zerfällt wie ein verdammter Vampir. Aber der Parkplatz brannte noch, die Laternen zumindest. Als ich beim ersten Mal allerdings endlich unten war und auf den Auslöser zu drücken bereit, gingen gerade die Lichter aus. So ein Bild besteht ja aus einigen hundert Aufnahmen, das dauert schon etwas. Beim zweiten Mal wachte ich zwanzig Minuten früher auf, ungefähr. Wieder Schnee draußen, ein Fünfer im Lotto. Dem Schweinehund in die Nieren getreten, aus dem Bett in die Hosen gesprungen, keine Zähne geputzt, die Lampen noch an. +++ War es das wert? +++ Was ich in Frankfurt gemacht habe, in meinem Traum: Ich habe Flyer abgemalt, so von Technoveranstaltungen. Wie ein Plakatmaler früher beim Kino, große Kunst. Dabei kann ich ja gar nicht malen, doch im Traum sah das super aus, hätte mein Durchbruch sein können. +++ Was man so alles nicht kann! Schlagzeug spielen zum Beispiel, mein Sohn dagegen trommelt jetzt in einer Trommelgruppe. Der hat den Beat – wenn auch nicht mit der Muttermilch aufgesogen, so doch immerhin schon als Spätfötus in nichts Geringerem als dem Mutterleib: Der Werdenden seinerzeit hatte ich zu Weihnachten Unterrichtsstunden geschenkt beim Schlagzeuger der Trash-Metal-Band Space Chaser. Der Schlagzeugkurs zog sich dann über das Jahr – bei einer außerplanmäßigen Frühgeburt wäre Otto prompt in die Bassdrum geplumpst, Spaß muss sein. +++ Haha. +++ Als werdender Helikoptervater jedenfalls hatte ich überflüssigerweise die Pferde scheu gemacht, das sei doch nun langsam schon Kindesmisshandlung. Die Hebamme aber meinte beruhigend, das Kind da in seiner Fruchtblase, das sei vollkommen safe – eigentlich wäre das sogar gut für die Interaktion mit der Außenwelt oder so. +++ Mittlerweile sehe ich Otto in der Tradition eines Stewart Copelands.

 

Überschrift inspired by: Remnants of Technology © Space Chaser, 2021

Überschrift also inspired by: Wir hätten genauso gut tot sein können © Natalia Sinelnikova (Regie), D/RO 2022

Lyrics: So Lonely © The Police, 1978

Stewart Copeland (* 16. Juli 1952 in Alexandria, Virginia/USA), Mitbegründer und Schlagzeuger des engl. New-Wave-Trios The Police

Die besten aller Tage / I Just Wanna Be Your Dog.

Fiktive Postkarten: Gruß aus Berlin (Grand Hotel Viktor Orbán) © Kai von Kröcher, 2024

 

You’d better run, run, run, boy, faster than the past. +++ Vorweg heute zunächst einmal eine Frage an die Community: Sind Ihnen die Bilder hier tendenziell eigentlich eher zu dunkel? Weil, ich habe jetzt nämlich gesehen, die Monitorhelligkeit auf meinem Gerät ist hoch bis zum Anschlag gepitched. Das verunsichert mich gerade ein bisschen, da fehlt mir jegliche Referenz. +++ Weil ich, wie Sie ja wissen, gerne mit meiner Old-School-Mentalität kokettiere – wissen Sie, was ich gestern gemacht habe? Ich bin rüber nach Köpenick, habe in dem Union-Laden dort Tickets gekauft für das Derby der Frauen in der Alten Försterei Ende April: Eisern Union gegen die Alte Dame Hertha. Ottos erstes Mal im Stadion, das wollte ich nicht über das Internet machen. Habe mich freundlich beraten lassen: Mittlere Gegengerade fernab des Ultra-Blocks, Stehplätze Mutter, Papa, Kind für insgesamt faire zehn Euro. +++ Im Anschluss habe ich dann einen verzeihlichen Fehler gemacht, bin spontan mit dem Bus rauf nach Kaulsdorf-Nord. Ich will mir nicht anmaßen, einen objektiven soziokulturellen Einblick mitgenommen zu haben. Was aber auffiel: die meisten Mütter und Väter dort sprachen mit ihren Kindern, als wären es ihre Hunde. +++ Was mir ein guter Freund (und dito spätgebärender Vater) neulich bei einem Pils-Bier als Erziehungsphilosophie mitgab: „Dein Alltag ist ihre Kindheit!“, mutmaßlich auch in Kaulsdorf-Nord. +++ Ottos Lieblingsverein nach Union übrigens Hertha BSC – gefolgt vom unvermeidlichen FC Bayern, dem BTSV Eintracht aus Braunschweig und schließlich dem VfL Wolfsburg.

 

Überschrift inspired by: Die besten aller Tage (Dokumentation) © Annekatrin Hendel (Regie), D 2024

Überschrift also inspired by: I Wanna Be Your Dog © The Stooges, 1969 

Lyrics: Run Run Run © The Libertines, 2023

Under the Möckern Bridge / Der Gandhi der Bundesliga.

Fiktive Postkarten: Alt-Berlin (Molkenmarkt/Nikolaikirche) © Kai von Kröcher, 2024

Fiktive Postkarten: Gruß aus Berlin (Möckernbrücke) © Kai von Kröcher, 2024

Fiktive Postkarten: Biesdorf-Süd © Kai von Kröcher, 2024

 

It’s hard to believe that there’s nobody out there. +++ Aber wahr. +++ Vielleicht bin ich ganz einfach der Gandhi unter den latent Fußballinteressierten. Jedenfalls: ich bin ja immer so tolerant, dass es beinahe schon weh tut. Mein Sohn und ich, letzten Sonnabend sind wir spontan also wieder zur Alten Försterei, natürlich hatten wir gar keine Karten. Wir setzen uns einfach immer nur in den Wald und lauschen der Kulisse. +++ Das auf den Fotos aber sind andere Sachen – ich finde den Bogen hier nicht. +++ An der Bratwurstbude vorm Stadion – im Herzen und vom Verstand her bin ich ja eher der Vegetarier, doch in so einem Setting kann ich einfach nicht anders. Die Würstchenfrau zwinkerte Otto kumpelhaft zu: „Na, biste mit Opa zum Fußball?“ Wir sehen uns dann immer so an, innerlich mit den Augen gerollt. +++ Gegen Ende der zweiten Halbzeit sprachen uns zwei freundliche Jungens an, ob wir für Union seien. „Ja, aber wir haben keine Ahnung, wie es steht.“ „1:0 für Leverkusen“, meinte der eine, erzählte was von Elfmeter. Und dass er ein Foto hat von sich mit Gosens. +++ Nun hörten wir auch die Leverkusener drinnen singen. Der Gandhi in mir gratulierte Bayer 04 vorzeitig zur Deutschen Meisterschaft, von Herzen Xabi Alonso. Obwohl für Union, obwohl Sympathisant des ruhmreichen FC Bayern – das verstehen Sie nicht. Zum Olympiastadion werden Gandhi und Sohn demnächst natürlich dann auch mal…

 

Überschrift inspired by/Lyrics: Under the Bridge © Red Hot Chili Peppers, 1991

Überschrift also inspired by: Mahatma Gandhi (* 2. Oktober 1869 in Porbandar; † 30. Januar 1948 in Neu-Delhi), ind. Rechtsanwalt, Motorradfahrer, Asket und Pazifist

Xabi Alonso (* 25. November 1981 in Tolosa, Baskenland), ehem. span. Fußballnationalspieler und heutiger Trainer bei Bayer 04 Leverkusen

Robin Gosens (* 5. Juli 1994 in Emmerich am Rhein), dt.-niederl. Fußballspieler, zzt. bei Union und ehemals dt. Nationalelf

Bierpinsel / Frühling in Berlin.

Fiktive Postkarte: Gruß aus Berlin (Frühling am Urban) © Kai von Kröcher, 2024

 

But there’s something in the air of which we all will be aware. +++ Wahrscheinlich hatte ich Ihnen schon mal erzählt, das muss eine Weile her sein. Beides, die Geschichte – und dass ich das erzählt habe. Jedenfalls war ich da mal irgendwo unterwegs, wo ich ansonsten nicht ständig unterwegs bin. +++ Zuletzt bin ich mit meinem Sohn öfter nach Steglitz. Otto sagt immer „Steglitz“, meint aber den Spielzeugladen unter dem Autobahnzubringer zu Füßen des Bierpinsels. In dem Fall ist mein Sohn zwar ein Hund, weil er Steglitz sagt, aber den Spielzeugladen meint. Andererseits kann man auch super Deals mit ihm aushandeln. Er sagt also Steglitz und will mich so in den Spielzeugladen lotsen. Ein Hütchenspielertrick, durchaus legitim. Ich sage dann meistens, okay, aber nur gucken. Er sagt dann, ja – und hält sich daran, ohne zu quengeln. +++ Das muss ich ihm hoch anrechnen! +++ Vielleicht sind Sie an Spielwarenläden nicht sonderlich interessiert, aber dieser hier lohnt sich auf seine Art: Man steigt aus aus der U9, in vom Feeling her fünfzig Metern unter dem Meer. Passiert ein Stockwerk darüber den im Weltmeisterjahr ’74 ebenfalls eröffneten, aber seither nie genutzten Geisterbahnsteig der (nie realisierten) Phantomlinie U10. Hat was von Blade Runner, behaupte ich kühn und ohne Belege. Eine weitere Rolltreppe schiebt einen ans Tageslicht, und wenn man den richtigen Ausgang genommen hat, landet man direkt vor der Eingangstür. Der Himmel über einem ist aus Beton, besagter Autobahnzubringer neben dem Bierpinsel von unten. Der Laden selbst – zur Zeit seiner Eröffnung vermutlich einer der größten der Welt. Heute überkommt einen als in den Siebzigern Sozialisierten eine anheimelnde Nostalgie. Alles ist eng und verwinkelt, überquellende Regale. Geheime Treppenaufgänge führen in die nerdige Welt von Märklin, wir stehen mehr so auf Brio. Jetzt habe ich den Faden verloren.

 

Überschrift inspired by: Bierpinsel – 47 Meter hoher 70er-Jahre-Bau (Poparchitektur), Schlossstraße

Überschrift also inspired by: Frühling in Berlin (Episodenfilm mit u.a. Walter Giller, Edith Hancke, Wolfgang Neuss) © Arthur Maria Rabenalt (Regie), D 1957

Lyrics: Teenage Rampage © The Sweet, 1974

Werken Spielen Schenken | Schloßstraße 110b | 12163 Berlin (seit 1973)

U-Bhf. Schlossstraße

Blade Runner (mit Harrison Ford) © Ridley Scott (Regie), USA/HK 1982

Das große Buch der Kinderfragen / Es gibt nun doch nicht nur ein‘ Rudi Völler.

Fiktive Postkarten: Frohe Ostern (Berlin, Landwehrkanal) © Kai von Kröcher, 2024

 

What’s he like, Mavis? – He’s a real tasty geezer. +++ Okay, ich fange mal an mit der ersten Geschichte, die zweite ist aber um Längen besser. +++ Gestern Abend fuhr ich in der U-Bahn nach Hause, ein Stück weiter hinten eine Gruppe recht lauter Ärräbs. Ich weiß, so was sagt man nicht – aber ich hatte schon den Eindruck, sie fühlten sich wohl in ihrer Rolle als laute Ärräbs. +++ Ist ja auch völlig wurscht, vielleicht war eh alles ganz anders. +++ Das Foto habe ich gestern Nachmittag gemacht, aber da sitze ich natürlich noch nicht oben drin in der U-Bahn, weil, die Geschichte spielt ja erst abends, und ich bin auch nicht Hans-Dietrich Genscher. +++ Jedenfalls, Gleisdreieck wollte ich umsteigen, und weil die eine Tür kaputt war, ging ich in Richtung der Ärräbs zur anderen Tür. Da plötzlich hörte ich einen der Ärräbs rufen: „He, Entschuldigung – Rudi Völler! … Hallo, … Rudi Völler!“ Innerlich war ich verdutzt, auch amüsiert – ließ mir aber nichts anmerken: Es gab mal ein Foto von meinem Bruder und mir, wo wir in einem Cabrio fahren. Er sieht da aus wie Jürgen Klinsmann, ich sehe wie Rudi Völler aus. Das fand ich schon seltsam, die zwei sind 1990 ja gemeinsam Weltmeister geworden – und jetzt zusammen im Cabrio auf der Landstraße nach Üfingen. +++ Okay, die Geschichte ist nur halbwitzig und hat einen merkwürdigen Beigeschmack. +++ Wie versprochen ist die zweite Geschichte dafür jetzt der Knaller. Genau genommen ist sie die erste. Außerdem hat sie mit Kindern und Ostern zu tun. Und mit Sexhaben, das kommt eh immer ganz gut. +++ Karfreitag gingen mein fünfjähriger Sohn und ich an der Melanchthon-Kirche vorbei, als gerade die Glocken anfingen zu läuten. Ich meinte, die schlügen wahrscheinlich zum Karfreitagsgebet. Halblaut sinnierte ich, ob Karfreitag eigentlich Christus von den Toten auferstanden sei, Otto aber meinte, das wäre Ostern gewesen. Ich sei da nicht ganz bibelfest, räumte ich ein. Und dass ich da eh nicht mitreden könne, weil ich ja nicht dabei war. „Da war ich noch im Bauch meiner Mutter“, meinte ich sprichwörtlich. An diesem Punkt nahm die Geschichte eine verlegene Wendung: „Wie kommen die Babys eigentlich in den Bauch?“ – nachdenklich blieb mein Sohn stehen und drehte sich zu mir um. Teile der Antwort würden die Bevölkerung verunsichern, dachte ich so: „Ich habe auch keine Ahnung.“ „Hm“, meinte er, „eigentlich wäre das eine Frage für unser Buch (Das große Buch der Kinderfragen/Anm.d.Red.).“ Kurze Pause, dann stellte er fest: „Weisst du, warum das da nicht drin steht? Die wissen das selber nicht!“

 

Überschrift inspired by: Das große Buch der Kinderfragen – Kluge Antworten in Vorlesegeschichten © Petra Maria Schmitt/Christian Dreller/Heike Vogel, 2020

Überschrift also inspired by: Ein Rudi Völler © Klaus & Klaus, 2002

Lyrics: Johnny Reggae © The Piglets, 1971

Paris au Printemps © Public Image Ltd, 1980

Hans-Dietrich Genscher (* 21. März 1927 in Reideburg; † 31. März 2016 in Pech, Gemeinde Wachtberg), dt. Politiker

The Secret Life of Arabia © David Bowie, 1977

Rudi Völler (* 13. April 1960 in Hanau), dt. Fußballspieler, Fußballtrainer und Fußballfunktionär

Thomas de Maizière (* 21. Januar 1954 in Bonn), dt. Politiker, u.a. Bundesminister des Inneren

 

Sechzig – bist du deppert / La vie devant soi.

Fiktive Postkarte: Grüße aus Wilmersdorf © Kai von Kröcher, 2024

 

Der leuchtende Stern über mir ist ein Satellit, das Licht am Horizont ein Containerschiff unten am Hafen. +++ Der H.P. hatte es neulich schon vorgemacht – der Baxxter, Sänger von Scooter. Und vorletzten Sonntagabend schon der Moritz Eisner im Wiener Tatort: Da stürzte er bei seinem runden Geburtstag ordentlich ab und staunte ungläubig (siehe oben) über sich selbst: „Sechzig, bist du deppert!“ Und heute, da stimme auch ich mit ein in den Chor der Sechzigjährigen. Finde ich gar nicht so schlimm. Der Frühling steht vor der Tür (besser als wie der Russe, wie ich gern sage), auch künstlerisch flackert ein Lichtlein am Ende des Tunnels. +++ Das Foto heute stammt von einem Spaziergang letztens an einem Frühlingstag, offenbar mache ich jetzt in Postkarten – tolles Motiv! +++ Bei Oberstleutnant Eisner übrigens hatte der Drehbuchautor natürlich geschummelt – sein Alter Ego, Schauspieler Harald Krassnitzer nämlich, ist Jahrgang ’60 und singt im September dann von Udo Lindenberg vermutlich Wenn ich 64 bin, ein deutsches Beatles-Cover, wo wir pubertierenden Schüler der Orientierungsstufe Vechelde auf Klassenfahrt immer laut im Bus mitgejolt haben, wenn im Text endlich das Wort „bumsen“ kam. +++ Sorry. +++ Wie sinnierte seinerzeit schon der so called deutsche Kleiderschrank also known as des Teufels General? Die Älteren erinnern sich dunkel: „Sechzig Jahre und kein bisschen weise!“ (Sagt heutzutage auch keiner mehr…)

 

Überschrift inspired by: Tatort – Dein Verlust (die 1264. Tatort-Episode – mit Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser) © ORF, AT 2024

Überschrift also inspired by: Madame Rosa (La vie devant soi – mit Simone Signoret) © Moshé Mizrahi (Regie), F 1977

Lyrics: Zuhause angekommen © König Boris, 2024

H.P. Baxxter (* 16. März 1964 in Leer, Ostfriesland), dt. Sänger und Label-Inhaber

Wenn ich 64 bin © Udo Lindenberg & das Panikorchester, 1976 (Beatles-Cover)

Des Teufels General (nach dem Drama von Carl Zuckmayer, mit u.a. Curt Jürgens) © Helmut Käutner (Regie), D 1955

60 Jahre – und kein bisschen weise © Curt Jürgens, 1975

Der Alte / I Dream of Wires.

Fiktive PostkarteN: Berlin-Marzahn (Schnauze mit Herz) © Kai von Kröcher, 2024

 

Louie ist im Laden und kauft Blumen, Louie kauft immer die falschen.

 

Überschrift inspired by: Der Alte (dt. Krimiserie) © ZDF, 1977 – heute

Überschrift also inspired by: I Dream of Wires © Robert Palmer, 1980

Lyrics: Gierig © Die Höchste Eisenbahn, 2016

„Überholen ohne einzuholen“ – die Überlegenheit des Sozialismus, Zielvorgabe nach Walter Ulbricht, 1969

Marzahn, mon amour / Don’t get weird on me, Babe.

Fiktive Postkarte: Gruß aus Berlin (Marzahn-Hellersdorf) © Kai von Kröcher, 2024

 

When the rain comes, well, I’ll just let it pour all over me. +++ Strafen Sie mich Lügen, doch wie ich Sie einzuschätzen mir anzumaßen erlaube, werden Sie Ihre Filme vermutlich bei Netflix oder so streamen. Und obwohl ich mich selbst zu den eher abgehängten Anhängern des linearen Fernsehens begreife, hatte ich vor schon einigen Wochen einen seltsamen Traum. Das heißt, an den Traum selbst erinnere ich mich nicht – wer sich erinnert, war nicht dabei. +++ Hier geht es ja ab! +++ Marzahn im Frühling mag übrigens recht angenehm sein; im Eastgate-Einkaufszentrum verlaufe ich mich dennoch wie eh und je. +++ Jedenfalls wachte ich eines Morgens auf und wunderte mich: Ich hatte von diesem jungschen Schauspieler aus dem Vorabendkrimi Der Alte geträumt – und obwohl man mir ja durchaus einiges nachsagen kann, habe ich diese Serie nie leidenschaftlich verfolgt. Leicht verwundert dachte ich also so, wieso denn bloß träume ich von diesem jungschen Schauspieler aus Der Alte?! Ich hatte von dem ja noch nicht einmal jemals den Namen gehört. +++ Und jetzt halten Sie sich fest, jetzt kommt der Knaller – Sie ahnen es schon: Ein paar Tage später fahren mein Sohn und ich, jeder auf seinem Fahrrad – wir radeln zur Kita. Am altehrwürdigen (aber stillgelegten) Baerwaldbad der Fahrtrichtung entgegengesetzt auf dem Bürgersteig, mit Kindern ist das erlaubt. Glaube ich. Und jetzt halten Sie sich wirklich fest, wer kommt uns da ohne Quatsch auf dem Radweg mit einem Kind hinten drauf entgegen? Kriminalkommissar Tom Kupfer natürlich, der in Folge 451 einer Schussverletzung erliegt – aber ist das nicht krass?!

 

Überschrift inspired by: Marzahn, mon amour (Geschichten einer Fußpflegerin) © Katja Oskamp, 2019

Überschrift also inspired by: Don’t Get Weird On Me, Babe © Lloyd Cole, 1991

Lyrics: There For Her © Lloyd Cole, 1991

Der Alte – deutschsprachige Fernsehserie (1977 – heute) im ZDF 

Ludwig Blochberger (* 3. Dezember 1982 in Ost-Berlin), dt. Schauspieler und Schauspieler

Baerwaldbad | Baerwalstraße 64 – 67 | 10961 Berlin | 1898 bis 1901 nach Entwürfen von Ludwig Hoffmann als Volksbad errichtet

Auf Weltniveau / Learning to Crawl.

Fiktive Postkarte: Berlin grüßt die Welt (SEZ Friedrichshain) © Kai von Kröcher, 2024

 

If you said she was damaged I wouldn’t believe ya. +++ Das Sport- und Erholungszentrum als multifunktionaler Gebäudekomplex in seiner Größe seinerzeit war weltweit einzigartig, heißt es: Geschwommen bin ich dort zwar nie, doch in den Nullerjahren irgendwann habe ich häufiger Badminton oder Tischtennis dort gespielt – wer sich erinnert, war nicht dabei. +++ Erinnern dagegen tu ich mich aber noch gut an eine beeindruckende Ausstellung, an der damals auch Cécile Dupaquier teilgenommen hatte: Das SEZ stand zu der Zeit teilweise schon leer, was dem Ganzen ein sinistres Flair verlieh. Andererseits stieß man hier und dort auf verschollene Untote, die in spärlich beleuchteten Gebäudeteilen noch immer obskure Sportarten betrieben. +++ Wie fiktiv kann eine Postkarte sein? Eine Frage, die mich nicht schlafen lässt – passen Sie auf sich auf!

 

Überschrift inspired by: Weltniveau – Begriff, wenn Leistungen der DDR ein dem Westen vergleichbares Niveau hatten oder haben sollten (Wikipedia)

Überschrift also inspired by: Learning to Crawl © The Pretenders, 1984

Lyrics: You Can’t Hurt A Fool © The Pretenders, 2020