Look Beck in Tanger / Greetings from Dog Heaven.

Fiktives Vinyl: Frühling in Pasadena – Seelenstriptease © Kai von Kröcher, 2014/2022

 

Every word her siren’s sung: believe in no one. +++ Bevor ich heute nun wieder nur hirnrissigen Unfug erzähle, mit Hitler und so, da belasse ich es einfach (oben) beim Schallplattencover! +++ Und gehe mal draußen spazieren. +++ Um den Kanal morgens ist es besonders schön. +++ Sagt Ihnen zufälligerweise der Name Rauli Kantas etwas, beziehungsweise – haben Sie ihn je einmal spielen gehört? +++ Letztens träumte ich von der Frau mit dem Hund. Die kennen Sie ja: Die, die auf der Admiralbrücke manchmal die jungen Leute anschnauzt, sie sollen gefälligst verschwinden. Wie ich seit längerer Zeit weiß, hat die Frau mit dem Hund auch einen Vornamen – und vor knapp dreißig Jahren hatte sie tatsächlich auch einen Hund. Damals schon wurde sie zusehends immer merkwürdiger, rannte den ganzen Tag mit dem Tier um den Hafen. Jemand erzählte, sie habe ihr Kurzzeitgedächtnis verloren, das schien mir plausibel. Dem Hund tat das nicht gut, diese ewige Rumrennerei. Er wirkte zunehmend verwahrloster und verfilzt. Ausgezehrt bis auf die Knochen – und eines Tages war er dann nicht mehr da. +++ Okay. +++ Die Frau mit dem Hund hat, das sollten Sie vielleicht wissen – verschiedene Aggregatzustände, könnte man sagen: Normale Konstitution, wenn sie irgendwo an der Hausecke steht und dich freundlich grüßt. Vor ominösen Glasscherben warnt, die angeblich da irgendwo liegen. Alles im grünen Bereich. Unheimlich wird sie mir, wenn sie einfach nur in der Ecke herumsteht, wie eine Verfolgte sich die ganze Zeit umsieht und dir im Wahn Blicke zuwirft. +++ Wozu erzähl‘ ich das alles? +++ In ihren lichten Momenten aber hat sie Humor, einen guten Humor. Dunkel erinnere ich mich, da war draußen die ganze Straße mit den Lastkraftwagen einer Filmproduktion zugeparkt. Auch wieder schon Jahre her – ich glaube sogar, ein Tatort mit Meret Becker. Und überall in den Hausfluren hingen Zettel, man danke für das Verständnis und so. Und die Frau mit dem Hund steht draußen und feixt sich einen – und dann sagt sie etwas, ich kriege das nicht mehr zusammen. Aber sehr lustig: Irgendetwas so von wegen, wahrscheinlich drehen die eh nur schwarzweiß. +++ Und neulich jedenfalls habe ich von ihr geträumt: Ich sollte ihr die Steuererklärung machen. +++ Ich. +++ Die Steuererklärung. +++ Der Frau mit dem Hund. +++ Ich kriegte da kalte Füße, ich sagte: „Was soll ich der Frau mit dem Hund ihre Steuererklärung machen – ich habe das für mich selber ja nie auf die Reihe gekriegt!“

 

Überschrift inspired by: Becks letzter Sommer (Roman) © Benedict Wells, 2008 (Diogenes)

Überschrift also inspired by: Look Back in Anger © David Bowie, 1979

Überschrift also inspired by: Greetings from Dog Heaven © Rauli Kantas, 2022

Lyrics: Silver Moon © David Sylvian, 1986

Meret Becker (* 15. Januar 1969 in Bremen), dt. Schauspielerin

Rathauscafé Brandl / kik macht dein Leben schöner.

Fiktives Vinyl: Ильюшин Ил-62 – Marmor + Kohlenstoff © Kai von Kröcher, 2006/2022

 

Some words rush, oh, like jets in the sky. +++ Etwas bedrückend vielleicht, die Plattenhülle gestern mit dem alten Chinesen. +++ Ich habe mal auf der Karte geschaut, wo in den Bergen genau mein Sohn sich gerade bewegt. Auf einem Bauernhof mit Tieren lebt er zurzeit im oberösterreichischen Alpenvorland, das finde ich grenzwertig. Die Tiere nämlich, wenn ich es richtig verstanden habe – die dürfen sich frei bewegen, mit Auslauf und so. +++ Gar nicht weit in der Nachbarschaft übrigens findet sich, das wird Otto nichts sagen. Anfang des Jahres hatte es dort gerade einen Betreiberwechsel gegeben. Der Schriftsteller Thomas Bernhard nämlich las, als er noch lebte – da hat er gerne in Gmunden im Café Brandl gesessen und Zeitung gelesen. +++ Das Plattencover heute, das ist ja schon eine Spur fröhlicher. Obwohl es einen tragischen Hintergrund hat: Erinnern Sie sich an den 14. August 1972? Ich frage mich allerdings, was eine Band überhaupt zu einem solchen Namen bewegt – eine infantile Lust am Schockieren vielleicht?! +++ Was mir selber übrigens gar nicht klar war, weil man ja immer so sagt, Hitler sei Österreicher gewesen: Braunau am Inn – das liegt auch ganz in der Nähe von meinem Sohn, auf der Karte zumindest! Braunau am Inn nämlich liegt nicht etwa mitten in Kärnten irgendwo hinter einer Jodelhütte versteckt. Braunau am Inn liegt, der Name sagt es ja schon – Braunau liegt am Inn, und zwar direkt an der Grenze zu Bayern! +++ Im Alter von drei Jahren ist Hitler mit seinen Eltern dann eh schon nach Passau gezogen. +++ Während ich immer geglaubt hatte, die Gaby Zenker aus der Lindenstraße sei aus Passau – dabei kommt sie aus Salzburg und ihr richtiger Name ist Spatzek, Andrea.

 

 

Überschrift inspired by: Rathauscafé Brandl | Rathausplatz 1 | 4810 Gmunden

Überschrift also inspired by: kik macht dein Leben schöner (Radio-Werbung) © kik, 2022

Lyrics: Rusty Nails © Moderat, 2009

Nicolaas Thomas Bernhard (* 9. Februar 1931 in Heerlen, Niederlande; † 12. Februar 1989 in Gmunden in Oberösterreich), österreichischer Schriftsteller

Adolf Hitler (* 20. April 1889 in Braunau am Inn; † 30. April 1945 in Berlin), dt. Politiker österreichischer Herkunft

Lindenstraße: erste dt. Seifenoper, begründet von Hans W. Geißendörfer © WDR, 1985 – 2020

Zur Sache, Schätzchen / Prima Primaten aus Lima.

Fiktives Vinyl: Der alte Chinese – Melancholische Melodien (Vol. 1) © Kai von Kröcher, 2021/2022

 

What’s that floating in the water, Ol‘ Neptuna’s only daughter. +++ Ein bisschen Getier hatten wir natürlich gesehen: Gleich vorne die Elefanten – mein Sohn fand die Hühner wesentlich interessanter. Im Pandabereich dudelten chinesische Weisen vom Band. Das chinesische Tonsystem basiert auf starken Einflüssen indischer und mesopotamischer Herkunft, man kam sich vor wie beim Chinesen. Ich erzählte Otto die Sache mit West-Berlin, dass West-Berlin berühmt war für seine Pandas. Bao Bao – und wie hieß der andere Ganove? Die jedenfalls sollten damals endlich für Nachwuchs sorgen: Die Springer-Presse setzte sie unter Druck – eines Tages, klar, war die Leidenschaft nicht mehr da. Sowieso eher träge Kollegen. Beeindruckender war da schon der Tiger, der lässig in einer Runde durchs Wasser sein überschaubares Reich absteckte. +++ Das auf dem Cover heute, das war ja auch so eine Art Wahrzeichen West-Berlins: Heizkraftwerk Wilmersdorf, nicht wenige werden sentimental werden bei seinem Anblick. +++ Gestern brachte ich meinen Sohn zum Zug, er ist mit der Mama in die Berge. Auf dem Rückweg, am Bahnhof Zoo, geriet ich in Massen von Hertha- und Dortmund-Fans. Spontan drängte ich mich mit ihnen in die proppenvolle S-Bahn zum Olympiastadion, ich war ja schon ewig nicht mehr beim Fußball. Wunderte mich, wie entspannt die Stimmung hier war. Blauweiße und gelbe Fantrikots bunt durcheinander gemischt: ein freundliches Gefrotzel hier, ein bisschen Gefachsimpel dort – die meisten Dortmund-Fans kamen wahrscheinlich eh aus Berlin. +++ Im Zoologischen Garten jedenfalls, machen wir es kurz: Viele Gehege schienen mir leer, als seien die Tiere im Urlaub. Als das angekündigte Gewitter sich ankündigte, gingen Otto und ich ins Zoo-Restaurant, holten uns zwei Teller Nudeln und setzten uns draußen unter den großen Schirm. Anderthalb Stunden lauschten wir beinah alleine dem Sommerregen – wie im Urwald kam man sich vor, regelrecht großartig. +++ Am Olympiastadion angekommen, gab es da keine Ticketschalter mehr. Und weil ich zu blöd war – ich kokettiere ja gerne mit meiner Blödheit. Weil ich zu blöd war, mir online ein Ticket zu holen, hörte ich mir das Spiel einfach von draußen an. Ich tigerte lässig ums Stadion und lauschte den Gesängen von drinnen. Irgendwer fragte mich nach dem Spielstand, ich sagte: „Ich tippe mal null zu null, aber keine Ahnung.“ +++ Vielleicht sollte ich nicht immer mehrere Geschichten parallel erleben/erzählen, beim nächsten Wolkenbruch jedenfalls retteten Otto und ich uns ins Affenhaus, da verfiel man der Schwermut: Die Käfige im Achtzigerjahre-Jugendzentrum-Design und ausgeleuchtet wie in der Lindenstraße, die Schimpansen viel größer, als ich sie aus der Trigema-Werbung in Erinnerung hatte. Lethargisch saßen sie da – mit ausdruckslosem Gesicht ließ der eine seine Lebensgeschichte Revue passieren: Man konnte die Verzweiflung förmlich spüren, dass man ihm seine Schreibmaschine weggenommen – als endlich der Himmel aufklarte, machten wir uns auf den Heimweg.

 

Überschrift inspired by: Bao Bao (宝宝, chinesisch für „Schätzchen“ – * 1978 in China; † 22. August 2012 in Berlin), ältester weltweit in einem zoologischen Garten lebender Großer Pandabär (Ailuropoda melanoleuca)

Überschrift also inspired by: Zur Sache, Schätzchen (Filmkomödie mit Uschi Glas, Werner Enke) © May Spils (Regie), Werner Enke (Drebuch), BRD 1968

Überschrift also inspired by: Prima Klima © Prima Klima, 1981

Lyrics: Mr. Grieves © Pixies, 1989

Hertha BSC – Borussia Dortmund | Olympiastadion Berlin | 27. August 2022 | 15:30 Uhr | 0:1 (Modeste, 32. Spielminute)

Lindenstraße: erste dt. Seifenoper, begründet von Hans W. Geißendörfer © WDR, 1985 – 2020

Trigema („Trikotwarenfabriken Gebrüder Mayer“), dt. Mischunternehmen im Bereich Textilproduktion (Sport- und Freizeitbekleidung) und Tankstellenvertrieb

 

 

 

Insane in the Membrane / Disneyland After Dark.

Fiktives Vinyl: Tilda – Promiskuität © Kai von Kröcher, 2016/2022

 

I can’t see what these images mean. +++ Ferien sind vorbei, doch die Kita bleibt heute geschlossen. Den Post heute habe ich deshalb, wie sagten wir damals beim Radio? Das ist ja nun beinah auch nicht mehr wahr: Den Post hier habe ich gestern schon „vorproduziert“. +++ Und das kam so: Sporadisch hatte ich am Berliner Kindl-Gewinnspiel teilgenommen, die Regeln waren recht einfach: Ganz viel Bier musste man trinken, in den Kronkorken waren Losnummern versteckt – die musste man online einsenden. +++ Was für ein hammergeiler Song Revolution doch immer noch ist – gerade das Lahme daran haut mich um. +++ Das Buch Unterleuten, und dabei bleibe ich auch: Romana non grata ist das dann ja plötzlich gewesen, weil, Juli Zeh – naja. Ich jedenfalls fand das Buch damals ganz große Klasse – rein so als Leser. +++ Jedenfalls hatte ich Bier getrunken und fleißig Losnummern eingereicht – und eines Tages, da lag dann einfach so eine Mail in meinem Postfach: Unter Millionen von Biertrinkern hatte ich zwei Tagestickets für den Berliner Zoo gewonnen, das freute mich wahnsinnig – und da gehen mein Sohn und ich heute hin! +++ Bier trinken auf Dauer macht übrigens traurig, das sollten Sie nie aus den Augen verlieren!

 

Überschrift inspired by: Insane in the Brain © Cyprus Hill, 1993

Überschrift also inspired by: No Fuel Left for the Pilgrims © D.A.D., 1989

Lyrics: Revolution © The Cult, 1985

Berliner Kindl Jubiläums Pilsner

Unter Leuten / Recovering the Satellites.

Fiktives Vinyl: Pratty Belinda – Über Leichen © Kai von Kröcher, 2014/2022

 

If you think you might come to California, I think you should. +++ So langsam schon setzt die Wehmut ein, mein Sohn ist kein Kind mehr. Heute früh, kurz vor dem Wetterbericht – ich goß mir gerade den frischgemahlenen Bohnenkaffee auf. Da sagte mein Sohn: „Hört sich ja an wie Dekker!“ Erst wusste ich nicht, was er meint. Dann sah ich, dass er vorm Radio stand: „Stimmt“, sagte ich – klang wirklich wie Dekker. Und trotzdem war es Nick Mulvey, ein Gründungsmitglied des Londoner Portico Quartets – von dem ich noch nie was gehört hatte. +++ Der Albumtitel heute – mein Sohn würde sagen, der könnte von Juli Zeh sein. Oder von August Sander, was allerdings Quatsch ist. +++ Eigentlich hatte ich heute an dieser Stelle eine interessante Neuerscheinung von Tilda vorstellen wollen, ihr Debütalbum namens Promiskuität: Ich finde es deshalb so interessant, das Cover nämlich zeigt einen Ausschnitt des Gewerbegebiets der ostfälischen Ortschaft Vechelde. Möglicherweise zu Recht werden Sie fragen, geht es in Vechelde denn wirklich so zügellos zu – wie soll ich das jetzt beantworten?

 

Überschrift inspired by: Unterleuten (Gesellschaftsroman) © Juli Zeh, 2016

Überschrift inspired by: Recovering the Satellites © Counting Crows, 1996

Lyrics: A Long December © Counting Crows, 1996

Pretty Belinda © Chris Andrews, 1969

This Here Island © Dekker, 2019

Brother to You © Nick Mulvey, 2021

August Sander (* 17. November 1876 in Herdorf; † 20. April 1964 in Köln), dt. Fotograf

Promiskuität © Tilda, 2022

 

 

Wovon Spinnen träumen / Diese ewige Dankbarkeit.

Fiktives Vinyl: Dienstwagen Affäre – Diese ewige Dankbarkeit © Kai von Kröcher, 2013/2022

 

Santa Maria – Insel, die aus Träumen geboren. +++ Wahrscheinlich ist es Ihnen nie aufgefallen, doch der Japanische Schnurbaum scheint mir hier in der Stadt äußerst verbreitet. Und dabei hatten Otto und ich ihn neulich das allererste Mal erst bewusst bewundert. Im Schlossgarten von Charlottenburg: „Was für ein schöner Baum!“ +++ Mit meiner Botanik-App kamen wir dem Phänomen bald auf die Spur – direkt vor unserem Haus stehen zwei große Exemplare, an denen waren wir zuvor achtlos vorbeigerannt. Wenn sie ihre hellgrüne Blüte verlieren und rundherum auf dem Boden verstreuen – großartig sieht das aus! +++ Das natürliche Verbreitungsgebiet laut Wikipedia beschränkt sich allerdings auf den asiatischen Raum: Japan, Korea, China. Man nennt ihn auch Honigbaum, ja – und giftig soll er sein. Tödlich zumindest für Frosch, Eidechse, weiße Maus. Allerdings sollten auch wir uns das Samenmehl nur ganz vorsichtig zu Gemüte führen: Könnte zu Gesichts-Ödemen mit Todesfolge führen. +++ Für meinen Geschmack etwas too much, sorry!

 

Überschrift inspired by: Klassik Radio mit Thomas Ohrner, vorgestern früh

Überschrift also inspired by: Diese ewige Dankbarkeit © Dienstwagen Affäre, 2022

Lyrics: Santa Maria © Roland Kaiser, 1980 (Oliver-Onions-Cover)

Geliebte weiße Maus (DEFA-Spielfilm der „Gruppe 60“, mit u.a. Rolf Herricht) © Gottfried Kolditz (Regie, Drehbuch), DDR 1964

 

Die kulturelle Abneigung / Schweinehund in Aspik.

Fiktives Vinyl: Die kulturelle Abneigung – Nacken im Atem © Kai von Kröcher, 2022

 

Zwischen Weißwein im Tetra-Pak und dem Wehrdienst in der NVA – was sind schon Worte. +++ Wirkt vielleicht etwas bemüht, die Schallplatte heute da oben – wen ham sie da bloß an das Cover gelassen? +++ Gestern war ich in einem Buchladen. Nicht dem meines Vertrauens – sondern so einem, wo es immer so ziemlich alles ganz sicher gibt. Und zwar sofort, weil es natürlich pressierte. +++ Das Album Nacken im Atem liegt nun schon etwas länger hier auf dem Schreibtisch – die Band (Die kulturelle Abneigung/Anm.d.Red.) finde ich unheimlich intensiv. +++ Mit meinem Sohn jedenfalls stand ich dann unten in der Schlange, wo man sich Bücher als Geschenk einpacken lässt. Dauerte eine ziemliche Ewigkeit, die junge Tante vorn an der Spitze kostete den Service bis zum Äußersten aus. Obwohl sie gar nicht so aussah. Als gäbe es in ihrem Leben jemanden, dem sie hätte irgendwas schenken können. +++ Eine unüberprüfbare Behauptung. +++ Otto jedenfalls war geduldig und ohne zu murren. Die Frau aber hinter dem Tresen, die die Bücher für einen einpackte, es ging auf den Feierabend zu. Sie war schon älter bis kurz vor der Rente. Die Haare trug sie militant kurz – und über dem üppigen Busen ein Iron-Maiden-T-Shirt. Wenn man vom Teufel spricht. Jedenfalls kein Job für mich, dachte ich so. Dann der Typ vor uns. Lässt einen Comic einpacken. Und sich alle verfügbaren Geschenkpapiere und -bänder zeigen. Die Frau jetzt kurz vor der passiven Detonation. Da zeigt der Typ auf ihr T-Shirt und meint: „Waren Sie auch auf dem Konzert in der Waldbühne?!“

 

Überschrift inspired by: Nacken im Atem © Die kulturelle Abneigung, 2022

Überschrift also inspired by: Schmetterling in Aspik © Walter Boarding, 2022

Lyrics: Niemand © Belgrad, 2017

A Hard Rain’s Gonna Fall / Liebesgrüße aus Sauingen.

Fiktives Vinyl: Rost – Satanischer Salafismus © Kai von Kröcher, 2012/2022

 

 

Ein Wind, der immer neuen Regen brachte – ein alter Hase, der verlegen lachte. +++ Die Platte heute, Rost, das bleibt unter uns: Ein Seitenprojekt des bekannten Bandleaders Carlos Santana. Resultat einer kurzen Zusammenarbeit mit Bluesgrößen aus der Asse (Niedersachsen) im vergangenen Herbst. Das Coverfoto dazu entstand, wenn ich das rekonstruiere: Vor zehn Jahren genau, Anfang September, habe ich es am Engelnstedter Weg aufgenommen – zwischen Vallstedt und Salzgitter-Lebenstedt, das sagt Ihnen jetzt nichts. Wenn Sie genau hinschauen, entdecken Sie aber ganz hinten im Hintergrund den Schacht Konrad – Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung. +++ Gestern im Schokoladen spielten Mietminderung, eine Band aus dem Umfeld des club49. Das Debütalbum damals gefiel mir sehr gut, und möglicherweise hatte der Bandname mich im Unterbewusstsein mit zu meinem Fiktiven Vinyl angeregt. +++ Vielleicht aber auch nicht. +++ Leider sind die Songs auf mysteriöse Weise aus meinem iTunes verschwunden – eine Art Kunstraub. +++ Von Bob Dylan kenne ich meistens anscheinend immer nur die Versionen anderer Künstler. +++ So eine Wolke wie auf dem Bild – im Übrigen ist die echt und nicht in Photoshop hergestellt. Sieht aus wie das fliegende Tier aus der Unendlichen Geschichte von Ende – den Film damals habe ich irgendwie nicht verstanden, wahrscheinlich bin ich nicht so der Fantasy-Typ. +++ Solch eine Wolke würde uns heutzutage erfreuen – mit strahlenden Grüßen aus Sauingen. +++ Die Geschichte mit Carlos Santana kaufe ich Ihnen trotzdem nicht ab…

 

Überschrift inspired by: A Hard Rain’s Gonna Fall © Bryan Ferry, 1973 (Dylan-Cover)

Überschrift also inspired by: Salzgitter-Sauingen – nördlich verläuft die A39, im Südwesten befindet sich das ehemalige Eisenerzbergwerk „Schacht Konrad“

Lyrics: An einem Sonntag im April © Element of Crime, 1994

Die satanischen Verse (The Satanic Verses, Roman) © Salman Rushdie, 1988

Samba pa ti © Santana, 1973

Die Asse: bewaldeter Höhenzug ostsüdöstlich von Wolfenbüttel

Schacht Konrad: stillgelegtes Eisenerz-Bergwerk im Stadtgebiet Salzgitter, etwa acht Kilometer von Braunschweig entfernt

Konrad Ende, früherer Aufsichtsratsvorsitzender der Salzgitter AG

Anderslautende Vereinbarungen (EP) © Mietminderung, 2022

Schokoladen | Ackerstraße 169 – 170 | Berlin-Mitte

club49 | Szenegaststätte der Herzen | Ohlauer Str. 31 | Berlin-Kreuzberg

Die Unendliche Geschichte (Romanverfilmung nach Michael Ende) © Wolfgang Petersen (Regie), D/USA 1984

 

Gibraltar / Those Lost At Sea Sing a Song On Christmas Day.

Fiktives Vinyl: Hexenjagd – Tauberbischofsheim © Kai von Kröcher, 2012/2022

 

Mommy come back cause the water’s all gone. +++ Gibraltar. +++ Gutes Album übrigens: Tauberbischofsheim der Berliner Band Hexenjagd!

 

Überschrift inspired by: Das Boot © Wolfgang Petersen (Drehbuch/Regie), D 1981

Überschrift also inspired by: Listen! Those Lost At Sea Sing a Song On Christmas Day © Get Well Soon, 2008

Lyrics: Glass Spider © David Bowie, 1987

The Number of the Beast / 4 Fehler bei der Anschaffung einer Wärmepumpe.

Fiktives Vinyl: Betty Kyoto – Anschluss der Bestie © Kai von Kröcher, 206/2022

 

Maybe it’s just a trick of the mind, but somewhere there’s a morning sky. +++ Haben Sie sich mal näher mit Träumen beschäftigt? Mit 17 hat keiner mehr welche, sagte die Sparkasse früher. Schlagen Sie mich, aber das war, wenn ich nicht irre – deren Slogan damals in einem Werbespot. Mit 17 sollte aber auch echt keiner mehr welche haben. Betty Kyoto jedenfalls wollte mit 17 Schlagerstern werden, und das hat sie ja nun auch geschafft. +++ Die Inspiration zu ihrem Debütalbum (oben, präsentiert von CityRadioSaarland) kam übrigens vorgestern am Sonntag: Der 1. Platz der Top 100 – nach ungefähr zwölf Stunden Hardrock und Metal am Stück: der 1. Platz war dann – tataaaaa! – die Number of the Beast von, da müsste ich nachsehen. +++ Nur ein Spaß, so was weiß man natürlich! +++ Die Number of the Beast übrigens lautet „666“, warum das auch immer. Das Lied selbst aber dürfte von Iron Maiden sein. +++ Hat Ihnen Ihr Englischlehrer auch immer gepredigt, das „R“ in „Maiden“ spreche man nicht, also nur lautlos? In „Iron“ natürlich, so wie auch das vordere „I“ beispielsweise in „Medicine“. +++ Apropos: Wenn Christoph Kramer auf die Übersetzung nicht kam für Bundesland neulich Abend – wirft das nicht Fragen auf? Er ist da ins Schwimmen gekommen, hat förmlich im Nebel gestochert: „Bundesland, like äh Berlin – or Bavaria, you know.“ +++ Betty Kyoto jedenfalls kommt ebenfalls ganz bestimmt nicht aus Japan, das ist nur ihr Künstlername – ihr Alter gibt die Plattenfirma mit 53 an. +++ Mist, der erste Platz war ja Ozzy mit Paranoid – Maiden kam nur auf elf!  🙁

 

Überschrift inspired by: The Number of the Beast © Iron Maiden, 1982

Überschrift also inspired by: 4 Fehler bei der Anschaffung einer Wärmepumpe

Lyrics: Move On © David Bowie, 1979

Mit 17 hat man noch Träume © Peggy March, 1965

Peggy March (* 8. März 1948 in Lansdale, Montgomery County, Pennsylvania als Margaret Annemarie Battavio), US-amerikanische Sängerin

Offenbarung des Johannes (oder die Apokalypse): die Zahl 666 wird als „die Zahl des Tieres“, also des Teufelsvertreters auf Erden, bezeichnet

Bad Medicine © Bon Jovi, 1988

Paranoid © Black Sabbath, 1970