Jannowitzbrücke / Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.

Wohin soll das führen: S-Bhf. Jannowitzbrücke (Panoramadrama) © Kai von Kröcher, 2020

 

Hard turns, shit deals, old friends. +++ Auf der Suche nach Bandnamen stolpere ich hin und wieder auch über das Wort Freizeitangebot, ich rechne dem Chancen aus. +++ „Sag, was ist das für eine Beatband?“, um es mit dem Fuchs, der Eule oder der Schlange im Grüffelo zu sagen: Ja, oder was könnte dieser Freizeitangebot zum Beispiel auch für ein Einzelinterpret sein? +++ Dieses Lied dieser Geierkombo von Annenmaykantereit, das ich neulich lobend und gleichzeitig peinlich berührt. Das ich da letztens erwähnt hatte. Das lief eben im Radio, und dieses Mal wusste ich auch, woran es mich beim ersten Mal Hören erinnert hatte: Lay Lady Lay von Bob Dylan. +++ Als hätte ich gemeinsame Erinnerungen mit Bob Dylan. +++ Bob Dylan, der als gebürtiger Robert Zimmermann übrigens ein Urgroßneffe des Berliner Baumwollfabrikanten Christian August Zimmermann ist. Jannowitz, wollte ich sagen – nicht Zimmermann: Christian August Jannowitz, der sozusagen den Bau damals der nach ihm benannten Brücke initiierte, hier schließt sich der Kreis. +++ Das ältere Paar da am rechten Bildrand, man erkennt es hier kaum – gerade hatte ich eine Assoziation, das soll jetzt bloß aber nicht geschmacklos sein oder klingen. Ich dachte an ein älteres Ehepaar, das hatte ich in irgendeinem Film mal gesehen. Da sitzt ein älteres Ehepaar ganz friedlich auf einer Parkbank, ein fast schon idyllisches Bild. Ganz bekannt, aber ich komme nicht drauf – ist das Holocaust? Dann aber kommt man näher und man sieht, die beiden sind tot. Vor ihrer Abholung und Deportation mit, sagen wir mal, Schlaftabletten selbst vergiftet. +++ Heute morgen im Radio hatten sie gesagt, das kommt jetzt ein bisschen Oberschüler-intellektuell angehaucht. Sie hatten gesagt, vor einhundert Jahren wurde Paul Celan geboren, den Nachnamen unterstreicht mein Rechtschreibprogramm mit dem Rotstift als Fehler – Annenmaykantereit allerdings auch. +++ Untertitel des Bildes heute: Wohin soll das führen mit der verdammten Panoramafotografie?!

 

Überschrift inspired by: Jannowitzbrücke (Berlin-Mitte), erstmals erbaut 1822, verändert und zerstört, neu wieder aufgebaut, verbindet Luisenstadt und Stralauer Viertel.

Überschrift also inspired by: Todesfuge (Gedicht) © Paul Celan, 1944/45

Lyrics: Funny Treats © Get Well Soon, 2020

Der Grüffelo (The Gruffalo, Kinderbuch) © Julia Donaldson/Axel Scheffler, 1998

Gegenwart © Annenmaykantereit, 2020

Lay Lady Lay © Bob Dylan, 1969

Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiss (vierteilige TV-Miniserie) © Marvin J. Chomsky (Regie), USA 1978

Paul Celan (* 23. November 1920 als Paul Antschel in Czernowitz, Rumänien; † verm. 20. April 1970 in Paris, Suizid), deutschsprachiger Lyriker

Meet El Presidente / Interhotel.

Schönste Plätze Europas: das hat doch mit Rock ’n‘ Roll nichts mehr zu tun © Kai von Kröcher, 2020

 

Da wo die Stadt aufhört, zwischen Porta, Kik und Pizza – auf einer Fahne stand dein Name. +++ Hängt Ihnen das Kantinenessen auch so zum Halse raus? +++ Aus der Quarantäne Reichenberg heute wieder ein gutes Video: Interhotel mit ihrem hypnotisierenden Maxi Maniac (anklicken) – ein Chanson, aus dessen Parolen ich das Wort ‚Pissoir‘ herauszuhören beliebe, kann das sein? +++ Interhotel war eine am 1. Januar 1965 gegründete Hotelkette in der DDR: Interhotels waren Hotels der gehobenen Klasse, in denen bevorzugt Gäste aus dem sozialistischen Ausland (SW), den nichtsozialistischen Wirtschaftsgebieten (NSW) und des FDGB der DDR beherbergt wurden. +++ (Wikipedia) +++ Ich finde es – ehrlich gesagt – beschämend, wie respektlos jetzt mit dem Präsidenten Trump umgesprungen wird.

 

Überschrift inspired by: Maxi Maniac © Interhotel, 2020

Überschrift also inspired by: Meet El Presidente © Duran Duran, 1987

Lyrics: Louise © Die Höchste Eisenbahn, 2019

Der doppelte Admiral: Skulptur im Schnittpunkt der Admiral- und der Kohlfurter Straße von der Bildhauerin Ludmilla Seefried-Matejkova, 1985

Black Friday / für Member schon gestern.

Vom Sterben der Seele: Berlin, Nähe Stettiner Bahnhof (Tryptichon) © Kai von Kröcher, 2020

 

Es gibt kein Vorher und kein Hernach, es gibt auch kein Jetzt, da keine Grenze ist. +++ Mein Sohn spricht jetzt Teenager-Jargon: „Ähhh, jaaahá???? Ähhh, neihien????“ Verstehen Sie? Waren wir früher auch schon so früh frühreif?

 

Überschrift inspired by: Black Friday Scheiße

Überschrift also inspired by: The Sound of the Suburbs © The Members, 1979

Bildunterschrift inspired by / Textzitat aus: Berlin – ein Buch zum Sterben der Seele (Großstadtroman) © Paul Gurk, 1927

Little Bombardier / Was Sie immer schon über Drago Stepanović.

Des Kaisers neue Kleider: Rewe am Kottbusser Tor © Kai von Kröcher, 2020

 

In a world of fading sadness, an emerald ring, a photograph. +++ Ich meine, mit Trump ist es im Prinzip wie bei Didi & Stulle und Kiss damals: Wir kennen Trump voll, aber der kennt uns eben voll nicht. +++ Aber vier Jahre ertrage ich das nicht noch einmal, da will ich ganz ehrlich sein. +++ Was bei diesem ganzen „Wir-befragen-den-DJ-Kröch-jetzt-mal-nach-seinen-Prognosen-zur-laufenden-US-Wahl“ ein bisschen hinten vom Teller gefallen ist: Gerd Müller feierte irgendwie gestern oder vorgestern gerade seinen 75sten Geburtstag, wobei „feiern“ beim Bomber der Nation mittlerweile leider das falsche Wort ist. +++ Was mir jetzt aber einfiel, das ist ja immerhin nicht ganz unlegendär: Ich habe nämlich, und das könnte 1993 vor dem DFB-Pokalfinale Hertha-Amateure gegen Bayer Leverkusen gewesen sein. Als ich beim Privatradio arbeitete, damals. Im Vorfeld dazu jedenfalls habe ich Gerd Müller einmal interviewt. Gerd Müller, Franz Beckenbauer – und wenn ich mich recht erinnere, hing Steppi Stepanović auch in dem Zimmer mit rum. +++ Das Ding nämlich ist, ich kann mich nur noch äußerst vage erinnern, als hätt‘ ich das alles nur geträumt, Nouvelle Vage. +++ Das muss sich einer mal vorstellen, da interviewt man die größten Fußballer der Bundesrepublik Deutschland, die Helden der Kindheit – und hinterher kann man sich nicht mehr erinnern. +++ Und Sie fragen nach meiner Einschätzung zur US-Wahl 2020, Sie haben vielleicht Humor. +++ Den Raum damals, das muss ja irgendein höher klassiges Berliner Hotel gewesen sein. Den habe ich jedenfalls echt ziemlich klein vor Augen, ein durchschnittliches Wohnzimmer vielleicht. Und Gerd Müller sitzt am entgegengesetzten Ende zur Tür hinten am Tisch und trinkt eine Tasse Filterkaffee, hatte ja eine schwierige Phase hinter sich. +++ Alles, was ich heute noch weiß: einer von beiden, also der Kaiser oder der Bomber. Hat mir erzählt, dass das immer sehr schön ist, zum Pokal nach Berlin, die Atmosphäre und so – muss ein investigatives Interview gewesen sein. +++ Das Bild oben muss ich wohl bei schlechtem Wetter noch mal neu machen – ist ja zum Glück gerade November.

 

Überschrift inspired by: Little Bombardier © David Bowie, 1967

Überschrift also inspired by: Dragoslav Stepanović (* 30. August 1948 in Rekovac), ehem. serbischer Fußballspieler und -trainer, DFB-Pokalsieger 1993 als Trainer mit Bayer 04 Leverkusen

Überschrift also inspired by: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten (Everything You Always Wanted to Know About Sex * But Were Afraid to Ask) © Woody Allen (Drehbuch, Regie), USA 1972

Lyrics: Reason Or Rhyme (Babylon Berlin Edition) © Bryan Ferry Orchestra, 2017

Didi & Stulle – Einen drin (Comic Band Nr. 1) © Fil, 1998 (Reprodukt)

Gerd Müller (* 3. November 1945 in Nördlingen), ehemaliger deutscher Fußballnationalspieler, Welt- und Europameister

Franz Beckenbauer (* 11. September 1945 in München), ehem. dt. Fußballnationalspieler, Europameister, Weltmeister als Spieler wie auch als Trainer

Dead Moon Rising / The Glass House Effect.

Die Flut: Glashaus/Arena, Berlin-Treptow © Kai von Kröcher, 2002

Die Flut: Glashaus/Arena, Berlin-Treptow © Kai von Kröcher, 2002

Die Flut: Glashaus/Arena, Berlin-Treptow (Selfie) © Kai von Kröcher, 2002

Die Flut: Glashaus/Arena, Berlin-Treptow © Kai von Kröcher, 2002

Die Flut: Glashaus/Arena, Berlin-Treptow © Kai von Kröcher, 2002

Die Flut: Glashaus/Arena, Berlin-Treptow © Kai von Kröcher, 2002

Die Flut: Glashaus/Arena, Berlin-Treptow © Kai von Kröcher, 2002

Die Flut: Glashaus/Arena, Berlin-Treptow © Kai von Kröcher, 2002

 

Every season has an end. +++ Dieser kluge Gedanke, da, letztes Mal – der war ja noch gar nicht zu Ende erzählt. Einfach nur eine öde Behauptung: Song X ist besser als alles, was Musiker Y Zeit seines Lebens zu schreiben imstande sein wird, naja. +++ Okay, hier noch ein paar alte Bilder von damals, gerade schwer am Sortieren – aus der Serie „Die Flut“: Der Gentleman of the Year hatte mich abends im Glashaus in Treptow eingeschlossen, und erst nach Anbruch des Tages durfte ich wieder hinaus. +++ Auch wenn die Geschichte so nicht ganz stimmt, ich hatte ja einen Schlüssel: Doch stundenlang ganz allein in dem finsteren Schuppen war mir doch etwas mulmig zumute, das gebe ich zu. +++ Nichts zu essen oder zu trinken, merkwürdig. +++ Das habe ich Ihnen alles schon einmal erzählt, Sie haben es nur längst vergessen. +++ Ihr seid solche Fucker ist jetzt offiziell Klimagegner!

 

Überschrift inspired by: Bad Moon Rising © Creedence Clearwater Revival, 1969

Überschrift also inspired by: The Greenhouse Effect © Plan B, 1989

Lyrics: There Is an End © The Greenhorns feat. Holly Golightly, 2005

All the Young Dudes © Mott the Hoople, 1972

Glashaus | Eichenstraße 4 | 12435 Berlin-Treptow

Björn „the Hörn“ Höcke (*1972 in Lünen/Nordrhein-Westfalen)

Never let me down / Angel Trumpets & Devil Trombones.

Street Corners: Kreuzberg © Kai von Kröcher, 2019

 

Yes, there were japes recalling the years of lost paths. +++ „Der Künstler formally not known hat einen Einfall.“ +++ Was sind eigentlich Japes? +++ Irgendeine Stimme tief in mir drin hebt warnend die, äh, Stimme: Dass das keine so gute Idee wäre, jetzt das Konzept preiszugeben, das ich momentan mühsam erarbeite. Man darf sich das sowieso keinesfalls so vorstellen, dass ich an einem Schreibtisch sitze, unter einer kalten Schreibtischlampe, und mühsam Bögen ausgebreiteten Millimeterpapiers beschreibe, das ist Quatsch. Ich habe gar keinen Schreibtisch – da fängt es ja schon mal an! +++ Angefangen, wo wir schon einmal dabei sind, angefangen hat es gestern mit dem Bild oben: Irgendwie ein ganz okayes bis gar nicht so schlechtes Bild, doch irgendwie auch nicht der Hit. Und als ich heute im goldenen Schein der Spätnachmittagssonne zu Bauhaus rüber in die Hasenheide getigert bin, einen Traps unterm Arm, und auf dem Parkplatz der Neuen Welt choreografierten sich gerade verschiedene Gruppen hauptsächlich polnischer Tänzer anscheinend auf irgendeinen Wettkampf im Huxley’s ein. Jedenfalls, da schlich ein sehr buckliger Mann an mir vorbei, der hatte den Oberkörper rechtwinklig vornüber gebeugt und kam schwer atmend kaum von der Stelle. Jemand bot ihm seine Hilfe an, doch keuchend lehnte er ab. Seit der Geburt meines Sohnes jedenfalls („… jetzt kommt er wieder mit der Leier!“). Seit der Geburt meines Sohnes jedenfalls, ich war ja schon früher ein mehr oder minder empathischer Mensch – doch seit der Geburt meines Sohnes jedenfalls habe ich einen noch einmal ganz anderen Blick auf die Menschen bekommen. +++ Eigentlich wollte ich ja jetzt einen Dichtungsring in der Dusche auswechseln und nebenbei die Sportschau im Ersten laufen lassen – doch bin ich nun gerade im Flow: Einen anderen Blick jedenfalls, blablabla – und da stelle ich mir jetzt immer die Gestrandeten vor, die zu kurz und unter die Räder Gekommenen, die einen an jeder Straßenecke Anbettelnden, die den Mülleimer Durchsuchenden, die ihrer Drogen- und Alkoholsucht Erlegenen, die Missgestalteten, die abgrundtief Hässlichen, die einfach verrückt Gewordenen. Die stelle ich mir unweigerlich als kleines Kind vor, als Säugling kurz nach der Geburt im Arm ihrer Mutter. +++ Im Geiste bezeichne ich mein kreatives Tief derzeit als meine Never Let Me Down-Phase, aber das versteht jetzt wieder fast keiner. +++ Frohe Ostern allen da draußen an den Empfangsgeräten – bleiben Sie sauber!!!

 

Überschrift inspired by: Never Let Me Down © David Bowie, 1987

Überschrift also inspired by: From Chaos to Harmony © Ian Brown, 2019

Lyrics: No One’s Easy to Love © Sharon Van Etten, 2019

THF / No One’s Easy to Love.

Standing on a Street Corner: Tempelhof © Kai von Kröcher, 2019

 

Can’t you fuckin‘ hear, what’s wrong with you. +++ „Der Künstler formally not known ist auf der Suche nach dem inspiratorischen Ich: lapidar bildet er ab, was er unpolitisch als Street Corners bezeichnet.“ +++ Frohe Ostern allen an den Empfangsgeräten da draußen – Freitagabend Swing-Tanzen verboten!!!

Überschrift inspired by: Flughafen Berlin-Tempelhof – nahm 1923 den Linienverkehr auf, stillgelegt seit 2008 unter dem Namen „Tempelhofer Freiheit“

Überschrift also inspired by: No One’s Easy to Love © Sharon Van Etten, 2019

Bildunterschrift inspired by/Lyrics: Sweet Jane © Lou Reed, 1978 (live)

Take No Prisoners © Lou Reed, 1978

 

Super Sad Generation / Hate it when you leave.

Kreuzberg, Hochbahn © Kai von Kröcher, 2019

 

»Hallo, ich bin Kai – bist du mein Blind Date?« »Äh, ja … – aber auf den Fotos sahst du so gut aus?!« +++ Seit meinem Abschied von der Politbühne damals fühlt sich das Leben auf einmal ganz unbeschwert an. Und ich ganz allein könnte die Welt jetzt eh nicht mehr retten, da beißt wohl die Maus nicht den Faden ab. +++ Was macht eigentlich Hans Meyer? +++ Wer war Hans Meyer jetzt nochmal? +++ Wussten Sie beispielsweise, dass es kein Mumps mehr gibt? Das war mir vollkommen neu! +++ Das Foto heute ist noch einmal ein Still Life aus meiner Hochbahn-Phase – passt irgendwie super zu Ostern. +++ Ostern ist doch jetzt bald?

 

 

Überschrift inspired by: Super Sad Generation © Arlo Parks, 2019

Überschrift also inspired by: Hate It When You Leave © Keith Richards, 1992

Zitat: Radiowerbung (feat. Hua-Ai Weiwei) © Deutsche Telekom, 2019

Hans Meyer (*1942 in Briesen bei Bilin, Reichsgau Sudetenland)