The Fall / Paris au Printemps.

JÜDISCHES MUSEUM © KAI VON KRÖCHER, 2018

FRANZ-KÜNSTLER-STRAßE © KAI VON KRÖCHER, 2018

TAZ-REDAKTION, RUDI-DUTSCHKE-STRAßE © KAI VON KRÖCHER, 2018

TAZ-DACHGARTEN, RUDI-DUTSCHKE-STRAßE © KAI VON KRÖCHER, 2018

DUTSCHKE- ECKE CHARLOTTEN © KAI VON KRÖCHER, 2018

… and now there’s someone to protect, someone you cannot reject. +++ Eigentlich hatte ich die ganze Zeit schon schreiben wollen, ich alter Witzbold, wir ziehen Otto streng nach der nationalsozialistischen Erziehungsverordnung von ’36 auf: Wenig Körperkontakt, lange schreien und allein schlafen lassen – und so weiter und so fort. Das steht da anscheinend tatsächlich so drin, aber – na klar! – die nationalsozialistischen Leitlinien von ’36 gelten ja heutzutage nicht mehr. +++ Die Bilder heute, die sind vom Spaziergang am Sonntagnachmittag – mit der Gewordenen (und taz-Redakteurin im Ruhe-Modus) auf dem Weg in die taz-Redaktion: der letzte Tag vor dem Umzug ins neue Gebäude. +++ Kinderwagen Walks-Fotografien sozusagen, ich find sie nicht schlecht. +++ Beim Jüdischen Museum, den Fotos (oben), da dachte ich eben: „Schön, dass heute, am Jahrestag der Reichskristallnacht vor 80 Jahren, wieder grölende Speckhirne in unseren Straßen aufmarschieren“, dieselben Stiefel, derselbe Hass – sozusagen als Mahnung! +++ Seit anderthalb Wochen übrigens besitzt Otto eine eigene Steuer-ID. „Otto“, sage ich: „Otto, am besten steigst du direkt bei diesem Cum-Ex-Dingens ein, oder wie das heißt, da kriegst du die Steuer zurück!“ +++ Haha, war wieder lustig…

Überschrift almost inspired by: Hit the North © The Fall, 1987

Überschrift also inspired by: Paris au Printemps © P.I.L., 1981

Lyrics: Rocket Brothers © Kashmir, 2003

9. November 1918: Ausrufung der Republik

9. November 1938: „Deutsche wehrt euch – kauft nicht bei Juden!“

9. November 1989: The Fall of the Berlin Wall

Ha!-Ha!-Ha! © Ultravox, 1977

Oberst Sponsz / The Colour of Spring.

WILMSSTRAßE © KAI VON KRÖCHER, 2018

When every road feels traveled and we get lost in struggle. +++ Okay, der letzte Post fiel dem Löschknopf zum Opfer, das passiert, wenn man Sachen zwischen Tür und Angel erledigt. +++ Jens Spahn ist schuld, nein, das stimmt nicht – aber der Fall ist dennoch schnell rekapituliert: Es ging um eine Fotoidee – jetzt, während der Kinderwagen Walks – da nämlich immer die Kompaktkamera einzustecken. Da kommt dann so was bei raus wie heute die Wilmsstraße (oben), bei der fällt mir die Geschichte mit Joop wieder ein: Michis Sohn schaut in der Wilmsstraße vom Balkon, unten steht eine fette Karre, daneben Wolfgang Joop mit irgend’nem Typen. Michis Sohn ruft: „Digger, gib Handy!“ +++ Muss ich heute noch drüber lachen. +++ Naja, schönes Bild jedenfalls, entschädigt vielleicht für den schlappen Text…

Überschrift inspired by: L’affaire Tournesol © Hergé, 1956 

Überschrift also inspired by: The Colour of Spring © Talk Talk, 1986

Lyrics: Just Fear © Dan Mangan, 2018

Duplizität der Ereignisse, die / Duplizität der Ereignisse.

PLANUFER © KAI VON KRÖCHER, 2018

PLANUFER © KAI VON KRÖCHER, 2018

PLANUFER © KAI VON KRÖCHER, 2018

PLANUFER © KAI VON KRÖCHER, 2018

PLANUFER / ADMIRALBRÜCKE © KAI VON KRÖCHER, 2018

PLANUFER © KAI VON KRÖCHER, 2018

»Schau, das ist gut«, sagte sie zu ihrem Mann: »Mögen täten wir schon wollen, aber dürfen trauen wir uns nicht.« »Ich finde den am besten«, sagte der Tscho, der die Sprüche schon einmal mit dem Chef durchgeschaut hatte: »Lieber Fremdenverkehr als gar keinen.« +++ Der Post heute ist scheiße, das sage ich Ihnen lieber gleich. Ungefähr eine Woche schon doktere ich daran rum, und er wird immer schlechter. Aber jetzt macht auch noch der Akku schlapp, und ich will ihn vorher noch raushauen, sorry! +++  Mindestens einen Tag hat es immerhin auch gedauert, bis mir dann endlich aufging: „der Tscho“ ist auf Österreichisch ganz einfach „der Joe“ oder „der Jo“ – eine Koseform also vom Josef oder Joachim oder whatever. +++ Neulich im Hof unten rief eine Mutter lange nach ihrem kleinen Kind, und wenn ich mich nicht wahnsinnig verhört habe, rief sie die ganze Zeit: „Die-ter!!! Die-ter!!! Die-ter!!!“ +++ Nun zu den Fotos: Neulich bin ich tatsächlich runtergerannt und habe sämtliche Straßenlaternen abfotografiert unten am Planufer. Die hatten mir ohne zu übertreiben den Magen verdreht. Will man wirklich so enden wie Gunnar Schupelius? Für Nicht-Insider: Gunnar Schupelius ist einer, der in der Schule immer die Backpfeifen bekam. Schreibt eine spießige Beschwerdekolumne in der B.Z., der größten Zeitung Berlins: Mein gerechter Zorn oder so in der Art. Zu Hause schläft er in Eberhard-Diepgen-Bettwäsche, das habe ich mir jetzt eben ausgedacht. +++ Der Herr Game over, Krauts neulich half mir bei meiner Frage wegen Uriah Heep, und der ist immerhin nicht nur DJ, sondern auch Lehrer: Der Begriff, den ich suchte, das nennt sich die „Duplizität der Ereignisse“ – eine Form anscheinend der selektiven Wahrnehmung, so was hatte ich mir schon gedacht. +++ In einem Schaufenster letzte Woche hatte ich nämlich „den neuen Wolf Haas“ entdeckt und direkt einfach gekauft. Erst dachte ich, der wäre diesmal nicht gut: Müde Lausbubengeschichten, aber dann mochte ich ihn schließlich doch wieder sehr. +++ Worauf will ich hinaus? Achten Sie mal auf das Einleitungs-Zitat hier: https://kaivonkroecher.de/miles-and-more-slaughter-on-10th-avenue! +++ Die Laternen am Planufer, das ist schon ein ganz schönes Durcheinander, ein bisschen so wie mein Post heute: Die neuen Energiesparlampen sehen so scheiße aus, ihr LED-Licht ist ekelerregend. Neuerdings aber gibt es noch andere Lampen: Auf alt getrimmte mit so neuartigen Glühfäden. Und – das stellte ich vor ein paar Tagen beruhigt fest: Ein paar von den originalen alten Gaslaternen werden abgebaut, poliert, dann kommen sie wieder zurück und werden ebenfalls an die Stromleitung angeschlossen. Die Taktik der Stadtentwickler scheint schwer zu durchschauen, und ich bin mir nicht sicher, ob es Sie interessiert. +++ Ich würde da übrigens mal gern den geschätzten Produktdesigner aus der Pflüger drüben zu Rate ziehen. Weil, das eine Stück Planufer ist ja ein zusammenhängendes Stück ohne Kriegszerstörungen, das muss man doch jetzt nicht mutwillig „brechen“ – oder bin ich vielleicht ja echt einfach nur ein rückwärtsgewandtet Spießer? +++ Okay, dass man nicht immer so einen auf aufrechten Klimaschützer machen kann – und dann aufschreien, wenn die Gaslaternen gegen neueste Technik ausgetauscht werden, das leuchtet mir ein. Dass das unglaubwürdig ist. Und genau das sagte, Duplizität der Ereignisse. Das sagte der Moderator Karkowsky in seiner Sendung am letzten Samstag – während ich mir gerade an diesem elenden Post hier die Hörner abstieß. +++ Die Fotos hier heute übrigens sind rein dokumentarisch ohne ästhetischen Nutzen – wie die Beweisaufnahmen bei einem Bagatellschaden im Straßenverkehr!

Überschrift inspired by: Game over, Krauts

Textauszug aus: Junger Mann (Roman) © Wolf Haas, 2018

Junger Mann / Gunnar Schupelius 2.0

ALGARVE © KAI VON KRÖCHER, 2006

Wasting time, it’s cold outside, sitting in some kitchen doing lines. +++ Eigentlich wollte ich heute ziemlich viel herumfaseln, auch über das neue Buch von Wolf Haas – weil, sonst versteht man die Überschrift ja gar nicht. +++ Das Foto heute, das dürfte die alte Bassspielerlegende Franky sein, unter einer Autobahntrasse in Portugal: das wollte ich eh immer schon einmal posten – und Franky hat heute zufällig Geburtstag, genauso wie Laura Guidi: da könnte man einfach mal gratulieren! +++ Oder Werbung machen für Laura Guidis Debütalbum: KAUFEN SIE LAURA GUIDIS DEBÜTALBUM!!! +++ Übrigens heißt es The Point und ist seit wenigen Wochen im Handel. +++ Im nächsten Post möchte ich über die neuen Laternen am Planufer abkotzen. +++ Jetzt fällt mir gerade ein, wie ich auf das neue Buch von Wolf Haas heute kam. +++ Gibt es nämlich einen Begriff für, wenn ich zum Beispiel hier irgendwas poste, sagen wir mal, ich zitiere jetzt eine Textzeile aus Lady in Black? Und dann fahre ich nachmittags U-Bahn, und über die Bildschirme in den Waggons tickert die Meldung: „Uriah Heep live auf dem Gauklerfest!“ +++ Verstehen Sie, was ich da meine? Wie nennt man das Phänomen? Das passiert mir nämlich tatsächlich andauernd…

Überschrift inspired by: Junger Mann (Roman) © Wolf Haas/Hoffmann und Campe, 2018

Überschrift also inspired by: Der gerechte Zorn des Gunnar Schupelius (Kolumne) © Gunnar Schupelius/B.Z.

Lyrics: Wastin‘ Time © Laura McGuidi, 2016

The Point © Laura Guidi, 2018

Lady in Black © Uriah Heep, 1971  

No Country for Old Men / Isch mach disch Futter.

OLYMPIASTADION MÜNCHEN | BUNDESSTRAßE B19, KLEINWALSERTAL © KAI VON KRÖCHER, 2014/2008

Nein, das ist nicht das Ende der Welt, gestrandet an Leben und Kunst. +++ Haben Sie neulich Bryan Ferry in Berlin Babylon erkannt (Folge 10, glaube ich)? +++ Muss es nicht richtigerweise Babylon Berlin heißen, oder lühjick? +++ Wenn ich wochenends zufällig Brötchen holen geh, treffe ich auf der Straße manchmal, jetzt habe ich den Namen vergessen. Berliner Kolumnist, aber nicht Osang – sondern mit „M“. Martenstein. Treffen Sie auch manchmal Martenstein? Martenstein muss da irgendwo wohnen, er läuft hier oft mit dem Hund. Natürlich hat er nicht die geringste Ahnung, wer ich bin, und da denke ich im Stillen dann immer ganz süffisant: „Aufmarsch der Giganten – zwei der großen Kolumnisten unserer Tage, Showdown morgens beim Gassigehen!“ +++ Dabei habe ich gar keinen Hund – jetzt aber trotzdem den Vornamen vergessen: Harald? +++ Die Barfrau im Club früher, die argentinische Elektro-Ikone Yasmin Gate. Die jedenfalls hatte, jetzt mal als Beispiel, die hatte auch Rattelschneck immer „Harald“ genannt. Rattelschneck fand das, glaube ich, ganz gut. +++ Was wollt‘ ich jetzt eigentlich erzählen? Naja, man könnte sagen, Martenstein wird auch immer reaktionärer, aber das will ich jetzt gar nicht bewerten. Allerdings, wie auch ich, ist er Spätgebährender – und schreibt manchmal darüber in seiner Kolumne. Und genau das werde ich jetzt auch immer tun! +++ Neulich nämlich, aber darauf war ich längst vorbereitet, das prallt an mir ab. Neulich jedenfalls, da war irgend so eine Frau da, wegen irgendwelcher Anträge. Behördenkram, pipapo, ich stehe da drauf! Die kam vorbei und setzte sich bei uns ins, äh, Wohnzimmer. Und wir sitzen da so – Vater, Mutter, Kind. Und sie so, blablabla. Dann sieht sie mich an und meint: „Darf ich mal fragen,“ (und zeigt auf Mutter mit Kind) „in welcher Beziehung Sie zu den beiden stehen?“ Und ich so: „Ich bin der Vater.“ (kurze Pause) „Äh, von dem Jungen … – nicht von der Mutter!“ +++ Was wollte ich sagen? Ach so, wegen Dresden. Wegen dem Centrum Warenhaus. Das sie abgerissen haben und dort eine „Shopping-Mall“ hingestellt. Mit einer wabenartigen Fassade, die an die alte erinnern soll. „Das alte Fassadenthema aufnehmen“, wie man als Architekt dann immer so sagt. Als täte man das Olympiastadion in München für eine Multifunktionsarena einstampfen. Und dann das „historische Dachthema wieder aufnehmen“ – was da dann wohl los wäre, im Freistaate Bayern… +++ Soso, das wird wohl die Gesellschaftskritik zum Wochen endlich bei Lidl gewesen sein. +++ Toll. +++ Übrigens: Das Bildpaar hier heute (oben) soll das verdeutlichen, was ich auf der Webseite so umständlich versucht habe, zu umschreiben. Wen das genauer interessiert, der klickt das jetzt hier an: https://kaivonkroecher.de

Überschrift inspired by: No Country for Old Men © Ethan und Joel Coen (Drehbuch, Regie), USA 2007

Überschrift also inspired by: Isch mach disch Futter © K.v.K., 2018

Lyrics: Bitter Sweet © Roxy Music, 1974

Darf man um seine Katze trauern, wenn Deutschland Weltmeister wird © Alexander Osang, Ch. Links Verlag, 2018

Harald Martenstein (*1954 in Mainz), Journalist und Autor

Da geht der Punk ab © Yasmin Gate, 2014

CLUß49 | Ohlauer Straße 31 | 10999 Berlin

Centrum Warenhaus, Dresden – checken Sie’s aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Centrum_Warenhaus_%28Prager_Stra%C3%9Fe%29  

Feed the Enemy / kaivonkroecher.de

CENTRUM-WARENHAUS, DRESDEN © KAI VON KRÖCHER, 2006

DRESDEN, PRAGER STRAßE © KAI VON KRÖCHER, 2006

Why can’t we be or see who cuts us asunder like a boor falling a tree. +++ Ich möchte das Internet heute nutzen für ein klein wenig Eigenwerbung. Man könnte auch Werbung für Chicken McNuggets machen, aber Werbung für mich himself find‘ ich schon wesentlich sinnvoller. +++ Der Song oben, der kratzte sich neulich bruchstückhaft in meinen Kopf, da wollte ich dem Nachwuchs gerade Bridge Over Troubled Water vorsingen. +++ Okay, die Eigenwerbung also: https://kaivonkroecher.de +++ Ich habe die Webseite mal etwas aufgefresht, nämlich zwei weitere Serien hinzugefügt. „Futter“, das sagt man doch so. Ihre Aufmerksamkeit sollte dabei auf den Fotos liegen, nicht auf den Texten: die sind noch recht wackelig – ich gelte ja eh eher als bedeutender Vertreter der Intuitiven Fotografie, da braucht man nicht viele Worte. +++ Die Bilder heute, als „Appetizer“ sozusagen für die Webseite, da fand sich als Anmerkung auf dem Kontaktbogen hinten – jetzt müsste man vielleicht erstmal erklären, was ein Kontaktbogen ist, aber das kann man auch googeln. +++ Die Fotos heute jedenfalls sind von 2006, und hinten hatte ich draufgeschrieben, das Centrum-Warenhaus werde „wohl abgerissen“ werden. Da musste ich erstmal im Internet nachschauen, das kam mir doch ziemlich RWE-mäßig vor.

Überschrift inspired by: Feed the Enemy © Magazine, 1979 

Überschrift also inspired by: kaivonkroecher.de 

Lyrics: Wonder © Soap & Skin, 2012

Schlangenbaden / Amoureux solitaires dans une ville morte.

SCHLANGENBADEN © KAI VON KRÖCHER, 2018

We’re running out of time, breath and steam; we’re running down. +++ Okay. +++ So wahnsinnig viele neue Posts „passieren“ zurzeit nicht, jedenfalls nicht hier. +++ Das wird Ihnen schon aufgefallen sein, oder es ist Ihnen egal. Dieses Foto, ich kann es ja sagen. Oder, um es mit Udo Lindenberg auszudrücken: „Der Banddoktor sagt, das ist ja ’n Marathonlauf – und er macht seinen Koffer auf.“ Und so weiter, er gibt einem die Sachen, die einen munter machen. Und so weiter, und so fort. +++ Soll heißen, dieses Foto heute hier, da war ich spontan mit der U-Bahn neulich zum Breitenbachplatz runtergefahren. Kann sein, da war vorher im Fernsehen abends irgendwo mal zufällig Kamikaze 1989 gelaufen, so als Inspiration. Wenn ich nicht stärkstens irre, spielte der in einer eher fiktiven Stadt, zusammengebastelt aus Bildern aus Köln und Berlin. Oder auch Düsseldorf. Da hatte ich davor gesessen und mich am Kopf gekratzt. Heribert Faßbender gehört durchaus zu denen, da muss ich stets aufpassen, den elenden Faden nicht zu verlieren. Ein Schloß am Wörthersee ist mir eigentlich lieber, ganz ohne Quatsch. +++ Snakebathing. +++ Jedenfalls wurde ich eingeladen, im November an einer Gruppenausstellung teilzunehmen, das freut mich natürlich. Und da frage ich so, gibt es ein Thema, irgendwie? Und dann heißt es, ja, Porträts und Menschen, im weitesten Sinne. Oh shit, denke ich, wie soll denn das funktionieren, bei meiner schrecklichen Menschenscheu? Und da fällt mir dann dieses Bild (oben) ein, ein Schnappschuss vom Breitenbachplatz. Da wollte ich nämlich rüberspazieren „zur Schlange“, diesem brutalistischen Wohnklotz über der Stadtautobahn. Das Haus nämlich sieht man auch in dem Fassbinder-Film in seiner Gigantomanie von oben und innen, obwohl – im Internet habe ich gerade gegoogelt, der ist gar nicht von old Fassbinder himself – old Fassbinder himself spielt darin nur die Hauptrolle. +++ „Nur“ ist gut, sage ich Ihnen!

Überschrift inspired by: Schlangenbad, Gemeinde und Heilbad im Rheingau-Taunus-Kreis, Hessen

Überschrift also inspired by: Autobahnüberbauung Schlangenbadener Straße, Wohnkomplex mit 1064 Einheiten und 118 Hobbyräumen, Baubeginn 1970/71

Überschrift desweiteren inspired by: Amoureux solitaires © Lio, 1980

Lyrics: New Dark Age © The Sound, 1981

Honky Tonky Show © Udo Lindenberg & das Panikorchester, 1974

Kamikaze 1989 © Wolf Gremm (Drehbuch, Regie) Rainer Werner Fassbinder (Hauptrolle), D 1982

Heribert Faßbender, deutscher Sportjournalist und -moderator („n’abend, allerseits“), *1941 in Ratingen

Ein Schloß am Wörthersee, 34teilige Fernsehserie mit Roy Black, D/A 1990 – 1992

„Wenn der Teufel dieser Stadt etwas Böses antun will, lässt er noch einmal so etwas wie ‚die Schlange‘ bauen.“ (Richard von Weizsäcker, Regierender von (West-)Berlin, 1981 – 84)

Menschen am Sonntag / Cinemascopisierung des Alltags.

KOTTBUSSER TOR | WARSCHAUER STRAßE © KAI VON KRÖCHER; 2017

Like a bridge over troubled water I will lay me down. +++ Mein Medien-Berater wird latent seine Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Wegen des Panoramaformats heute, das kommt auf dem Smartphone nicht besonders gut rüber – lässt sich in diesem Fall allerdings nicht umgehen. +++ Dieses Bild nämlich – es gehörte zu den wenigen nichtverkauften Werken der vorletzten Ausstellung. Wie Blei lag es im sprichwörtlichen Regal – was nicht nur egal ist, sondern auch super: Jetzt hängt es bei der Gewordenen an der neuen Wand; da sieht es großartig aus, wenn man das sagen darf. +++ Neulich hatte irgendein nicht zu ortender Nachbar seine Anlage auf Anschlag gedreht und lauthals Simon & Garfunkel mitgeschmettert. Seitdem singe ich unserem Nachwuchs Bridge Over Troubled Water vor, wenn er mal nicht zu beruhigen ist. Manchmal hilft das sogar, da muss ich mir jetzt nur noch den Text endlich mal vollständig „draufschaffen“, wie man so sagt. +++ Sonst schlafen wir irgendwann beide ein! +++ Vielleicht sollte ich aus dem regimekritischen Fuckerblog hier eine Art Vater/Sohn-Forum machen – und reicher werden als Carsten Wascheimer – die Witze kommen immerhin schon ganz gut! +++ Aber mal ohne Quatsch, was mich wirklich berührt: der Sohn entdeckt mit seinen zwei Wochen. Oder besser gesagt: Alles, was er im Moment sieht, entdeckt er zum allerersten Mal! Neulich war er nicht zu beruhigen, da habe ich ihn in eine Decke gehüllt, und auf dem Arm nahm ich ihn mit runter an den Kanal. Die Dämmerung setzte ein, es herrschte eine Art biblischer Sille. Und als er erstmals den endlosen Himmel über sich sah, war er augenblicklich ganz fasziniert. Ich stellte mir das vor wie den Blick in die Ewigkeit. +++ Okay, aber worauf will ich hinaus? Bei der Gewordenen hängt also der Ladenhüter (oben) zu Hause. Kommt übrigens sehr gut in dem Format, es ist zwei Meter mal 50 Zentimenter. Und beinahe jedes Mal, wenn wir mit Otto vor dem Bild stehen, dann sieht er es sich ganz gebannt staunend an, als würde ihn nichts auf der Welt mehr beeindrucken als dieses Meisterwerk. Und das lässt mich mich auf eine Art sehr geehrt fühlen. +++ Apropos: Heute läuft ja anscheinend Babylon Berlin im Ersten Programm an, und, wenn ich nicht irre – die Ausstattungsabteilung der Produktion damals hatte ihr Abschlussfest in keiner Geringeren gefeiert als in der Gaststätte der Herzen. Das hatte mir auch irgendwie etwas geschmeichelt, das gebe ich zu. In diesem Sinne Gruß an K1!

 

Menschen am Sonntag © Robert Siodmak, Edgar G. Ulmer (Regie) und Billy Wilder (Regie), D 1930

Cinemascope © geschützte Marke der Twentieth Century Fox

Lyrics: Bridge Over Troubled Water © Simon & Garfunkel, 1970

Babylon Berlin © Tom Tykwer, Achim von Borries, Henk Handloegten (Regie) D 2017

Zu Asche, zu Staub © Nikko Weidemann und Mario Kamien, Tom Tykwer (Komposition), 2017

 

Whatever happened to / Alfred Dürer.

WINTERLANDSCHAFT © KAI VON KRÖCHER, 2018

L’obscurité dans les yeux, je reste fleur bleu. +++ ‚Nun‘, denken Sie sich, ‚jetzt fällt ihm überhaupt nichts mehr ein!‘ +++ Dabei ist das Quatsch – das Gegenteil ist der Fall: Seit Tagen grüble ich beispielsweise an einem guten Scherz herum, einem Oli Verwelke für Arme. +++ (Und Beine.) +++ Der kam schon mal gut! +++ Warum nun aber heute das Bild – das hatten wir vor ein paar Tagen schon einmal?! +++ „Winterlandschaft“, das ist doch ein Fake! Der Backofen ist es, der der Gewordenen. Aber spüren Sie die Magie? Ich hatte ihn neulich mit Backofenspray eingesprüht, uns der Bratenspritzer zu entledigen seiner Vormieter. Herausgekommen dabei ist ein fast original Alfred Dürer, das war der ältere Bruder. +++ Heute ist es hier echt originell!

 

Überschrift wohlweislich inspiriert durch: No More Heroes © The Stranglers, 1977

Lyrics: Romy Schneider © Graf Tati & Les Alles, 2018

Albrecht Dürer (*1471 Nürnberg, †1528 Nürnberg)

Miles & more / Slaughter on 10th Avenue.

URBANKRANKENHAUS © KAI VON KRÖCHER, 2018

Mögen hätten wir schon wollen, aber trauen haben wir uns nicht dürfen. +++ Leben heißt Veränderung – getreu dem alten Slogan der Immobiliengentrifizierungsbranche heute mal etwas ganz Raffiniertes: das Urbankrankenhaus, neu interpretiert! +++ Naja. +++ Ist einem im Prinzip auch gar nicht so richtig bewusst: Karl Valentin, wenn ich’s recht in Erinnerung habe. Brüstet man sich auch nicht so mit. Karl Valentin jedenfalls, berühmter Sohn der Stadt München – nach dem Krieg irgendwie in Vergessenheit geraten und dann elendig verrecken lassen worden. +++ Könnte man googeln mit Ecosia: das sind die, die für soundsoviele Suchanfragen jeweils neu irgendwo einen Baum pflanzen. Andere holzen Bäume ja lieber ab, aber Schwamm drüber. Ecosia hat angeblich schon über eine Million neuer Bäume gepflanzt. +++ Find ich nicht schlecht, ehrlich gesagt – ich würde mir zwar lieber noch einen zweiten SUV kaufen, aber Bäumepflanzen ist auch gut. +++ Haben Sie auch den Verdacht, mir fällt heute nichts ein? Wir haben hier eine Haushaltshilfe für die ersten Wochen – zahlt alles der Staat, die blöde Sau. Die Haushaltshilfe geht jedenfalls einkaufen, kocht und macht sauber. Und nebenbei unterhält sie sich gerne mit einem. Und ich himself als alter Eigenbrötler schau dann nervös auf meine Akkuanzeige, weil ich das Ladegerät nicht dabei habe. Jedenfalls lenkt das ein bisschen ab, aber Leben heißt schließlich Veränderung – und nun hab‘ ich vergessen, was ich im Innersten eigentlich sagen wollte. +++ Zum Glück fällt es mir gerade doch noch ein – in sprichwörtlich letzter Minute: Der große Moment ist gekommen, und Laura Guidi hat ihr Album fertiggestellt – viele Flugmeilen irgendwo zwischen Berlin und London sind dafür verbraucht worden: The Point – morgen Abend im Monster Ronson’s ist Record Release. Halb neun geht es los. Otto sagt, der Papa hat Ausgang! Ich freue mich schon…

 

Slaughter On 10th Avenue © Mick Ronson, 1974

Lyrics: Mögen hätten wir schon wollen © Karl Valentin, (?)

The Point © Laura Guidi, 2018

Monster Ronson’s | Warschauer Straße 34 | Berlin-Friedrichshain