Duplizität der Ereignisse, die / Duplizität der Ereignisse.

PLANUFER © KAI VON KRÖCHER, 2018

PLANUFER © KAI VON KRÖCHER, 2018

PLANUFER © KAI VON KRÖCHER, 2018

PLANUFER © KAI VON KRÖCHER, 2018

PLANUFER / ADMIRALBRÜCKE © KAI VON KRÖCHER, 2018

PLANUFER © KAI VON KRÖCHER, 2018

»Schau, das ist gut«, sagte sie zu ihrem Mann: »Mögen täten wir schon wollen, aber dürfen trauen wir uns nicht.« »Ich finde den am besten«, sagte der Tscho, der die Sprüche schon einmal mit dem Chef durchgeschaut hatte: »Lieber Fremdenverkehr als gar keinen.« +++ Der Post heute ist scheiße, das sage ich Ihnen lieber gleich. Ungefähr eine Woche schon doktere ich daran rum, und er wird immer schlechter. Aber jetzt macht auch noch der Akku schlapp, und ich will ihn vorher noch raushauen, sorry! +++  Mindestens einen Tag hat es immerhin auch gedauert, bis mir dann endlich aufging: „der Tscho“ ist auf Österreichisch ganz einfach „der Joe“ oder „der Jo“ – eine Koseform also vom Josef oder Joachim oder whatever. +++ Neulich im Hof unten rief eine Mutter lange nach ihrem kleinen Kind, und wenn ich mich nicht wahnsinnig verhört habe, rief sie die ganze Zeit: „Die-ter!!! Die-ter!!! Die-ter!!!“ +++ Nun zu den Fotos: Neulich bin ich tatsächlich runtergerannt und habe sämtliche Straßenlaternen abfotografiert unten am Planufer. Die hatten mir ohne zu übertreiben den Magen verdreht. Will man wirklich so enden wie Gunnar Schupelius? Für Nicht-Insider: Gunnar Schupelius ist einer, der in der Schule immer die Backpfeifen bekam. Schreibt eine spießige Beschwerdekolumne in der B.Z., der größten Zeitung Berlins: Mein gerechter Zorn oder so in der Art. Zu Hause schläft er in Eberhard-Diepgen-Bettwäsche, das habe ich mir jetzt eben ausgedacht. +++ Der Herr Game over, Krauts neulich half mir bei meiner Frage wegen Uriah Heep, und der ist immerhin nicht nur DJ, sondern auch Lehrer: Der Begriff, den ich suchte, das nennt sich die „Duplizität der Ereignisse“ – eine Form anscheinend der selektiven Wahrnehmung, so was hatte ich mir schon gedacht. +++ In einem Schaufenster letzte Woche hatte ich nämlich „den neuen Wolf Haas“ entdeckt und direkt einfach gekauft. Erst dachte ich, der wäre diesmal nicht gut: Müde Lausbubengeschichten, aber dann mochte ich ihn schließlich doch wieder sehr. +++ Worauf will ich hinaus? Achten Sie mal auf das Einleitungs-Zitat hier: https://kaivonkroecher.de/miles-and-more-slaughter-on-10th-avenue! +++ Die Laternen am Planufer, das ist schon ein ganz schönes Durcheinander, ein bisschen so wie mein Post heute: Die neuen Energiesparlampen sehen so scheiße aus, ihr LED-Licht ist ekelerregend. Neuerdings aber gibt es noch andere Lampen: Auf alt getrimmte mit so neuartigen Glühfäden. Und – das stellte ich vor ein paar Tagen beruhigt fest: Ein paar von den originalen alten Gaslaternen werden abgebaut, poliert, dann kommen sie wieder zurück und werden ebenfalls an die Stromleitung angeschlossen. Die Taktik der Stadtentwickler scheint schwer zu durchschauen, und ich bin mir nicht sicher, ob es Sie interessiert. +++ Ich würde da übrigens mal gern den geschätzten Produktdesigner aus der Pflüger drüben zu Rate ziehen. Weil, das eine Stück Planufer ist ja ein zusammenhängendes Stück ohne Kriegszerstörungen, das muss man doch jetzt nicht mutwillig „brechen“ – oder bin ich vielleicht ja echt einfach nur ein rückwärtsgewandtet Spießer? +++ Okay, dass man nicht immer so einen auf aufrechten Klimaschützer machen kann – und dann aufschreien, wenn die Gaslaternen gegen neueste Technik ausgetauscht werden, das leuchtet mir ein. Dass das unglaubwürdig ist. Und genau das sagte, Duplizität der Ereignisse. Das sagte der Moderator Karkowsky in seiner Sendung am letzten Samstag – während ich mir gerade an diesem elenden Post hier die Hörner abstieß. +++ Die Fotos hier heute übrigens sind rein dokumentarisch ohne ästhetischen Nutzen – wie die Beweisaufnahmen bei einem Bagatellschaden im Straßenverkehr!

Überschrift inspired by: Game over, Krauts

Textauszug aus: Junger Mann (Roman) © Wolf Haas, 2018

Junger Mann / Gunnar Schupelius 2.0

ALGARVE © KAI VON KRÖCHER, 2006

Wasting time, it’s cold outside, sitting in some kitchen doing lines. +++ Eigentlich wollte ich heute ziemlich viel herumfaseln, auch über das neue Buch von Wolf Haas – weil, sonst versteht man die Überschrift ja gar nicht. +++ Das Foto heute, das dürfte die alte Bassspielerlegende Franky sein, unter einer Autobahntrasse in Portugal: das wollte ich eh immer schon einmal posten – und Franky hat heute zufällig Geburtstag, genauso wie Laura Guidi: da könnte man einfach mal gratulieren! +++ Oder Werbung machen für Laura Guidis Debütalbum: KAUFEN SIE LAURA GUIDIS DEBÜTALBUM!!! +++ Übrigens heißt es The Point und ist seit wenigen Wochen im Handel. +++ Im nächsten Post möchte ich über die neuen Laternen am Planufer abkotzen. +++ Jetzt fällt mir gerade ein, wie ich auf das neue Buch von Wolf Haas heute kam. +++ Gibt es nämlich einen Begriff für, wenn ich zum Beispiel hier irgendwas poste, sagen wir mal, ich zitiere jetzt eine Textzeile aus Lady in Black? Und dann fahre ich nachmittags U-Bahn, und über die Bildschirme in den Waggons tickert die Meldung: „Uriah Heep live auf dem Gauklerfest!“ +++ Verstehen Sie, was ich da meine? Wie nennt man das Phänomen? Das passiert mir nämlich tatsächlich andauernd…

Überschrift inspired by: Junger Mann (Roman) © Wolf Haas/Hoffmann und Campe, 2018

Überschrift also inspired by: Der gerechte Zorn des Gunnar Schupelius (Kolumne) © Gunnar Schupelius/B.Z.

Lyrics: Wastin‘ Time © Laura McGuidi, 2016

The Point © Laura Guidi, 2018

Lady in Black © Uriah Heep, 1971