The Spy Who Loved Me / Wo ist denn der Eigendorf.

Auf charmante Art unvollendet: Berlin, Ecke Schönhauser (Oktapolaris) © Kai von Kröcher, 2020

 

High on diesel and gasoline, psycho for drum machine, shaking their bits to the hits. +++ Diesen Post heute, also den Text, den werden die wenigsten Insider unter uns ganz verstehen. Auf dem Bild erkennt man zunächst auch erstmal gar nichts, verklausulierte Fotografie. +++ Man muss aber nicht immer alles verstehen, gibt eh zu viel Information in der Welt – und morgen ist Heiligabend. +++ Dieser Post heute geht raus an meinen alten Freund oben am Prenzlauer Berg. Nach dem Shutdown ist vor dem Shutdown: Wir sehen uns wieder, mein Lieber – zum Geburtstag das Allerbeste aus Kreuzberg! +++ Das Bild oben ist dann am Ende doch gar nicht so schlecht, sobald man es halbwegs durchschaut hat…

 

Überschrift inspired by: Nobody Does It Better © Carly Simon, 1977

Überschrift also inspired by: The Spy Who Loved Me (u.a. mit Roger Moore, Barbara Bach – und Richard Kiel als „der Beißer“) © Lewis Gilbert (Regie), UK 1977

Überschrift also inspired by: Lutz Eigendorf (* 16. Juli 1956 in Brandenburg an der Havel; † 7. März 1983 in Braunschweig), Fußball-Nationalspieler der DDR

Bildunterschrift inspired by: Berlin – Ecke Schönhauser © Wolfgang Kohlhaase (Drehbuch), Gerhard Klein (Regie), DDR 1957

Lyrics: Beautiful Ones © Suede, 1996

Deutsches Spionagemuseum Berlin | Leipziger Platz 9 | 10117 Berlin-Mitte

All you are dreaming of / Der Georg Elser der Fotografie.

Lok up, Lock down: Old U-Bhf. Möckernbridge by the Sea © Kai von Kröcher, 2020

 

Transition, transmission. +++ Manchmal macht man ja nun doch schon mal eine Entdeckung. Da denkt man, der Drops ist gelutscht, Elvis ist tot – und dann so was: Dieses Bild (oben) zog ich gestern durch Zufall aus einer Festplatte und hatte es, sagen wir mal – ich hätte mich nie und nimmer mehr dran erinnert. +++ Sachen gibt’s. +++ TVC 15, soweit ich es in all den Jahren nicht komplett immer falsch verstanden habe – TVC 15 jedenfalls ist ein Song über das (amerikanische) Fernsehen. Und damit schließt sich schon wieder der Kreis. +++ Mein alter Freund Ralf aus Kindertagen nämlich, der mit dem Gasthof damals, der sich vor kurzem nach vierzig Jahren über Facebook bei mir gemeldet hatte (Ihr seid solche Fucker berichtete), Sie erinnern sich möglicherweise. Der hatte mir mal einen Link geschickt, den leite ich Ihnen ein paar Zeilen weiter unten gerne mal weiter. +++ Da geht es um einen Fernsehbericht, eine Rückblende ins Jahr ’77, der bis dato teuerste Bundesligatransfer – Paule Breitner, Sie wissen Bescheid… +++ Vor ein paar Tagen war der im heimatlichen NDR-Fernsehen nun wohl wiederholt worden, ein sogenannter Zweiminüter. Gleich bei Sekunde 00:05 sieht man, mit den blonden Haaren im weißen T-Shirt im Bild vorne rechts, meinen Kumpel Ralf – und links daneben, der größere Typ in der orangenen Jacke von hinten – das dürfte kein Geringerer als ich selbst sein mit dreizehn! Im Fernsehen! Laut Ralf nämlich seien wir damals zu Paules Einführung gemeinsam nach Braunschweig gefahren – und auch hieran kann ich mich tatsächlich nicht mehr erinnern. +++ Den Link zu dem Video können Sie bitte hier anklicken! +++ Ein ebenfalls sensationeller Fund, ohne zu übertreiben – im ersten Moment dachte ich ernsthaft, ein verschollen geglaubter Monet oder so: Dieses Bild gestern oben, ich sprach eingangs davon. Ich fand es zunächst als impressionistisches Breitwandpanorama, brachte es in seine Form – und machte ganz zum Schluss den Quatsch mit der Schrift und der Farbe, darüber möge die Nachwelt befinden! Ich weiß noch, ich hatte es damals zu den, sozusagen: Resigniert zu den Akten gelegt. Hatte gedacht, was für’n Scheiß. +++ Ob es heute wohl vor den Geschäften zu Massenschlägereien kommt? Das vorweihnachtliche Superspreader-Event, wir werden es sehen. Ich selbst habe mir gestern im benachbarten Baumarkt noch drei Regalbretter und die dazugehörigen Wandhalterungen besorgt, die werde ich während des Shutdowns gemütlich anschrauben – Insider dürften gespannt sein! +++ Jetzt hat auch Liam Gallagher einen Weihnachtssong auf den Markt gebracht, der alte Krawallbruder! +++ Und um auch den heutigen Post mit dem obligatorischen Paukenschlag beenden zu lassen – ich hoffe, ich plaudere keine Interna aus! Der Mittelfeldspieler der Braunschweiger Eintracht nämlich, der sich in dem Fernsehbeitrag kurz an die Saison mit Paul Breitner erinnert. In den frühen Siebzigerjahren jedenfalls war Dietmar Erler, so viel steht mal fest. Erler war ein Bekannter meiner großen Schwester – und als solcher auch einmal bei uns zu Haus. Auch daran erinnere ich mich nicht – oder höchstens diffus. Die beiden seien damals auf ein Glas Wolters-Bier in den Gasthof meines Kumpels Ralf gegangen, besser gesagt, dessen Vaters – damals der Talk of the Town! +++ Und damit schließt sich für heute der nun auch endgültig letzte Kreis, haben Sie eine besinnliche Vorweihnachtszeit!

 

Überschrift inspired by: All You Are Dreaming Of © Liam Gallagher, 2020

Überschrift also inspired by: Georg Elser (* 4. Januar 1903 in Hermaringen, Württemberg; † 9. April 1945 im Konzentrationslager Dachau), Hitler-Attentäter

Bildunterschrift inspired by: Corona-Shutdown vom 16.12.2020 bis 10. Januar 2021 (oder länger)

Lyrics: TVC 15 © David Bowie, 1976

Paul Breitner (* 5. September in Kolbermoor, Oberbayern), ehem. dt. Fußballnationalspieler, Schauspieler, Kolumnist und Maoist

Claude Monet (* 14. November 1840 in Paris; † 5. Dezember 1926 in Giverny, Normandie), frz. Maler, „Erfinder“ des Impressionismus 

Dietmar Erler (* 7. April 1947), ehem. dt. Bundesliga-Profi bei Borussia Dortmund und Eintracht Braunschweig

Hofbrauhaus Wolters, größte Privat-Brauerei Niedersachsens mit Sitz in Braunschweig und einer Brautradition seit 1627

Braunschweiger Turn- und Sportverein Eintracht e.V. (* 15. Dezember 1895), Deutscher Fußballmeister 1966/67

Talk of the Town © The Pretenders, 1981

Speaking of the Devil / Die Klassik der Handyfotografie neu entdecken.

Look Back in Anger: Jannowitzbrücke now and in ’36 © Kai von Kröcher, 2020

 

Hear this Robert Zimmermann, I wrote a song for you. +++ Erinnern Sie sich eigentlich noch an das Lied Wenn i mit dir doanz von Nicki? +++ Die Sängerin Nicki übrigens hieß mit bürgerlichem Namen Doris Hrda und war (oder doch eigentlich ist) die gemeinsame Tochter von Alfred Hrdlicka und dem gebürtigen Braunschweiger Bundesliga-Profi Wolfgang Grzyb. +++ Stimmt nicht. +++ Ich kam mit der S-Bahn heute aus Köpenick, die Kunst unterstützen. Den S-Bahnhof Jannowitzbrücke mit seiner Geschichte und Bob Dylan mit seiner Verbindung dazu, das hatten wir neulich ja gerade erst. Jetzt aber holte ich mein Smartphone von Aiweiwei aus der Manteltasche und schoss ein paar Repros, wie wir Fotografenkollegen gerne zu sagen pflegen. Mal bierernst, mal im Scherz. Ich liebe diese historischen Aufnahmen da unten in der U-Bahn. Sie führen einem vor Augen, wie scheiße das meiste hier oben im Hier und Jetzt jetzt aussieht. Wobei die Chinesische Botschaft noch immer ein maoistischer Hingucker ist. +++ Am 30. August 1975 übrigens bekam Wolfgang Grzyb eine Rote Karte gezeigt im Spiel gegen – das müsste man noch einmal separat recherchieren. Grund hierfür allerdings war weder ein Foul noch ein Handspiel; Grzyb hatte sich damals als Grund einfach mit Manfred Scheffner aus Nußloch angelegt. +++ Von allen Fotos da unten an der Jannowitzbrücke gefallen mir die von 1936 tatsächlich am allerbesten. The Glorious Nazi Years – nicht einmal zehn Jahre später, da erzähle ich Ihnen nicht Neues…

 

Überschrift inspired by: Speak of the Devil © Chris Isaak, 1998

Bildunterschrift inspired by: Look Back in Anger © David Bowie, 1979

Lyrics: Song For Bob Dylan © David Bowie, 1971

Wenn i mit dir tanz © Nicki, 1986

Doris Andrea Hrda (* 2. November 1966 in Plattling, Landkeis Deggendorf), dt. Schlagersängerin

Alfred Hrdlicka (* 27. Februar 1928 in Wien; † 5. Dezember 2009 ebenda), österreichischer Bildhauer, Zeichner, Maler, Grafiker, Schachspieler und Schriftsteller

Wolfgang Grzyb (* 29. Juli 1940 in Braunschweig; † 7. Oktober 2004 ebenda), dt. Fußballspieler, u.a. Deutscher Meister mit Eintracht Braunschweig 1967

Jefferson Flagship / Für usszeschnigge.

PAULE BREITNER © Kai von Kröcher, 2018

Theirs is to win if it kills them, they’re just humans with wives and children. +++ Fußball war zu der Zeit ziemlich out, zumindest in unseren Kreisen. Junge Männer, die öffentlich vor der Pizzeria Stresa skandierten, sie führen nach Berlin, die schienen so wirken zu wollen, trotz Mitte zwanzig – die wollten so wirken wie Ende vierzig, und das taten sie letztlich dann auch. Sie trugen Schnauzbärte und arbeiteten in der MIAG. Keine Ahnung, was das genau eigentlich war, „die MIAG“. Fußball war bei uns nicht so das Thema. Gab zwar auch an der Schule Leute, die mal ins Stadion gingen, am nächsten Morgen aber dann war die Sache in zwei bis drei Sätzen abgehakt. +++ Vielleicht sollte ich überhaupt erstmal erklären, wer Toni Schumacher ist oder war: Toni Schumacher war Torwart beim 1. FC Köln, und als deutscher Nationaltorhüter wurde er zum Inbegriff des „hässlichen Deutschen“, als er, ich glaube bei der WM ’82 in Spanien, als er dem einen Franzosen die Zähne austrat, sich nicht dafür entschuldigte – und hinterher spottete, er könne ja gern dessen Jacketkronen bezahlen. Was immer das ist. Toni Schumacher sah aus wie Uli Stein. Nicht der Zeichner, sondern der Keeper beim HSV. +++ Morgen Ausstellung, kommen Sie alle – außer Nazimobschweine, das wäre mir lieb! +++ Auch Jürgen Nestlé besser nicht – und gerne auch nicht Rüdiger Glyphosat! +++ Okay. +++ Batiston hieß der, glaube ich, dieser französische Nationalspieler, ich google jetzt nicht die Rechtschreibung. +++ Wenn Sie nun aber sagen, „was soll ich auf dieser Ausstellung, da morgen?“ Wenn Sie sagen, „die Bilder sind doch sowieso alle scheiße – der hat doch schon lange nichts Vernünftiges mehr auf die Beine gestellt.“ +++ Wissen Sie was? +++ Wir machen heute mal etwas noch nie zuvor Dagewesenes, ein Experiment, sensationell: Ich poste hier heute ein Foto, das belasse ich in einer etwas besseren Auflösung. Das können Sie sich herunterladen, und wenn Sie dann immer noch Bock haben, können Sie sich ein Kaleidoskop draus zusammenschustern – mal sehen, ob Sie dann immer noch sagen, „der Typ hat nichts drauf.“ +++ Wow, das ist ja echt eine super Idee: Da könnte man eine Verlosung draus machen – die schönste Einsendung gewinnt! +++ Den Tresen morgen Abend „macht“ eine alte Kiezgröße, da wird es das ein oder andere Hallo geben. +++ Aber zurück jetzt nochmal zu Toni Schumacher, da habe ich nämlich noch Jahre später drüber nachgedacht. Ich kann mich in etwa noch dran erinnern. War noch gar nicht so spät am Abend, eigentlich ging man immer erst gegen zwölf los. Vom Feeling her war es im Nachhinein damals aber erst so irgendwas zwischen zehn und elf. Ich kam also in unsere New-Wave-Diskothek, da war ja alles eher ziemlich hell. Und gleich kurz hinter dem Eingang – eigentlich gingen wir immer direkt weiter nach hinten durch, Richtung Tanzfläche. Jedenfalls, gleich am ersten Stück Tresen steht Toni Schumacher. Der 1. FC Köln hatte am Nachmittag – 15:30 Uhr, wie sich das damals so schließlich gehörte – da hatte der 1. FC Köln also in Braunschweig gespielt. Und, wie gesagt, ich glaube, ich bin selber im Stadion gewesen. Himself, sozusagen. Und dann, das ist die Frage, auf die es immer wieder hinausläuft: Warum?! +++ Es könnte übrigens zu einem veritablen Wettlauf kommen zwischen der Ausstellung und dem kleinen Otto – denn so wird er heißen, der Bub: Gestern Abend setzten die ersten „Probewehen“ ein, berichtet die Werdende. Jetzt werden Sie denken: „Das ist aber ein abgeklärter Hund – den bringt ja nichts aus der Ruhe.“ Mitnichten! Ich bin nur geistig damit überfordert: Ich kann mir das alles noch immer nicht vorstellen. Das ist vielleicht von der Natur so eingerichtet, wer weiß – dass man auf der Zielgeraden nicht noch die Nerven verliert und sich aus dem Staub macht… +++ Der Itchie-Bob kommt morgen auch, heißt es. +++ Also zurück zu Toni Schumacher: Der steht da allein in Braunschweig in einer New-Wave-Diskothek. In einem ordentlichen Pulli am Tresen. Hat der nach dem Spiel, als sie vom Duschen aus der Kabine kamen. Hat er da beim Einsteigen in den Mannschaftsbus gesagt: „So, Leute, fahrt mal alleine zurück nach Köln, ich bleibe heut‘ Abend in Braunschweig – ich gehe ins Leukoplast.“ +++ Das hat er wirklich gesagt?!!

 

Überschrift inspired by: White Rabbit © Jefferson Airplane, 1967

Überschrift außerdem inspiriert durch: Für usszeschigge! © BAP, 1981

Lyrics: Race for the Prize © Flaming Lips, 1999

Kargar & Kröcher | Malerei & Fotografie | Kovac Flagship Store | Ohlauer Str. 31 | 10999 Berlin | morgen, 19:00 Uhr