Burning the Heather / Was Sie immer schon über Anton Bruckner.

Burning Heather (Oktapolaris II): Bauhaus mit Heizkraftwerk Wilmersdorf © Kai von Kröcher, 2020

 

Burning Heather (Oktapolaris I): Bauhaus mit Heizkraftwerk Wilmersdorf © Kai von Kröcher, 2020

 

Autuum is here and they’re burning the heather. +++ Da haben wir heute also das Bild, von dem hier so oft schon die Rede war. Das gestern erwähnte Textzitat habe ich, aber das passiert mir fast jedes Mal. Ich merkte erst später, ich hatte das „the“ vergessen. „The Heather“ hätte es heißen müssen, dann aber fand ich es ohne „the“ besser. +++ The The. +++ Müsste man vielleicht einen Muttersprachler mal fragen, ob das ohne okay ist. +++ Da hatte ich gestern doch – apropos: Gestern hatte ich ein Video in der Post. The Chap aus London und aus Berlin. Pendeln ja irgendwie immer – heutzutage macht man das mit Computern. Homebase der Club, sozusagen – Mittelpunkt zwischen Berlin-Neukölln und London. +++ Könnte man sagen, sagen darf man ja viel. +++ Hier also das Video, wer ein Stunde Quarantäne-Zeit abzwacken kann: THE CHAP LIVE AT HOME.+++ Home-Videos sind ja mittlerweile ein eigenes Genre. +++ Das Bild heute in zwei leicht verschiedenen Versionen, relativ farbenfroh.

 

Überschrift inspired by / Lyrics: Burning the Heather © Pet Shop Boys, 2019

Überschrift also inspired by: 9. Sinfonie d-Moll © Anton Bruckner, 1896

Überschrift also inspired by: Everything You Always Wanted to Know About Sex * But Were Afraid to Ask © Woody Allen (Drehbuch, Regie) USA 1972

TVC fofftein / Strafe der Romantik.

Wenn’s astrein werden soll: Halensee mit Bauhaus und Heizkraftwerk Wilmersdorf © Kai von Kröcher, 2020

 

Autuum is here and they’re burning the heather. +++ „Neues Heidekraut“ heißt dann wohl ganz profan Heather Nova, fiel mir auf dem Weg neulich zur Kita ein. +++ Ohne Quatsch arbeite ich gerade an einem Bild, dem habe ich ein Textzitat der Pet Shop Boys zugrunde gelegt. Ein zugegeben spontan relativ schöner Song. Das Bild selbst allerdings – trotz größter Sorgfalt – scheint mir doch ein schönes Stück Flickwerk zu werden. Sagt man das so? Schönes Stück Flickwerk? +++ Fühlen auch Sie sich dann und wann instrumentalisiert? +++ Heute jedenfalls habe ich oben für Sie schon mal einen winzigen Ausschnitt daraus, äh, haben wir da oben schon mal eines von etwa 270 Einzelbildern, falls Sie verstehen. +++ Aber das Gesamtwerk passt hinten und vorne nicht, falls Sie ebenfalls verstehen. +++ Sieht bisher scheiße aus. +++ Dafür der Lichtblick heute am Morgen: Auf dem Wege vom Bäcker nach Hause, ein trüber Novembertag mitten im kalten Dezember. Kein Mensch auf der Straße, dafür Geldscheine auf dem Gehweg zu meinen Füßen. Bisher hatte ich nur immer verloren, niemals gefunden. Hätte man schön einen von saufen gehen können, wären die Kneipen zurzeit nicht geschlossen. +++ Womit wir bei meinen Geschenktipps für die diesjährige Quarantäne-Weihnacht wären: Die tolle Hörbuch-Edition von Volker Hauptvogels autobiografisch inspiriertem Roman Fleischers Blues zum Beispiel will ich seit Jahren schon kurz vor dem Fest jedes Mal immer empfehlen. Zeitreise in das West-Berlin der Spätsiebzigerjahre, bei der Deutschen Grammophon seinerzeit veröffentlicht und authentisch gelesen, wenn es so etwas gibt – authentisch gelesen von Guntbert Warns. +++ Der einzige Schock allerdings, sofern man zufällig mit dem Thin White Duke sozialisiert worden ist, da stockt einem schon kurz der Atem. Regie und Autor waren beim Einlesen in diesem Moment wohl gerade Kaffee holen, und der Toningenieur hat früher immer George Benson gehört. Da geht es jedenfalls, wenn ich mich richtig erinnere. Da geht es um das David-Bowie-Konzert ’76 in der Deutschlandhalle, und Warns kündigt den nächsten Song mit TVC Fifteen an. +++ Alter Gevatter! +++ Nicht-Insider verstehen allerdings gerade nur Bahnhof und ansonsten ist eh alles super – noch immer ein toller Roman! +++ Ebenfalls gut zu verschenken natürlich: Carte postale, die pressfrische Vinyl-Single von Interhotel (B-Seite: Fatigue de l’été). +++ Müssen Sie selber alles mal googeln, wenn Sie noch auf der Suche nach dem besonderen Geschenk sind – mir läuft gerade die Zeit davon…

 

Überschrift inspired by: TVC 15 © David Bowie, 1976

Überschrift also inspired by: Straße der Romantik © Kai von Kröcher, 2020

Bildunterschrift inspired by: „Wenn’s gut werden soll“ (Werbeslogan) © Bauhaus, 2016 (?)

Lyrics: Burning the Heather © Pet Shop Boys, 2019

Walk This World © Heather Nova, 1995

Fleischers Blues (Hörbuch, gelesen von Guntbert Warns; Regie: Diethard Küster) © Volker Hauptvogel (Romanvorlage), 2016

On Broadway © George Benson, 1978

Carte Postale © Interhotel, 2020

Im Reiche des Schwarzen Goldes / Fathers for Future.

Wassertorghetto © Kai von Kröcher, 2019

 

I’m not touched but I’m aching to be. +++ „Der Künstler formally not known blickt nicht hinter die Fenster; die Sicht auf die Leben derer darin bleibt teilnahmslos distanziert.“ +++ Zum ersten Mal seit der Festplatten-Kernschmelze (Ihr seid solche Fucker berichtete) war ich gestern unterwegs mit dem Fotoapparat: „Okay“, werden Sie sagen, „aber das Bild ist irgendwie schief.“ +++ Ich will Ihnen mal eine Geschichte erzählen, ein Blick durch die Augen des Spießbürgers in Punker-Anziehsachen. „Seit wann“, werden Sie fragen: „Seit wann trägt der denn jetzt Punker-Anziehsachen?“, aber das ist hier egal. +++ Die Geschichte ist eigentlich aber nur lustig, wenn man Im Reiche des schwarzen Goldes kennt, eines der unzähligen Abenteuer des pfiffigen Reporters Tim mit seinem treuen Gefährten Struppi, dem Hund. +++ Okay, jedenfalls begegnet mir neuerdings am Kanal eine junge Frau mit dem wohl absurdesten Haarschnitt, den ich in meinem Leben gesehen hab. Sonntag bin ich der Frau sogar unauffällig gefolgt – ich wollte die Reaktionen beobachten all derer, die ihr entgegen kamen. Jedenfalls hat sie so eine Frisur wie Schultze und Schulze in besagtem Band oben, nur dass man bei den Schultzens noch ein ganz bisschen vom Gesicht sieht. Also, die Haare sind rabenschwarz jedenfalls und einen (ungefähr) halben Meter nach oben toupiert. Vom Look her sieht das in etwa so aus wie bei diesen Wachsoldaten der englischen Queen mit ihren komischen Mützen. Bei der Frau am Kanal bloß fallen die Haare auch ins Gesicht und dann runter bis zu den Hüften. Falls Sie also zufällig gerade den Comic-Band zur Hand haben, schauen Sie mal kurz rein. Die Spaziergänger am Sonntag jedenfalls taten alle so auffällig unbeteiligt, so als wäre an dieser Frise absolut nichts aus der Norm Gefallenes – als kämen sie alle in Wahrheit nicht etwa aus einer Kleinstadt in Baden-Württemberg, sondern wohnten seit ihrer Geburt in dieser verrückten Großstadt. +++ Jetzt werden hier also verklemmte Schenkelklopfer auf Kosten bizarrer Frisuren gemacht, soso! +++ Liebe Geburtstagsgrüße heute an die Frau W. bei Amnesty International!

 

Überschrift inspired by: Tintin au Pays de l’or noir (Comic) © Hergé, 1939

Überschrift also inspired by: Fridays for Future (FFF, globale Schüler- und Studierendenbewegung für Klimaschutz, Initiatorin: Greta Thunberg)

Lyrics: Walk this World © Heather Nova, 1994