An der Langenscheidtbrücke / 48+ Days.
… and we’ll rise over love and over hate through this iron sky. +++ Vielleicht werde ich mich in Zukunft so nennen: Panoramafotograf. +++ Finger weg von meiner Paranoia! +++ Ach, wie schön ist Panama! +++ Das Bild heute hier ist vorletzte Nacht entstanden, da habe ich die Kamera einfach mal aus dem Fenster gehalten – endlich mal etwas Nebel, dieser ewig strahlend blaue Himmel neuerdings geht einem ja langsam schon auf die Nerven. +++ Jedenfalls heute früh wurde ich wach, und die Frage, die noch in der Tür klemmte zwischen Morgengrauen und Tag. Komischerweise grübelte ich im Aufwachen darüber nach, ob der Song Langenscheidtbrücke im Original jetzt von Nikko Weidemann ist oder von den anderen, Viktoriapark, glaube ich. Und ob er in der einen Version überhaupt „Langenscheidtbrücke“ heißt oder nicht etwa irgendwie anders. +++ Lustig auch, was man immer so träumt – schade, dass einem das immer so unkontrolliert durch die Finger rinnt wie Sand und dann ist es auf einmal verschwunden. Lassen Sie mich kurz überlegen, neulich habe ich doch auch so was Komisches geträumt, irgendwer war die Chefin von McDonald’s, ich dachte eben gerade, es wäre Annie Leibowitz gewesen, aber es war Barbara Ruttnik. Die war jedenfalls irgendwie die Chefin von McDonald’s, und ich habe irgendwem anders zum runden Geburtstag einen Gutschein für Burger King in Hamburg geschenkt und kam mir schon währenddessen ziemlich beknackt vor, das könnte Mario Adorf gewesen sein, ich bin mir nicht sicher. +++ Neulich im Radio abends lief What the World Needs Now, das ist ja auch so ein Song aus dem Abspann von Wohlfühlfilmen, da schunkeln diese ganzen elenden Tanten in ihren Sitzen dann immer leise besselt kreischend mit. Und der jedenfalls lief neulich am Sonntag dann abends im Radio, und ich spielte gerade mit meinem Sohn Otto Fußball, wir trainierten das optimierte Doppelpassspiel auf engem Raum. Und im Radio in der Küche lief nebenbei dieser Song. Ich musste dann später, als Otto im Bett lag. Da habe ich im Internet nachschauen müssen, und da war das dann echt in einer Version von Cat Power, die haut einen beinah vom Stuhl. +++ Ich weiß, Sie sind hartgesotten und werden jetzt sagen, Sie haut ganz bestimmt nichts vom Stuhl, und wahrscheinlich haben Sie Recht. +++ Die Geschichte mit Cat Powers jedenfalls ist ja, und das schwor unsere damalige Barfrau D. Stigers formally in later present known as Lotis Tyr auf das Leben ihrer Nichten und Neffen. Da hat nämlich ganz ohne Zweifel eines Abends Cat Power im Club damals am Tresen gesessen, und sie hat diesen Whiskey, wie hieß der noch. Da muss ich jetzt echt überlegen, früher hat man den im Prinzip ja ständig vor Augen gehabt. Der stand im Regal, die Flasche hat man am Abend dreißig mal irgendwie beiläufig im Augenwinkel gesehen und alle paar Wochen hat man da eine nachbestellt. Beim Lieferanten angerufen und aufs Band gesprochen: „… und dann noch ’n Liter von dem Dings.“ +++ Das macht mich jetzt irre, das war die Flasche, wo die so irgendwie ochsenblutrotes, heißes Gummi über den Schraubverschluss und den Hals gegossen haben, das nervte immer ein bisschen beim Aufmachen. Ein Bourbon jedenfalls – aber nicht, und das war das Besondere: Der kam nämlich nicht aus Kentucky, sondern irgendwo anders her. +++ Jetzt habe ich den Faden verloren.
Überschrift inspired by: Langenscheidtbrücke © Viktoriapark, 2008
Bildunterschrift inspired by: Iron Sky © Paolo Nutini, 2014
Finger weg von meiner Paranoia © Element of Crime, 2005
Oh, wie schön ist Panama (illustrierte Kindergeschichte) © Janosch, 1978
What The World Needs Now Is Love © Aimee Mann, 2004 (Cover)
Monster in Me © Mont Royal, 2014