Why can’t I be you / RKI Speedwagon.

Schönste Plätze Europas: mistaken Adenauerplatz © Kai von Kröcher, 2020

 

I’m gonna tell you something you don’t want to hear. +++ West-Berliner, die ich kenne, zum Beispiel, sagen gern „Adenauer Platz“. Als sei Adenau ein Städtchen mit Türmen und Marktplatz in der, sagen wir mal, Pfalz. Nur so als Beispiel. Wie man andersrum aber auch „Bernauerstraße“ sagen kann – verstehen Sie, wie ich das meine? Benannt nicht nach dem brandenburgischen Bernau im Nordosten, sondern nach Agnes Bernauer, die ich seltsamerweise immer für eine Dichterin halte und mit Ilse Aichinger oder der Bildhauerin Käthe Kollwitz verwechsle. +++ Was ich eigentlich aber sagen will: Vor ein paar Tagen habe ich das Geheimnis des Adenauerplatzes gelüftet, so es denn jemals eines gewesen sein soll. Für den Adenauerplatz nämlich hatte ich nun schon seit weit mehr als dreißig Jahren immer die große Kreuzung am Ku’damm oben kurz vor dem Lehniner Platz gehalten. Den wiederum man ganz sicher nicht nach dem Gründer von Russland benannt hat, wobei sich der Ort Lehnin bei Brandenburg an der Havel ursprünglich tatsächlich wie Wladimir Iljitsch einst ohne ‚H‘ schrieb. +++ Von REO Speedwagon gefiel mir im Frühjahr 1983 oder ’84 ein paar Tage lang die Schmonzette Keep On Loving You ganz gut, ansonsten haben wir zwei keine Berührungspunkte. +++ Die Adenauer-Skulptur am Adenauerplatz jedenfalls erinnerte mich an das Denkmal vom Monaco Franze an der Münchner Freiheit in Schwabing. Gab es nicht auch mal einen schwarzen Bundesligaspieler, der mit Adenauer verwandt war? Bei den Geißböcken? +++ Wussten Sie, dass ich mir auf Teufel komm raus einfach nicht merken kann, ob gebären mit ‚H‘ oder ohne geschrieben wird? Hat doch eigentlich nichts mit Bären zu tun. Der EELS-Typ jedenfalls, das sagten sie vorhin im Radio. Der Typ von den EELS jedenfalls ist mit 54 ebenfalls erstmals Spätgebärender geworden, genau so wie ich – und steht, so wie ich, immer noch staunend davor. Bildlich gesprochen zumindest. +++ Und wo wir schon bei der Duplizität der Ereignisse sind, dann wissen Sie wohl auch, in welchem Stück hatte Helmut Fischer als Albrecht der Dritte sein Bühnendebüt, das glaubt mir kein Mensch.

 

Überschrift inspired by: Why Can’t I Be You © The Cure, 1987

Überschrift also inspired by: Robert-Koch-Institut, Berlin

Überschrift also inspired by: Keep On Loving You © REO Speedwagon, 1980

Lyrics: Nightcall © Kavinsky feat. Lovefoxxx, 2010

Konrad Adenauer (* 5. Januar 1876 in Köln; † 19. April 1967 in Rhöndorf), dt. Politiker

Ich war neunzehn (u.a. mit Jackie Schwarz als Gregor Hecker) © Konrad Wolf (Drehbuch/Regie), Wolfgang Kohlhaase (Drehbuch), DDR 1968 

Agnes Bernauer (* um 1410, vermutlich in Augsburg; † 12. Oktober 1435 bei Straubing), Geliebte und möglicherweise Ehefrau Herzogs Albrecht III. von Bayern

Ilse Aichinger (* 1. November 1921 in Wien; † 11. November 2016 ebenda), österreichische Schriftstellerin

Käthe Kollwitz (* 8. Juli 1867 in Königsberg/Ostpreußen; † 22. April 1945 in Moritzburg bei Dresden), dt. Grafikerin, Malerin und Bildhauerin

Wladimir Iljitsch Lenin (* 22. April 1870 in Simbirsk; † 21. Januar 1924 in Gorki bei Moskau), russischer Revolutionär

Helmut Fischer (* 15. November 1926 in München; † 14. Juni 1997 in Riedering/Chiemgau), dt. Schauspieler (bekannt besonders in seiner Rolle als „Monaco Franze, der ewige Stenz“) 

Helga Tiemann (* 11. Oktober 1917 in Remscheid; † 13. Oktober 2008 in Köln), dt. Malerin und Bildhauerin (schuf im Alter von 87 Jahren die lebensgroße Skulptur Konrad Adenauers am Adenauerplatz in Berlin)

Beautiful Freak © EELS, 1996

 

 

Erkennen Sie die Melodie / You should have stayed at home yesterday.

It takes a second to say goodbye: Theo-Waigel-Promenade (Lichterfelde) © Kai von Kröcher, 2020

 

The beautiful ones always smash the picture always everytime. +++ Kurz nach der Wende, das muss so im Herbst ’91 gewesen sein. Die monumentale Leninstatue am Leninplatz wurde gerade mühsam abrissen – da kam von dem beliebten West-Berliner Politiker Heinrich Lummer der Vorschlag, den Helene-Weigel-Platz in Marzahn in Theo-Waigel-Karree umzubenennen. +++ Das ist allerdings schon wieder gelogen. +++ Denken Sie bei dem Lied Purple Rain – denken Sie dabei gelegentlich auch immer an The Air That I Breath von den Hollies? Das ist jetzt natürlich auch wieder totaler Quatsch – das habe ich gerade verwechselt. Beim ebenfalls großartigen Creep der hoch gehandelten Rockgruppe Radiohead, da muss ich immer an The Air That I Breath denken. +++ Was mir bis eben allerdings komplett neu war: The Air That I Breath ist von den Hollies nur eine Coverversion, das Original stammt nämlich von Albert Hammond. Dessen Jahrhundert-Hit seinerzeit war natürlich It Never Rains In Southern California, und ganz nebenbei ist er auch noch der Vater des Leadgitarristen der Strokes, das kann ja nun auch nicht unbedingt jeder von sich behaupten. +++ Das Bild heute, sozusagen, das war eine Art Auftragsarbeit – obwohl das den Nagel auch wieder nicht auf den Kopf trifft. Tolles Bild, aber mir gehen Leute wahnsinnig auf den Sack, die immerzu über ihren Scheiß reden müssen…

 

Überschrift inspired by: Eine dieser elenden Scheißsendungen im Fernsehen meiner Kindheit, die man aus Prinzip schon nie gesehen hat

Überschrift also inspired by: Enola Gay © Orchestral Manoeuvres in the Dark, 1980

Bildunterschrift inspired by: Seconds © U2, 1983

Lyrics: The Beautiful Ones © Prince & the Revolution, 1984

Heizkraftwerk Lichterfelde am Banackufer/Teltowkanal, West-Berlin (Inbetriebnahme 1972)

Heinrich Lummer (* 21. November 1932 in Essen; 15. Juni 2019 in Berlin), deutscher Politiker und Sympathieträger

Theo Waigel (* 22. April in Oberrohr), ehemaliger deutscher Finanzminister und nach Leonid Breschnew Träger der zweitbuschigsten Augenbrauen der Welt

Purple Rain © Prince & the Revolution, 1984

Creep © Radiohead, 1992

The Air that I Breath © The Hollies, 1974 (Cover)

It Never Rains in Southern California © Albert Hammond, 1972

Is This It © The Strokes, 2001

Spanish Stroll / Die Ballade vom traurigen Café.

Tempelhofer Feld am Sonntag © Kai von Kröcher, 2019

 

Die Stadt selbst ist trostlos; da ist nicht viel außer der Baumwollspinnerei, den zweiräumigen Hütten für die Arbeiter, ein paar Pfirsichbäumen, einer Kirche mit zwei bunten Glasfenstern und einer schäbigen Hauptstraße von knapp hundert Metern Länge. +++ War das Lenin, der das damals gesagt hat? Das mit der Bahnsteigkarte und der Revolution? +++ Mal googeln… +++ Da sind Ihnen Zweifel gekommen, bei der Geschichte mit Stairway to Heaven, das ist mir schon klar.

 

Überschrift inspired by: Spanish Stroll © Mink deVille, 1977

Überschrift also inspired by/Textauszug aus: Die Ballade vom traurigen Café (The Ballad of the Sad Café, Novelle) © Carson McCullers, 1943