D’yer Mak’er / The Deaf Ones from Kottbusser Tor.

Urbanhafen im Herbst (Sonnenuntergang) © Kai von Kröcher, 2019

 

It’s so cold in the air, put the bud in my ear. +++ Der Post gestern war noch nicht sonderlich lange in die Umlaufbahn eingetaucht, sagt man das so? Er war jedenfalls noch nicht allzu lange „draußen“, da fiel mir schon siedend heiß ein: Maker’s Mark hat überhaupt keinen Schraubverschluss, sondern eher einen kleinen Korken. Dass er aber Maker’s Mark heißt, das wollte mir noch immer nicht einfallen. Und dass er angeblich kein Kentucky Straight Bourbon ist, sondern irgendwas anders – das lässt jetzt auch nicht gerade auf besonders viel Insiderwissen schließen, aber egal. +++ Hauptsache, die Quote stimmt. +++ Sex. +++ Heute also wieder mal ein Herbstfoto: Ich werde diesen Ausblick vermissen, aber Leben heißt Veränderung – das sagt schon die Deutsche Wohnen. +++ Was ich sonst noch erzählen wollte: Otto hört gerne Radio – beim Frühstück fordert er mich immer auf, das Transistorgerät einzuschalten. Besonders gut gefiel ihm heute der Bombay Bicycle Club. +++ Auf der Straße heute winkte er übrigens mehrmals Tauben zu. Eine saß schlaftrunken am Kottbusser Damm an einem Fenster im ersten Stock – sich sanft in den Halbschlaf dösend, den Kopf eingemummelt im aufgeplusterten Gefieder. „Drecksviecher“, dachte ich schamvoll – zu Otto sagte ich voller Verständnis: „Die wird sich ihr Dasein auch nicht ausgesucht haben!“ +++ Toll allerdings ist dieser riesige Taubenschwarm da am Kottbusser Tor, der zieht über dem Hochbahnhof seine Kreise. Aufgescheucht jedesmal, nehme ich an, wenn ein U-Bahnzug einfährt. +++ Erinnert mich immer an den Film Birdy; der Soundtrack war, glaube ich, von Peter Gabriel, kann das sein? +++ Deswegen bin ich noch lange kein schlechter Mensch! +++ Besser gefielen mir heute aber die Möwen, die ich mit Otto unten am Urbanhafen fütterte: Ich warf Stücke von Rossmann-Kinderknabberstangen in die Lüfte, die Möwen führten unglaublich geschickt in der Luft ihre Manöver vor: Im Flug können sie auf einem Bierdeckel wenden und mit dem Schnabel blitzschnell Stücke von Rossmann-Kinderknabberstangen wegschnappen. Auf einmal knieten zwei jungen Frauen hinter uns auf dem Boden und schossen Analogfotos mit ihren Analogkameras und waren begeistert. +++ Und während unbescholtene Leser mit banalen Sonnenuntergangsfotos hier und harmlosen Vogelgeschichten eingelullt werden, wird hinter verschlossenen Türen längst schon an wegweisenden neuen Bildern gearbeitet, zumindest über sie nachgedacht. +++ Der oder das Blog hier fungiert demnach als eine Art Tarnkappenbomber, er lenkt von den falschen Tatsachen ab. +++ Das Bild ist sprachlich so was von schief, das könnte von Edmund Stoiber sein.

 

Überschrift inspired by: D’yer Mak’er © Led Zeppelin, 1973

Überschrift also inspired by: Kottbusser Tor | 10999 Berlin

Lyrics: Eat, Sleep, Wake © Bombay Bicycle Club, 2019

Maker’s Mark, Kentucky Straight Bourbon – seit 1959 in Loretto/Kentucky gebrannt

Birdy © Alan Parker (Regie), UK 1984

Edmund Stoiber (*1941 in Oberaudorf/Oberbayern), dt. Wortakrobat und Politiker

Post von Wagner / Here comes the Flood.

Die Flut – Warnemünde, bedeckt © Kai von Kröcher, 2002

Die Flut – Warnemünde, bedeckt © Kai von Kröcher, 2002

Die Flut – Warnemünde, bedeckt © Kai von Kröcher, 2002

 

If she don’t calm down she will burn herself out like a forest fire, well, doesn’t that make you smile. +++ Ein großer Peter-Gabriel-Fan bin ich eigentlich nie wirklich gewesen, das kann man nicht sagen. Den Song aus der Überschrift – kam mir gerade vor, als hörte ich den bei der Bildauswahl für die Webseite eben zum allerersten Mal. Und dabei ging mir der Begriff „stimmungsvoll“ durch den Kopf, lustig. Passt jedenfalls dufte zu den melancholischen Fotos. Und Sie fragen sich jetzt zu Recht: Was zum Teufel ist eine Webseite?! +++ Sagt man heutzutage eigentlich immer noch „dufte“? +++ Was ich noch zu der Fußballgeschichte gestern vergessen hatte: Da unten in Friedrichshagen, da trägt man die Haare doch eher deutsch-national kurz. Und unbesehen war ich der einzige da in der Kneipe mit Altersmatte, ganz außer Frage. Insgesamt vier große Fernseher waren aufgebaut, man konnte also von jedem Platz aus gut sehen – und guckte von daher kreuz und quer aneinander vorbei. +++ Ich war ja nun eher etwas gehemmt, bloß keinen Fehler machen: Keinem der alten Haudegen im Weg rumstehen oder ungefragt an den Stammtisch setzen. Der stärkste Mann der Bölschestraße jedenfalls saß mir am Tisch direkt gegenüber und unsere Blicke kreuzten sich nach dem Prinzip „überholen ohne einzuholen“, falls Sie verstehen. Und bei den Dortmundern, da gab es – ich würde den, ich bin kein Experte. Ich würde den aus der Erinnerung heraus vielleicht als einen ein bisschen indisch angehauchten Spieler beschreiben, was immer das sein mag: Ein indisch angehauchter Fußballspieler in Reihen des BVB. +++ Naja. +++ Und dieser Dortmunder jedenfalls, der hatte so eine 80er-mäßige Föhnfrisur mit Außenwelle. Und jedes Mal, wenn der am Ball bzw. auf dem Bildschirm zu sehen war, da rief der stärkste Mann der Bölschestraße immer ganz laut: „Geh mal zum Frisör!“ – und lachte sich einen ins Fäustchen. Und natürlich fragte ich mich, ob er auch was gegen Altersmatte hatte. Aber, wie gestern schon beschrieben, klatschte er mich nach dem 2:1 (und auch nach dem 3:1) lässig ab. +++ Noch mal zur Webseite: Ich habe da eine neue Serie zum Thema Flut hochgeladen, die heißt „Warnemünde, bedeckt“, und zu sehen gibt es sie hier. +++ P.S.: Franz Josef Wagner wird mir irgendwie immer unheimlicher, irgendwann muss ich den kennenlernen!

 

Überschrift inspired by: Post von Wagner © Franz-Josef Wagner/Axel-Springer-Verlag, seit ca. 2001

Überschrift also inspired by: Here Comes the Flood © Peter Gabriel, 1977

Lyrics: Forest Fire © Lloyd Cole and the Commotions, 1984

„Überholen ohne einzuholen“ © Walter Ulbricht, 1970

Franz Josef Wagner (*1943 in Olmütz, Protektorat Böhmen und Mähren), deutscher Kolumnist

Björn „the Hörn“ Höcke (*1972 in Lünen/NRW), deutscher Politiker

Sonne in der Nacht / Goldsboro Heights.

Aliens incognito, Berlin-Hauptbahnhof © Kai von Kröcher, 2019

 

Als ein Mann sah ich die Sonne aufgehen. +++ Neulich schnitt ich mir beim Spaziergang ein Ohr ab, das erzählte ich schon. +++ Dass Peter Maffays Text von Und es war Sommer eine sogenannte Nachdichtung ist, das haben Sie auch schon gewusst? +++ Was mich beispielsweise langsam nervös werden lässt: Trotz seiner mittlerweile schon über elf Monate lässt sich bei meinem Sohn Otto noch immer nicht mal im Ansatz vorherdeuten, ob er einmal die Position eines klassischen Außenstürmers im Geiste Stan Libudas oder doch eher die eines Torwarts bekleiden wird. +++ Sagt man das so? +++ Mein allererstes Gefühl allerdings seinerzeit sagte mir, einfach mal so von der Eingebung her, er säße bereits in jungen Jahren schon als Schriftsteller in einer romantisch-staubigen Dachkammer oben hinter der Schreibmaschine – die Vorstellung gefiel mir sehr gut. +++ Die Vorlage für Peter Maffay war laut Internet der Song Summer des amerikanischen Countrysängers Bobby Goldsboro, mir sagt der nichts. +++ „Welche atemberaubenden Fotos von First Ladies auf der Welt gibt es?“ – eine interessante Quora-Frage, zu der ich die Antwort gern wüsste. +++ Wie gefiele Ihnen als First Lady eigentlich Gabriele von Storch?

 

Überschrift inspired by: Sonne in der Nacht © Peter Maffay, 1985

Überschrift also inspired by: Summer (The First Time) © Bobby Goldsboro, 1973

Überschrift also inspired by: Wuthering Heights © Kate Bush, 1978

Überschrift also inspired by: Solsbury Hill © Peter Gabriel, 1977

Lyrics: Und es war Sommer © Peter Maffay, 1976

Björn „the Hörn“ Höcke (*1972 in Lünen/NRW)

Gabriele von Storch (*1971 in Lübeck)