Familie Leroc / Fatigue de l’été.

Fiktives Vinyl: Familie Leroc – Sexenklaven © Kai von Kröcher, 2013/2022

 

Tout le temps ça revient, fatigue de l’été. +++ Hatte man Adenauer damals eigentlich „der Alte“ genannt, weil er ein ganz besonders ausgekochter Hund gewesen ist – oder einfach nur, weil er alt war? Macht ja vielleicht einen Unterschied. +++ Gestern jedenfalls war mein Internet plötzlich kaputt. Ich mache nämlich mit bei der Aktion Strom sparen gegen Le Putin, und da hatte ich beim Zubettgehen am Abend vorher im Dunkeln den falschen Stecker am Modem herausgezogen – und dabei die Buchse geschrotet, ein Begriff aus der Landwirtschaft. Direkt heute früh standen zwei überaus freundliche Techniker mit neuer Fritz!-Box vor der Tür, das ging mal fix – man sitzt ja sonst schnell auf dem Trockenen. +++ Sonntag haben wir das dann noch einmal probiert, das mit dem Zollstock: Otto kam jetzt auf kultige 99,8 cm – hinterher aber stellten wir fest, ich hatte die Wasserwaage schief gehalten, das Resultat ist offiziell leider anfechtbar. +++ Wegen Adenauer jetzt noch mal: Der Typ in der Jever-Werbung hatte natürlich nicht von Experimenten gesprochen – Kompromisse hatte er gemeint, das fiel mir dann später erst auf! +++ Vor einiger Zeit hatte ich mir mal Funk-Kopfhörer gekauft, so ultramoderne Teile im Hörgerät-Look. Und jetzt, wo das Internet nicht mehr ging, klemmte ich mein Laptop unter den Arm und setzte mich an den Landwehrkanal. Auf die Wellen geschaut und Fatigue de l’été aufgelegt in Dauerschleife: Ein exquisites Erlebnis, hypnotisierend, mach‘ ich sonst nie – und dabei liebe ich den Geruch von schwermütigem Wasser! +++ Bei der Familie Leroc übrigens handelt es sich streng genommen um keine Familie – die drei Musiker sind letzten Herbst erst aus Norddeutschland zugezogen und bewohnen jetzt eine Art Künstler-WG oben in Pankow, Greta-Garbo-Straße, Hausnummer mir nicht bekannt. +++ Aber was, bitte schön, sollen denn Sexen-Sklaven sein?! +++ Kennen Sie noch den Club der polnischen Versager? Scheint allerdings umgezogen, war früher ja mal an der Torstraße, wenn ich das nicht geträumt habe: Interhotel (Fatigue de l’été/Anm.d.Red.) jedenfalls sollen da spielen am übernächsten Samstag um zwanzig Uhr, Ackerstraße 169 im Berliner Bezirk Mitte. Gemeinsam mit einem Duo, das sich Lilian & Manzur nennt – seltsamer Name für eine Band…

 

Überschrift inspired by: Sexenklaven © Familie Leroc, 2022

Überschrift also inspired by/Lyrics: Fatigue de l’été © Interhotel, 2021

Lilian & Manzur feat. Interhotel | Club der polnischen Versager | Ackerstr. 169 | Berlin-Mitte | Sa., 23. Juli | 20:00 Uhr

„Wie das Land, so das Jever.“