Kinderwagen Walks / Where Hides sleep.
We’ve come a long way, baby! You know, I hope and I pray that you believe me. +++ Noch vor seiner unmissverständlichen Absage einem möglichen Tempolimit gegenüber – würde man alle Bleifüßer im Land nun auch noch an die AfD verlieren, dann aber gute Nacht, liebes Deutschland! Nach meinem letzten Post neulich jedenfalls bekam ich einen Anruf von Steffen Seibert, dem Schabowski der Bundesregierung: Ich möge „die doch bitte nicht immer ‚die Weinkönigin‘ nennen“, die sei doch „sehr nett“, okay! +++ Was hat es mit dieser Überschrift heute auf sich? Gut, das war in den Achtzigerjahren, eine mittlere Sommeraffäre in einer mittleren Großstadt am Rande des dämmernden Zonenrands. Da musste ich neulich gerade dran denken, als mir der Schlafmangel Spätgebärender bleiern durch alle Blutbahnen kroch: Where Hides Sleep, ein Song von dem Album Alf der früheren Yazoo-Sängerin Alison Moyet. Das hörten wir in jenem Sommer oft, und ich hatte nicht weiter darüber nachgedacht – und mir Hides anfangs als eine Art Schafe vorgestellt, Heidschnucken vielleicht. Und der Song ginge wohl einfach nur darum, wo diese dann immer so schliefen. +++ Die mittlere Sommerromanze hat mich dafür dann irgendwann ausgelacht, haha. +++ Ach so, genau – ich hatte davon vor einiger Zeit ja schon groß rumgetönt: Ich hätte jetzt immer die Kamera dabei, wenn ich mit Otto im Kinderwagen umherfahre. Habe ich dann natürlich nie gemacht, hab ja noch andere Dinge zu tun. Gestern dann aber, … und unterwegs dachte ich so, mit so einem Scheiß hat man dann seinen Durchbruch: „Der Künstler Blablabla hat ein fotografisches Konzept entwickelt, da schiebt er im Kinderwagen seine persönliche Zukunft, verkörpert durch den stets unsichtbar bleibenden Sohn, an prosaische Orte und wirft damit Fragen auf zu unserem Selbstbild und unserem Leben.“ +++ Prosaische Orte, die sind das Gegenteil von lyrischen Orten – heute kein Füßchenspiel?
Überschrift inspired by: Parisienne Walkways © Gary Moore, 1978
Überschrift also inspired by: Where Hides Sleep © Alison Moyet, 1984
Lyrics: You Are the Best Thing © Ray Lamontagne, 2008
Günter Schabowski (* 1929 in Anklam, † 2015 in Berlin)