Rosi, wir sind älter geworden / Where the Streets Have No Name.

Fiktives Vinyl: Joe Burger King – C.U.N.T.Y. © Kai von Kröcher, 2014/2022

 

I’m goin‘ down, down, down, down. +++ Die Akustik in so einer Schwimmhalle ist natürlich unter aller Kanone; man darf dem nie so ganz trauen, was man da hört. Und ob ich das seinerzeit richtig verstanden habe, aber unser Kursleiter bei der Wassergymnastik in Buckow – ich glaube, der war Ausbilder bei der Bundeswehr bei irgend so einem früheren Auslandseinsatz, Kosovo oder so. Man müsste jetzt annehmen, ein richtiger Schleifer. Aber sympathischer Typ, verschmitzter Berliner Schlag, ich mag den ganz gern. +++ In der Berliner Zeitung, denke ich mal – sicher erinnern Sie sich: Da hatte es vor – so über den Daumen geschätzt – so vor ungefähr fünfzehn Jahren hatte es da einen Artikel gegeben über einen gewissen Herrn Zander, der war Hausmeister oder Rentner oder Hausmeister in Rente, der wohnte am Prenzlauer Berg in der Gleimstraße, da musste ich heute dran denken. Eines der letzten Urgewächse vermutlich da oben, bevor die Gentrifizierung einsetzte. Irgendwie hatte der an dem Phänomen zu knabbern, da schoben sich einmal die Woche Menschenmassen die Straße hinunter in Richtung Jahn-Sportpark. Ein Schrei wie aus tausend Kehlen: „Zan-der, na-naa, nana-naa-naa, Zan-der!!!“ Da muss er sich jedenfalls damals gedacht haben: Schluss mit dem Blödsinn, was soll denn der Quatsch! +++ Was Herr Zander allerdings nicht wusste, und das war wohl die Pointe des Zeitungsartikels: Die Menschenmenge nämlich drängte zu Spielen der Berlin Thunder, wahrscheinlich ein Football-Team oder irgend so eine Scheiße – aber ich glaube, ich möchte den Post hier morgen oder so fortsetzen, das wird mir jetzt heute zu umfangreich. Muss ich doch noch den Wikipedia-Eintrag von Buckow hier irgendwie unterbringen, Where the Streets Have No Name – und natürlich Herrn Zander, Bruce Springsteen und AC/DC. +++ Und dann ist da heute ja auch noch das Coverfoto (oben), und das habe ich einst in Söhlde im Landkreis Hildesheim aufgenommen, und das Abbaugebiet auf dem Bild zählt zu den größten Kreideförderungen der Welt, das war mir grad vollkommen neu.

 

Überschrift inspired by: Rosi © Keimzeit, 1990

Überschrift also inspired by: Where the Streets Have No Name © U2, 1987

Lyrics: I’m Goin‘ Down © Bruce Springsteen, 1984

C.U.N.T.Y. © Joe Burger King, 2022

 

A La La La La Long / Wie einst Surreal Madrid.

DJ Freizeitangebot aka Jürgen Stalin, der Jüngere: Aliens incognito (Berlin-Hauptbahnhof, No. 4512) © Kai von Kröcher, 2019

 

This must be underwater love, the way i feel it slipping all over me. +++ Schade, „Surreal Madrid“ gibt es schon – diverse Male, ich habe das eben gegoogelt. +++ Wenn Sie sich das Bild heute genauer ansehen, die Details: sehr schön gezaubert. +++ Wie einst Real Madrid! +++ Heute früh war ich in Britz – das behandeln Sie bitte vertraulich, das darf auf keinen Fall an die Presse: Ich gehe jetzt nämlich zur Wassergymnastik, soll gut für den Rücken sein. Die Hufeisensiedlung nur ein paar Bushaltestellen entfernt, man könnte dort schön spazieren. Und abgesehen von einem, den sie „den Salafisten“ nennen. Abgesehen vom Salafisten bin ich der Jungspund in dem munteren Haufen. Bis auf den Salafisten allesamt Ur-Südberliner*innen mit lockerem Mundwerk, Geburtenjahrgänge etwa um Kriegsende. Der Schwimmmeister meinte, zu Weihnachten hätte er für die Damen Geschenke. Die nahmen die Vorlage dankbar an und feixten jetzt laut über Vibratoren. Und über Kugeln, die man sich reinsteckt – und hörten nicht wieder auf. Aus dem Kassenrekorder am Beckenrand hallte Girl, I’m Gonna Make You Sweat, ein herrlicher Jux. +++ Nur irgendwie nicht ganz so meins, da bin ich echt spröde.

 

 

Überschrift inspired by: Sweat (A La La La La Long) © Inner Circle, 1992

Überschrift also inspired by: Wie einst Real Madrid © Sportfreunde Stiller, 2000

Überschrift also inspired by: We’re Going To Vegas Baby! (12″) © Surreal Madrid, 2000

Lyrics: Underwater Love © Smoke City, 1995