Realität und Kakophonie / Life’s what you make it.
But you’ll never see the end of the road while you’re traveling with me. +++ „Der Künstler Blablabla selbst versteht sich als eine Art Mark Hollis der Fotografie – bloß ohne die frühen Hits.“ +++ Das Internationale Congress Centrum am Messegelände also, ein fotografisches Experiment: Das Bild trägt viel von der Einsamkeit junger Architektur in sich, gesellschaftliche Kälte im Allgemeinen. Nicht zuletzt auch den Hinweis auf globale Zusammenhänge, ebenso kulturell-kommerzielle Desillusion. +++ Auf dem oberen Bild (links) bei den Kinderwagen Walks gestern, da sieht man im Hintergrund eine alte Frau über die Straße gehen. Sobald sie das holprige Pflaster überquert haben wird, aber das sieht man natürlich nicht. Sobald sie über die Straße ist, wird sie an der Ecke stehenbleiben und zu mir herüber winken. Irritiert fragte ich mich: ‚Was will die denn?‘ Da erst erkannte ich die Zeitungsfrau von der Admiralbrücke, die sich bei Wind und Wetter da immer die Rente aufbessert. Quer über die Kreuzung rief sie mir „eine scheene Taak“ zu. Ihr größter Feind dürfte der Onlinejournalismus sein – ab und zu kaufe ich ihr eine Ausgabe ab. +++ Gestern, beim Einkauf mit Otto bei Kaiser’s Rewe am Kottbusser Tor lief über den Regalen eine weibliche Version von Don’t Dream It’s Over, die ich nicht kannte. Sagt man das so: „weibliche Version“? Der Typ, der die Playlist bei Rewe zusammenstellt, kennt sich also anscheinend gut aus. +++ Was wollte ich noch sagen? Genau – eine Frage an die Experten: Otto hat einen Hasen mit Spieluhr und einen Bären mit Spieluhr. Der Bär spielt Guten Abend, gut‘ Nacht, das Lied von dem Hasen kenne ich nicht. Ab und zu, manchmal zum Einschlafen, lasse ich beides gleichzeitig „laufen“, das klingt irgendwie „crazy“ – hat aber auch etwas von einer hypnotischen Traumsequenz im Film, mir jedenfalls fallen da immer beinah die Augen zu. +++ Was genau war jetzt die Frage? Ach so: ist das schädlich für Otto, treibt es ihn in den Wahnsinn? Bin ich ein schlechter Vater und Mensch? Oder schult das am Ende gar seine musikalische Sensibilität? +++ Nur ehrlich gemeinte Zuschriften!
Überschrift inspired by: Real to Real Cacophony © Simple Minds, 1979
Überschrift also inspired by: Life’s What You Make It © Talk Talk, 1985
Bildunterschrift: The Colour of Spring © Talk Talk, 1986
Lyrics: Don’t Dream It’s Over © Sixpence None the Richer, 2003 (Cover)
Mark Hollis (* 4. Januar 1955 in Tottenham, London; † 18. oder 25. Februar 2019)
Don’t Dream It’s Over © Crowded House, 1986
Guten Abend, gut‘ Nacht – ein seit Beginn des 19. Jahrhunderts bekanntes Gedicht deutschsprachiger Volkspoesie. Auch als Brahms’ Lullaby bekannt, wurde es zu einem der bekanntesten Schlaflieder.