Skłamałam / Radar Detector.

Fiktives Vinyl: Narożnicki – Auf dem Radar © Kai von Kröcher, 2001/2022

 

Och dziecko gdybyś przeżyła tyle co ja. +++ Ein entscheidender Vorteil der digitalen Fotografie dürfte vermutlich sein, die Bilder schmuddeln nicht an. An Negativen und Dias kleben keine hartnäckigen Fusseln, Stockflecke sind wohl kaum möglich. An dem abgespaceten Cover von Narożnicki da oben habe ich mindestens eine Stunde gesessen, einfach nur die fiesesten Stellen auszuflecken. +++ Wo genau dieses Foto geschossen wurde? Lässt sich nicht genau rekonstruieren – in der Zeitrechnung zumindest kurz vor dem 11ten September: August 2001 im polnischen Ostseeraum westlich von Danzig. +++ Was hat man doch früher für ein Brimborium gemacht um die Kamera! Verglichen mit heute, würde ich sagen: Verglichen mit heute war die Kamera doch damals, die analoge – die war doch von allem das mit Abstand Egalste. +++ Ich krame mal eine Geschichte aus meinem Fundus heraus: Im Frühjahr 1992 ist das gewesen. Mit der Freundin damals eine Woche mit der Reichsbahn auf Rügen, ein Freund hatte mir seine Nikon geliehen. Zurück in Berlin hatte ich den Schwarzweißfilm in einem Labor in der Goltzstraße entwickeln lassen und mich mit dem Kontaktbogen dann an den Tresen im Café M gesetzt. +++ So, und jetzt wird es interessant. Plötzlich sprach mich einer von der Seite an. Genau deshalb saß man ja im Café M mit seinem Kontaktbogen – und dann passierte es wirklich! Verschwörerisch beugte ein Typ sich ganz leicht zu mir rüber, zeigte mit dem fachmännischen Finger auf meinen Kontaktbogen: „Nikon? Sieht man sofort!“ +++ Soll ich den Witz jetzt noch Oliver-Welke-mäßig erklären, oder lassen wir den Fall damit ruhen? +++ Okay – tief beeindruckt kratzte ich mir in Gedanken den Kopf. ‚Krass‘, dachte ich so: ‚Wie hat der das bloß gleich erkannt?!!‘

 

Überschrift inspired by: Skłamałam © Edyta Bartosiewicz, 1997

Überschrift also inspired by: Radar Detector © Darwin Deez, 2010

Lyrics: Dziecko © Edyta Bartosiewicz, 1997